2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wissenschaftliches Wissen als Mittel politischer Legitimation
verfasst von : Mirella Schütz-Ierace
Erschienen in: Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Moderne Demokratien sehen sich des Öfteren dem Vorwurf ausgesetzt, ihr Volk werde immer misstrauischer gegenüber politischen Akteuren, unzufriedener mit den politischen Institutionen und gar skeptisch bezüglich des gesamten demokratischen Prozesses und würden somit an einer
Legitimationskrise
leiden (Scharpf 2000: 101, Huntington 2000 mit Verweis auf Crozier/Huntington/Watanuki 1975, Dalton 2004: 191). Wurden früher interne Widersprüchlichkeiten und die Folgen von Kapitalismus und liberalem Gedankengut dafür verantwortlich gemacht, wird heute vor allem auf die Prozesse der
Internationalisierung
und
Entparlamentarisierung
(„deparliamentarisation“) verwiesen (vgl. Hurrelmann/Krell-Laluhovà/Schneider 2005: 1). Internationalisierung führt zu einer Machtverlagerung vom Nationalstaat zu anderen Organisationen – seien dies internationale Wirtschaftsverbände oder supranationale politische Organisationen wie bspw. die EU – welche nicht, oder in geringerem Ausmaße, demokratisch funktionieren (vgl. Dahl 1994).