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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Wandelwege. Strategische Ansatzpunkte und Potenziale von Kulturpolitik

verfasst von : Edda Rydzy, Monika Griefahn

Erschienen in: Natürlich wachsen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Auslöser für die Erkundungen zu Nachhaltigkeit, Wachstum und Produktion war die Frage, welche Beiträge eine Kulturpolitik, die sich als Gesellschaftspolitik versteht, zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten kann.

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Fußnoten
1
Unendlichkeit ergibt sich aus der Perspektive der Bewegungsweise von Informationsströmen. Gegenüber der linearen Beschaffenheit von natürlichen Zahlen ist ihnen - analog zum LottoPrinzip - überdies Exponentialität eigen, da sich mit jeder hinzugefügten neuen Information bzw. Informationskombination die daraus folgenden neuen Kombinationen exponentiell erhöhen.
 
2
Ein Beispiel: Wie dargestellt, fußt das Prinzip der Öko-Effektivität hinsichtlich der Schaffung geschlossener technischer Kreisläufe auf dem Cradle-to-Cradle-Design. Das bedeutet unter stofflicher Perspektive: Produkte, Verfahrenstechniken und der gesamte Produktionsprozess müssen so organisiert werden, dass zum einen die Null- Schadstoff-Toleranz eingehalten werden kann, dass zum anderen jedes technische Erzeugnis nach Erlöschen seines Gebrauchswerts vollständig zerlegt und als „Nahrung" für den nächsten Produktionskreis zur Verfügung stehen kann. Die daraus resultierenden Folgen für die Beziehungen zwischen Produzenten und Konsumenten wurden dargestellt. Sie haben auch erhebliche Konsequenzen für den gesamten Bereich der Logistik. Die öko-effektive Produktionsweise wird durch die mit dem Just-in-Time-Prinzips aus der postfordistischen Betriebsweise eingetretene „Verflüssigung" des Warenverkehrs überhaupt erst ermöglicht, aber sie nimmt auch den hier ebenfalls eingetretenen Rückgang von Lagerung zurück. Allein damit sind nicht nur Änderungen im Verhältnis zum realen Produktionsort, sondern auch im Umgang mit Immobilien zu erwarten. Es werden zusätzliche Arbeitskräfte für den Bau und Betrieb von Disassembly-Lines sowie für die „upcycle"-Aufbereitung benötigt.
 
4
McDonough, W./Braungart, M.: 2013, S. 5.
 
5
Griefahn, M.: Nachhaltigkeitspolitik und Kulturpolitik - eine Verbindung mit Zukunft?, in: Kurt, H./Wagner, B. (Hrsg.): Kultur-Kunst-Nachhaltigkeit. Die Bedeutung von Kultur für das Leitbild Nachhaltige Entwicklung, Bonn/Essen, 2002, S. 59–68.
 
6
Ursprung dieses Manifests ist die Tagung „Ästhetik der Nachhaltigkeit" im April 2001, veranstaltet von der Evangelischen Akademie Tutzing, der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik e. V„ der anstiftung gmbh, München, der Schweinsfurth- Stiftung, München sowie Dipl. Ing. Werner Schenkel, 1. Direktor und Prof. beim Umweltbundesamt. Die Teilnehmenden kamen zum einen aus dem gesamten Spektrum kreativer Gestaltung - aus Kunst, Architektur, Film, Design, Werbung, Stadt- und Landschaftsentwicklung - und zum anderen aus den Feldern Ökologie und Nachhaltigkeit. Der Text kann auf der Homepage der Kulturpoltischen Gesellschaft aufgefunden werden: www.​kupoge.​de
 
7
Griefahn, M.: Kulturwirtschaft und kulturelle Intelligenz, in: Wagner, B.: Jahrbuch für Kulturpolitik 2008. Thema: Kulturwirtschaft und kreative Stadt, Bonn/Essen 2008, S. 221–226.
 
8
Um Missverständnissen vorzubeugen: Wie in Kapitel 6 erläutert geht es dabei nicht um die illusorische Vorstellung, die technischen Produktionskreisläufe könnten ohne Schad- und Giftstoffe auskommen. Diese müssen allerdings innerhalb dieser geschlossenen technischen Kreisläufe und ohne Wirkung auf die biologischen Stoffwechselkreisläufe verbleiben. Die sukszessive Annäherung an eine Null-Schadstoff-Toleranz ist der politisch-regulative Weg, auf dem die Trennung der beiden Stoffwechselarten erreicht werden kann.
 
