Mit der Zustimmung ihrer Gremien ist der Startschuss für die Einführung einer neuen Banksteuerung bei der Nord LB Norddeutsche Landesbank gefallen. Das IT-Projekt soll unter anderem das Risikomanagement optimieren.
Die Nord LB will mit der Einführung einer neuen Banksteuerung in der ersten Phase bis 2026 wesentliche Prozesse im Finanzwesen modernisieren. Dabei geht es vor allem um Prozesse im Rechnungswesen, in den Berichtswegen zur Bankenaufsicht sowie im Risikocontrolling. Mit dem IT-Projekt soll die Erfüllung neuer aufsichtsrechtlicher Anforderungen sichergestellt werden.
Neue IT soll für mehr Profitabilität sorgen
"Sie wird ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Transformation der Nord LB zu einer nachhaltig profitablen und risikoarmen Bank sein", kommentiert der niedersächsische Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzende Gerald Heere den Projektstart. Von der neuen IT verspricht sich Vorstandschef Jörg Frischholz die Grundlagen für eine "stabile Weiterentwicklung" seines Hauses.
Laut Informationen der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" lasse die dreiphasige Einführung noch die Möglichkeit zum Nachjustieren zu. Verschiedene Medien berichteten im Frühjahr von Kosten von bis zu 500 Millionen Euro. Dieser Betrag dürfte sich Finanzkreisen zufolge nun verringern. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sind für die erste Phase mehr als 100 Millionen Euro vorgesehen.
Sparkassen wollen wenig Risiko
Allerdings sind dem Start des IT-Projektes Unstimmigkeiten vor allem zwischen dem Land Niedersachsen als Mehrheitseigentümer und den beteiligten Sparkassen vorausgegangen. Während es dem Bundeland vor allem um die Finanzierung der Energiewende geht, haben die Eigentümer aus der Sparkassen-Gruppe die Risikominimierung der Bank im Blick. Das Institut war 2019 aufgrund von faulen Schiffsfinanzierungen ins Straucheln geratenen. Die Eigentümer retteten die Bank mit rund 3,6 Milliarden Euro. Es folgten ein konsequenter Personalabbau und eine umfassende Restrukturierung.
Im ersten Halbjahr wies die Nord LB Erträge von 583 Millionen Euro nach 327 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum aus. Das Ergebnis vor Steuern lag zum 30. Juni bei 143 Millionen Euro erzielt. Im ersten Halbjahr 2022 waren es infolge negativer Bewertungseffekte noch minus 90 Millionen Euro.