Eine Reihe von Veranstaltungen der netzwerk recherche-Jahreskonferenz 2013 widmete sich dem Thema Medizinjournalismus. In diesem Beitrag fassen zwei Journalistik-Studentinnen der Universität Hamburg die zentralen Diskussionen und Erkenntnisse dreier Programmpunkte zusammen: die eines zweigeteilten Workshops „Check Medizinstudien“ und die einer Diskussionsrunde über „Agenda-Setting mit Studien“. In beiden Veranstaltungen kristallisierten sich Probleme des Medizinjournalismus heraus, die vor allem bei der Berichterstattung über wissenschaftliche Studien entstehen: etwa durch Zeitmangel und Berichterstattungsdruck in Redaktionen, durch fehlende Kenntnis von Qualitätskriterien oder auch über eine indirekte Einflussnahme von Akteuren des Gesundheitswesens. Auch die Beziehung zwischen Medizinjournalisten und Experten wurde diskutiert. Letztere gestanden ein: Selbst Universitätsforschung und renommierte Forschungsinstitute könnten nicht vollständig unabhängig von externen Interessen und Medienaufmerksamkeit agieren. Die Essenz der Diskussionen: In vielerlei Hinsicht scheinen eine kritischere Einstellung seitens der Journalisten und eine bessere Aufklärung der Redaktionen geeignete „Gegenmittel“ zu sein, um Schwächen in der Gesundheitsberichterstattung zu vermeiden.
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Im Folgenden werden die zentralen Diskussionen der drei Veranstaltungen zusammengefasst. Die reinen Workshop-Inhalte sind an anderer Stelle gut nachlesbar – siehe dazu z. B. auch den Beitrag von Holger Wormer und Marcus Anhäuser in diesem Band oder die Checkliste zur Beurteilung von Studien von Martina Lenzen-Schulte. Aus der Veranstaltungsreihe der Konferenz ist außerdem ein Online-Leitfaden für Medizinjournalisten entstanden, der unter www.medizinmag.de abrufbar ist.