9
"Connectors are an extremely important component of our social network. They create trends and fashions, make important deals, spread fads, or help launch a restaurant. They are the thread of society, smoothly bringing together different races, levels of education, and pedigrees. In notzing connectors, Gladwell thought that he was seeing something particularly human. In fact, unknown to him, he had stumbled across something altogether bigger, a phenomenon that was puzzling my research group well before the publication of the TippingPoint. Connectors - nodes with an anomalously large number of links - are present in very divers complex systems, ranging from the economy to the cell. They are a fundamental property of most networks, a fact that intrigues scientists from disziplines as disparate as biology, computer science, and ecology" Barabasi, A.-L.,: a. a. O., S. 56.
 
10
Zu Begründungen und Arbeitsweise siehe z. B. Klein, A.: Der exzellente Kulturbetrieb, Wiesbaden, 2007.
 
11
Zu den Wirkungen vgl. auch: Schwencke, O.: Auf dem Weg zur Metropole Ruhr, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 22; Ganser, K.: Mut zum Wandel durch RUHR.2010, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 26; Scheytt, O.: RUHR.2010 und die Folgen, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 29; Ebert, K./Kunzmann, K. R.: Kulturwirtschaft und RUHR.2010, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 34; Jansenberger, R.: TWINS - ein europäisches Dornröschen, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 38; Dennemann, R.: Kleine Hoffnung im Wahrnehmungsnebel, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 41; Sedlack, A.: Im Revier der Local Heroes, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 44; Mittag, J.: Die drei Kulturhauptstädte 2010 im Vergleich, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 46; Lammert, N.: Die Metropole Ruhr als Kulturmetropole, in: Kulturpolitische Mitteilungen 132, I/2011, S. 50.
 
12
A. a. O., S. 27.
 
13
Siehe dazu: Fuchs, M.: Die Künste, die Wilden und wir, in: Politik&Kultur, Nr. 1/13, JanuarFebruar 2013.
 
14
„Als er 1993 sein Amt als Beigeordneter der Stadt Essen für Kultur und Freizeit antritt, gerät er mitten in den postindustriellen Umbruch des Ruhrpotts und dessen Transformation in eine kulturgeprägte Region. Peu a peu nimmt er Kontur als Experte für das völlig neue Arbeits-, Streit- und Wissensgebiet „Kultur und Wirtschaft - Kulturwirtschaft" an. In unzähligen Arbeitskreisen und Gremien von Bund, Ländern und Kommunen, deren Felder von Kommunalrecht, Organisationsentwicklung, Tourismuskonzepten, Kulturwirtschaft über internationale Ausstellungen, Kulturprojekte und Veranstaltungsmanagement bis zu Jurorenaufgaben reichen, arbeitet Oliver Scheytt mit. Er ist Mitglied in elf Aufsichtsräten, Beiräten, Ausschüssen, Kuratorien, Kommissionen, darunter die Kulturdezernentenkonferenz beim Regionalverband Ruhr, die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland" und der Fachausschuss Kultur der Deutschen UNESCO-Kommission. Neun Jahre lang wirkte er im Bundesvorstand des Verbandes deutscher Musikschulen, ebenso lange als Vorsitzender der Dezernentenkonferenz des Kultursekretariates NRW und als Vorsitzender des Kuratoriums des Fonds Darstellende Künste. Seine Mitgliedschaft im Bundesvorstand des Kulturforums der Sozialdemokratie befindet sich nun auch schon im neunten Jahr. Hinzu kommen Vorträge und Lehraufträge an 13 Universitäten und Hochschulen sowie eine lange Publikationsliste.... Wie macht er das, diese Fülle von staatlicher Verantwortung und zivilgesellschaftlichem Engagement zu beherrschen? Seit ich vor zehn Jahren das Amt des Präsidenten der Kulturpolitischen Gesellschaft in Oliver Scheytts Hände übergab, erlebe ich regelmäßig die Hochgeschwindigkeit, mit der er Versammlungen und Sitzungen leitet.... Viele kluge Menschen sind in einem Raum versammelt - mit noch mehr klugen Ideen und Gedanken, die so gern ausgeführt sein wollen. Er aber zwingt sie mit fast rigide kurzem Griff zurück in den gegebenen Raum, in die gegebene Zeit, zum im Moment zu entscheidenden und zu lösenden praktischen Problem.... Wie kann jemand... derart komplex verästelten und verflochtenen Verantwortungen gerecht werden?" Die Antwort sieht Schwencke in Scheytts musikalischer Bildung: „Wer diese Kunst des Komponierens nachempfindet, indem er sie sich auf hohem Niveau erspielt, erlernt gleichzeitig die Kunst, den in einer bestimmten Situation vorhandenen Vorrat an Harmonien und Wirkungen zu erschließen, Dissonanzen oder Verwirrungen oder Ergebnislosigkeit zu vermeiden, auch in anderen Kontexten anzuwenden. Es handelt sich hier um eine Fähigkeit, die mit größerer Geschwindigkeit zur Verfügung steht, als sie in unseren bewussten Denkabläufen gegeben ist.", aus: Schwencke, O.: Laudatio zur Verleihung der Silbernen Stimmgabel an Oliver Scheytt, unveröffentlicht, 2006, mit freundlicher Genehmigung.
 
