Die Motorsportabteilung von AVL hat in Kooperation mit dem ungarischen Humda Lab einen H2-Rennmotor entwickelt. Der Prototyp bestätigt auf dem Prüfstand die zuvor errechneten Top-Werte.
AVL Racetech hat in den vergangenen Monaten in Kooperation mit dem ungarischen Humda Lab einen Wasserstoff-Rennmotor entwickelt. Der H2-ICE Race genannte Verbrennungsmotor verfügt über eine intelligente PFI-Wassereinspritzung. Die zusätzliche Wassereindüsung in die Ansaugluft soll ungewollte Vorentflammungen verhindern. Das Luft-Kraftstoff-Verhältnis (Lambda) liegt bei einem Wert von 1 (stöchiometrische Verbrennung) und damit nicht mehr im Mager-Bereich. Der gegenüber magerer Verbrennung niedrigere Luftbedarf wird durch den Einsatz eines speziell dafür ausgelegten Wastegate-Turboladers gedeckt.
Bei AVL in Graz wurde der wasserstoffbetriebene 2-l-Turbomotor auf einem auf Wasserstoffbetrieb umgerüsteten Motorenprüfstand getestet. Der Prototyp erreichte einen Spitzenleistung von 410 PS (301,7 kW) bei einer Drehzahl von 6.500 U/min. Das maximale Drehmoment des Motors beträgt 500 Nm bei 3000 - 4000 U/min, das entspricht einem Mitteldruck (BMEP) von 32 bar. "Ende 2022 haben wir erstmals die Arbeit an einem 2-Liter-Wasserstoff-Rennmotor mit stöchiometrischer Verbrennung und PFI-Wassereinspritzung angekündigt. Unsere Ziele waren ein Drehmoment von 500 Nm und eine Leistung von bis zu 300 kW (spezifische Leistung 150 kW/l). Wir sind stolz darauf, dass wir diese Werte nun auf dem Prüfstand voll und ganz bestätigen konnten", sagt Projektleiter Paul Kapus, Manager Development Spark Ignited Engines.