Autor: Uwe Wagner, Schaeffler AG
Zur Erreichung der Klimaziele sind Innovation und Nachhaltigkeit die Erfolgsfaktoren für zukünftige Antriebskonzepte. Lesen sie den Beitrag von Uwe Wagner in seinem Essay aus der Reihe "Macher der Mobilität".
Uwe Wagner, Vorstand Forschung und Entwicklung Schaeffler
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Vieles ist im Verlauf der letzten Monate angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt, nicht aber die Diskussion über die Erreichung der Klimaziele und den Beitrag des Verkehrssektors hierfür – zu Recht, denn die individuelle Mobilität wird auch nach Corona nicht an Bedeutung verlieren und die Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen sind nicht verhandelbar. Wie also können die Lösungen für eine angemessene und klimagerechte Umstellung der Mobilität aussehen?
Eines ist klar: Das grundsätzliche Bekenntnis des Mobilitätssektors zur Erreichung der Klimaziele ist ungebrochen – wie auch der Verband der Automobilindustrie Ende Oktober mit seinem Statement "Wir sind bereit." und dem Ziel eines klimaneutralen Verkehrs bis zum Jahr 2050 deutlich machte.
Im Hinblick auf die CO2-Emissionsziele ist es von entscheidender Bedeutung, die Elektrifizierung des Antriebstrangs weiter konsequent voranzutreiben. Schaeffler prognostiziert hier für das Jahr 2030 global bereits einen Anteil von 70 Prozent elektrifizierter Antriebsstränge bei den Neuwagen: 30 Prozent rein elektrisch und 40 Prozent als Hybride. Bis 2035 wird der Anteil der reinen Elektrofahrzeuge an den Neuwagen global weiter in Richtung 50 % steigen. Ein solches Szenario erfordert den innovativen Ausbau der Elektromobilität ebenso wie die Realisierung der Potenziale der Hybridtechnologie.
Wasserstoff wird eine zentrale Rolle spielen
Die Klimaziele lassen sich aber allein durch Tank-to-Wheel-Maßnahmen nicht erreichen. Die für eine nachhaltige Reduzierung der CO2-Emissionen notwendige Erhöhung der regenerativ erzeugten Energieanteile wird alternative Energieträger benötigen. Dabei werden Wasserstoff und alternative Kraftstoffe eine zentrale Rolle spielen. Grüner Wasserstoff bietet ein enormes Potenzial für die gesamte Energiekette und alle Mobilitätssektoren, von Nutzfahrzeugen über Bahn- und Schiffsanwendungen bis hin zu Lösungen in der Intralogistik und langfristig auch bei Pkw. Und schließlich rücken auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität auch die Produkte mit ihrem gesamten CO2-Footprint stärker in den Fokus der Betrachtung, wodurch die Bedeutung von Lebenszyklusanalysen sowie Optimierungsstrategien zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei der Produktion zukünftig weiter zunehmen werden.
Dieser Essay ist Teil der Reihe "Macher der Mobilität. Visionen und Ideen zur Mobilität von morgen", die 2021 als ATZextra-Buch erscheinen wird. Herausragende Köpfe der Branche beantworten darin die Frage: "Wie gestalten Sie die Zukunft?" Die Beiträge werden visionäre Ausblicke, nachhaltige Konzepte und innovative Entwicklungen führender Expertinnen und Experten zur Mobilität von morgen behandeln. Die Bandbreite reicht von der gesamten Fahrzeug- und Antriebsentwicklung bis hin zu neuen Geschäftsmodellen und Mobilitätskonzepten.
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