15
„Es besteht... eine ausgebaute Infrastruktur kultureller Bildung. Angefangen von den Musikschulen, den Jugendkunstschulen, den Medienwerkstätten, museums- und theaterpädagogischen Angeboten, Musikvereinen, Theatergruppen, Kinder- und Jugendmuseen bis hin zu den Angeboten an Volkshochschulen, Familienbildungsstätten usw. Diese Infrastruktur wird vornehmlich von den Kommunen, teilweise von den Ländern und zu einem kleinen Teil vom Bund finanziert. In der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung sind 50 bundesweit agierende Fachverbände, Institutionen und Landesvereinigungen Kultureller Jugendbildung aus den Bereichen Musik, Spiel, Theater, Tanz, Rhythmik, bildnerisches Gestalten, Literatur, Fotografie, Film und Video, neue Medien und kulturpädagogische Fortbildung zusammengeschlossen." Deutscher Bundestag - 16. Wahlperiode: Schlussbericht der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, Drucksache 16/7000, 2007, S. 377.
 
16
Ausschnitt aus dem Spektrum und von Vertretern: Zacharias, W.: Kulturpädagogik: Kulturelle Jugendbildung. Eine Einführung, Opladen, 2001; Mandel, B. (Hrsg.): Kulturvermittlung zwischen kultureller Bildung und Kulturmarketing, Bielefeld, 2005; Busse, K.-P. (Hrsg.): Kunstdidaktisches Handeln, Dortmund, 2003; Bastian, H.-G.: Kinder optimal fördern- mit Musik: Intelligenz, Sozialverhalten und gute Schulleistungen durch Musikerziehung, Weinheim, 2005; Büchner, P./Brake, A.: Bildung, Erziehung und soziale Lage, Stuttgart, 2010; Scheurer, St.: Schlüsselqualifikation Kulturelle Bildung? Ein Handlungsmodell ästhetischer Erziehung als Beitrag zur Praxis ästhetisch-kultureller Bildung zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Qualifikationsbedarf, Berlin, 2003; Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e. V./Bothe, J. (Hrsg.): Das ist doch keine Kunst! Kulturelle Grundlagen und künstlerische Ansätze von Alphabetisierung und Grundbildung, Münster, 2010; Schneider, W. (Hrsg.): Theater und Schule. Ein Handbuch zur kulturellen Bildung, Bielefeld, 2009; Fuchs, M.: Kulturelle Bildung. Grundlagen -Praxis-Politik, München, 2008; Bockhorst, H.: Kinder brauchen Spiel & Kunst, München, 2007; Baer, U.: Entdecken - gestalten - verstehen: kreative Bausteine für die kulturelle Bildung in Kita, Hort und Grundschule; (Akademie Remscheid, Projekt „Ganzheitliche Frühförderung kultureller Intelligenz), Münster, 2007.
 
17
Deutscher Bundestag - 16. Wahlperiode: Schlussbericht der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, Drucksache 16/7000, 2007, S. 379.
 
18
„Es besteht ein Miss Verhältnis von Theorie und Praxis: Die Akteure der kulturellen Bildung (zum Beispiel „Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V." - BKJ, „Deutscher Kulturrat e. V.", „Kulturpolitische Gesellschaft e. V.", „Deutscher Städtetag", die „Bundesakademien für Kulturelle Bildung e. V.", „Bund-Länder- Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung" - BLK) haben sich seit mehreren Jahrzehnten auf theoretischer Ebene und in Modellversuchen eingehend mit dem Thema befasst und fundierte Konzepte vorgelegt. Von Ausnahmen abgesehen scheint es dennoch so, dass der Alltag der meisten Schulen und vieler Kulturinstitutionen noch nicht durch eine verbreitete Praxis kultureller Bildung bestimmt ist. Exemplarisch sei der häufige Unterrichtsausfall vor allem bei den Schulfächern Musik und Kunst genannt. Es ist allerdings anzuerkennen, dass im Zuge der Entwicklung der Ganztagsschule die kulturelle Bildung an Bedeutung gewonnen hat. In der Mehrzahl der Länder wurden Kooperationsvereinbarungen mit den Trägern der kulturellen Bildung geschlossen. Da die Infrastruktur der musikalischen Bildung durch ein sehr umfassendes Netz an Musikschulen im Vergleich zu den anderen künstlerischen Sparten besonders gut ausgebaut ist, wurden besonders viele Kooperationsvereinbarungen im Bereich der musikalischen Bildung geschlossen. Diese Defizite sind keine Petitesse, denn Kultur vermittelt sich nicht von selbst. Dafür sind die Formen und Zusammenhänge, die sich in der Kunst zum Teil in Jahrhunderten entwickelt haben, zu komplex." ebd., S. 377.
 
