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05.01.2021 | Beteiligung | Nachricht | Online-Artikel

Ausländische Beteiligungen an deutschen Unternehmen

verfasst von: Swantje Francke

2:30 Min. Lesedauer

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Im Corona-Jahr 2020 blieben Investoren aus dem Ausland weiter in Einstiegslaune bei deutschen Unternehmen. Die Besonderheiten des Investitionsgeschehens fasst eine aktuelle Pwc-Analyse zusammen.

Die Investitionsfreude ausländischer Investoren in deutsche Unternehmen hat im Jahr 2020 einen leichten Dämpfer erfahren. Wie aus dem Bericht "Destination Deutschland. M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2020" von Pwc hervorgeht, ging die Zahl der Merger- und Acquistion-Transaktionen (M&A) im vergangenen Jahr zurück. Zählte die Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft 2019 755 Zusammenschlüsse, Unternehmenskäufe und -verkäufe, Leveraged Buyouts, Spin-offs, Privatisierungen und Übernahmen von Minderheitsanteilen, waren bis zum Erhebungstag Mitte November 2020 nur 745 Transaktionen angekündigt gewesen. Für das gesamte Jahr 2020 rechnet Pwc mit einem Rückgang der Transaktionen um lediglich 6,6 Prozentpunkte (2019: 912, 2020: 852 Transaktionen) und einem etwas geringeren Deal-Gesamtwert von 61 statt zuvor 64,7 Milliarden Euro.

US-Investoren am aktivsten

Während die Zahl der M&A-Transaktionen leicht rückläufig war, stieg indes der Durchschnittswert der Transaktionen: von 211 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 234 Millionen. Besonders US-amerikanische Investoren setzten auf deutsche Unternehmen, zeigt die Auswertung: Bis zum 15. November 2020 zählte Pwc 155 Deals und einem Deal-Gesamtwert 23,5 Milliarden. Am zweithöchsten war die Summe der Investoren aus Großbritannien (89 Deals, 2,4 Milliarden Euro Gesamtwert), gefolgt von der Schweiz (71 Deals, 1,4 Milliarden Euro Gesamtwert).

In der Betrachtung des europäischen Investitions-Engagements haben die Analysten einen weiteren Positivtrend identifiziert: Der Anteil europäischer Investitionen – Russland inbegriffen – in deutsche Unternehmen ist seit 2017 kontinuierlich gestiegen. Dieser wuchs seit 2017 von 50 auf 52 Prozent an allen Transaktionen.

Deutscher Technologiesektor besonders gegehrt

Im Zentrum des Interesses der M&A-Aktivitäten standen 2020 in erster Linie deutsche Technologie-Unternehmen. Dahinter folgen der Sektor Handel sowie die industrielle Produktion. Auf kleinere und mittlere Transaktionen konzentrierten sich dabei weitestgehend die Private-Equity-Investoren (PE). Sie stemmten 89 Prozent aller Deals mit veröffentlichtem Deal-Volumen und hoben den Vorjahresschnitt um 16 Prozentpunkte.

Derweil sank die Zahl der Mega-Deals durch PE-Investoren. Sie schrumpfte zum 15.11.2020 auf 14, verglichen mit 36 im Vorjahreszeitraum. Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei Pwc Deutschland, blickt optimistisch auf das Investitionsgeschehen: "Private-Equity-Investoren haben die Pandemie und deren globalen Auswirkungen tatsächlich als Chance begriffen und sich breiter aufgestellt. Sie haben jede Deal-Möglichkeit wahrgenommen und Deals in allen Segmenten durchgeführt. Auch wenn die Anzahl von Mega-Deals gesunken ist, sind die Beteiligungen von Finanzinvestoren höher als sie es in 2019 waren. Für 2021 erwarten wir noch stärkere Beteiligungen bei deutschen Deals - gerade dann, wenn viele der nicht zustande gekommenen Transaktionen von 2020 wiederaufleben."

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