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13.02.2024 | Wasserstoff | Nachricht | Nachrichten

Wasserstoffimporte am besten in Pipelinedistanz

verfasst von: dpa

2 Min. Lesedauer

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Bei Wasserstoffimporten sollte sich Deutschland auf die EU und EU-Anrainerstaaten konzentrieren. Das empfiehlt eine Studie des Fraunhofer ISI.

Beim Import von Wasserstoff für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft sollte Deutschland laut einer Studie aus Fehlern der Vergangenheit beim Gas lernen. Eine starke Fokussierung auf wenige Anbieter wie Russland sollte vermieden werden, heißt es in einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. 

Bei Wasserstoffimporten sollte sich Deutschland auf die EU und EU-Anrainerstaaten konzentrieren, heißt es weiter. Die für den Import von Wasserstoff in Frage kommenden Regionen sollten auch aus Kostengründen eher in einer Pipelinedistanz liegen. Unter der Berücksichtigung günstiger Erzeugungspotenziale, die neben den Erneuerbaren-Potenzialen auch Finanzierungskosten und geopolitische Stabilität berücksichtigten, seien dies insbesondere EU-Staaten wie Spanien und EU-Anrainerstaaten wie Norwegen. 

Importstrategie der Bundesregierung noch nicht bekannt

Wasserstoff soll eine Schlüsselrolle spielen beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft, zum Beispiel der Stahlindustrie. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte gesagt, ungefähr ein Drittel des benötigten Wasserstoffs könne in Deutschland erzeugt werden, ungefähr zwei Drittel müssten importiert werden.

Das Ministerium plant noch eine Importstrategie. Habeck hat deswegen bereits mehrere Länder besucht, zuletzt war er in Algerien. Er hatte bereits deutlich gemacht, die Regierung wolle auf soziale und ökologische Standards im Herkunftsland achten. Bei Erdgaslieferungen war Deutschland vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine abhängig von Russland und musste dann unter großen Anstrengungen Ersatz besorgen.

Größere Importmengen erst nach 2030

In der Studie des Instituts heißt es, da der sogenannte grüne Wasserstoff und Wasserstoffderivate kurz- und mittelfristig eher teuer und knapp bleiben würden, sollte sich eine Importstrategie auf Bereiche fokussieren, in denen sich die Klimaziele nur mit Wasserstoff erreichen lassen. Dazu zählen etwa die Stahl- und Grundstoffchemie, der internationale Flug- und Schiffstransport oder Raffinerien. Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne hergestellt. 

Langfristig gebe es weltweit genug Potenzial zur Herstellung grünen Wasserstoffs und seiner Derivate. Es bestünden aber eine Reihe an Hemmnissen für einen Markthochlauf, sodass dieser aktuell nur schleppend voranschreite. Ein überwiegender Teil der weltweiten Produktion werde auf heimischen Märkten zum Einsatz kommen, schätzungsweise nur rund ein Drittel international gehandelt werden. Der Aufbau von Herstellungs- und Transportinfrastrukturen werde Zeit brauchen, sodass größere Importmengen erst nach 2030 zu erwarten seien.

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