19
Über Zusammenhänge zwischen natürlicher sowie psycho-sozialer Umgebung und Wirkungen auf die organisierenden/informationswechselnden Fähigkeiten des Hirns vgl. u. a.: Dörner, G.: Die Humanontogenese als umwelt- und genabhängiger Selbstorganisationsprozess des Neuro-Endokrino-Immun-Systems unter Vermittlung von Hormonen und Neurotransmittern, in: Zeitschrift für Humanontogenetik, Heft 1/1998, S. 41–46.
 
20
Vgl.: Pries, Ch. (Hrsg): Das Erhabene. Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn, Weinheim, 1989; Welsch, W.: Ästhetisches Denken, Stuttgart, 1990; Lyotard, J.-F.: Der Widerstreit, München, 1989, S. 279 ff.
 
21
Er setzt sich mit der Bedeutung der unterschiedlichen Strategie-Schulen für Unternehmen auseinander und kommt zu dem Schluss, es werden alle Perspektiven gebraucht. Mintzberg, H./Ahlstrand, B./Lampel, J, Strategy Safary, New York, 1998, S. 370f.
 
22
Schneider, W.: Wo ist Kulturpolitischer Reformbedarf evident? In: Loccumer Protokolle 06/09, S. 58.
 
23
Siehe auch z. B.: Fink, T./Hill, B./Reinwand, V.-I./Wenzlik, A.: Wirkungsforschung zwischen Erkenntnisinteresse und Legitimationsdruck, www.​forschung-kulturelle-bildung.​de, April 2011.
 
24
Die Präambel des Schlussberichts der Enquete-Kommission für Kultur in Deutschland steht unter der Überschrift „Die Bedeutung von Kunst und Kultur für Individuen und Gesellschaft". Außer, dass einige einzelne Künstlergruppen namentlich zur Aufzählung kommen, bleibt es bei dieser Nebeneinandersetzung. In welchem Verhältnis sich beide befinden, wird nicht erklärt. Ihre Bedeutung wird im Bereich von Werten und Normen angesiedelt. Als unmittelbare Ressource für Wissens- und Produktionsentwicklung werden sie nicht wahrgenommen.: „Sie sind keineswegs nur dekorative Elemente. Daher sind Aufwendungen für sie auch kein bloßer Konsum, sondern unverzichtbare Investitionen in die Entwicklung einer Gesellschaft" In der Sphäre der Kultur findet die ständige Selbstreflexion der Gesellschaft über ihre Werte und Standards statt. Deswegen ist es nicht nur für die Individuen und ihre Lebensqualität, sondern auch für die Entwicklung der Gesellschaft wichtig, dass möglichst viele Menschen in jenen kulturellen Diskurs einbezogen werden, der mit dem Medium der Künste stattfindet. Das ist der Hintergrund von Programmen wie „Kultur für alle" und „Bürgerrecht Kultur", aber auch die Legitimation von „Kultur von allen" als aktiver Teilnahme möglichst breiter Bevölkerungsgruppen am kulturellen Leben. Gesellschaftspolitik gestaltet die Rahmenbedingungen" Deutscher Bundestag - 16. Wahlperiode: Schlussbericht der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, Drucksache 16/7000, 2007, S. 48–49.
 
25
In einer Veröffentlichung des Kulturrates über Kulturberufe taucht auf den mehr als 600 Seiten das Berufsbild des Erziehers für frühkindliche ästhetische Bildung nicht auf. Die unter dem entsprechenden Suchwort auf der Homepage des Kulturrates nachzulesenden Positionierungen/Pressemeldungen nehmen sich der reinen Anzahl nach vergleichsweise spärlich aus. Zimmermann O./Schulz, G. (Hrsg): Kulturelle Bildung in der Wissensgesellschaft. Zukunft der Kulturberufe, Berlin/Bonn 2002, www.​kulturrat.​de.
 
Metadaten
Titel
Wandelwege. Strategische Ansatzpunkte und Potenziale von Kulturpolitik
verfasst von
Edda Rydzy
Monika Griefahn
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02850-3_6