Die Geometrie der Grundschule umfasst vor allem die Formenkunde zu ebenen Figuren (Flächen) und räumlichen Objekten (Körper). Der Unterricht orientiert sich nicht an einem abstrakt systematischen Aufbau, sondern versucht die geometrischen Inhalte auf die Erfahrungswelt der Kinder zu beziehen und ihren Erkenntnismöglichkeiten anzupassen. Im Gegensatz zur Arithmetik gibt es in der Geometrie keinen systematischen Lehrgang. Deshalb stellt es für Lehrerinnen und Lehrer eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar, den Geometrieunterricht über die gesamte Grundschulzeit hinweg sowohl auf die Erfahrungswelt der Kinder zu beziehen als auch aufeinander aufbauend im Sinne eines Spiralcurriculums zu gestalten. In diesem Kapitel werden vielfältige Lernangebote zum Legen, Bauen, Falten, Spannen und Zeichnen beschrieben, die den Aufbau geometrischer Kompetenzen ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem spiralcurricularen Aufbau und den Bezügen zur Erfahrungswelt der Kinder.
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Es gibt aber durchaus Versuche einer systematischeren Herangehensweise zum Aufbau geometrischer Kompetenzen. Verwiesen sei an dieser Stelle auf Rasch und Sitter (2016), wo Module für den Geometrieunterricht beschrieben werden, die einer gewissen Fachsystematik nicht entbehren.
So ist beispielsweise ein quadratisches Legeplättchen im strengen geometrischen Sinn stets ein Körper (Quader) und keine Fläche bzw. ebene Figur (Quadrat).
Vorlagen für verschiedene konvexe Figuren finden Sie auf der Homepage der PriMa Lernwerkstatt (https://pridima.de/index.php/digital/). Auch bei manchen frei oder kommerziell verfügbaren Apps sollen konvexe Figuren ausgelegt werden.
In Wollring (2001) findet sich noch eine weitere Variante. Hier werden die Tangram-Teile einzeln aus einem DIN-A6-Papier mehrlagig gefaltet, sodass jedes Teil erhaben ist. Auch diese Teile können auf die oben beschriebene Art fixiert, umrandet oder auch durchgepaust werden.
Der Flächeninhalt kann auch durch Ergänzen bestimmt werden. So ist der Bezug zur Gesamtanzahl der möglichen Quadrate eine oft zielführende Vorgehensweise: Wie viele Quadrate sind umspannt, wie viele sind nicht umspannt, wie viele Quadrate gibt es insgesamt? Das Zerlegen ist in der Regel für Grundschulkinder ein erster geeigneter Zugang, um unterschiedlich geformte Flächen im Hinblick auf die Flächengröße zu vergleichen.