Kosten reduzieren und Erträge steigern lautete die Marschrichtung bereits vor zwei Jahren. Anlässlich des diesjährigen Blicks auf ihre Bilanz bestätigte die Helaba günstige Entwicklungen in Anbetracht der Einbußen durch die Corona-Pandemie.
Die Auswirktungen der Corona-Krise belastet die Bilanz der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat das abgelaufene Corona-Jahr 2020 mit einem "zufriedenstellenden Ergebnis" beendet. War noch im November ein zweistelliges Millionenergebnis in Erwartung gestellt, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Thomas Groß beruhigt, 2020 nun doch dreistellig abgeschlossen zu haben. Groß freute sich, nach dem letztjährigen Verlust ein positives Ergebnis präsentieren zu können.
Vor Steuern erreichte die Landesbank ein IFRS-Ergebnis von 223 Millionen Euro, nach Steuern belief sich das Konzernergebnis auf 177 Millionen. Während der Zinsüberschuss mit 1.172 Millionen Euro um 1,5 Prozent unter der Vorjahresmarke blieb, verbesserte sich der Provisionsüberschuss um 40 Millionen auf 435 Millionen Euro.
Interne Kompetenzen aufbauen
Positiv wirkte sich der Tritt auf die Kostenbremse aus. Im Rahmen des laufenden Transformationsprogramms griffen bereits definierte Maßnahmen, um die Organisationsstruktur zu verschlanken. Um gut 3 Prozent schrumpfte allein der Verwaltungsaufwand. Zudem fuhr das Institut seine IT- und Beratungsaufwendungen zurück. Entsprechende Kompetenzen, so Groß, würden kosteneffizienter nun intern aufgebaut.
Einen 2020 gewachsenen Kostenfaktor stellt Pandemie-bedingt die höhere Risikovorsorge dar. Zwar blieben erwartete Kreditausfälle bisher aus, doch in Erwartung einer Häufung im laufenden Jahr hatte die Helaba 2020 ihre Vorsorge von 86 Mio. Euro auf 305 Millionen erhöht. In Folge verstärkter Liquiditätssicherungsmaßnahmen sowie gestiegener Marktwerte der Derivate stieg die Konzernbilanzsumme um 12,3 Milliarden auf 219,3 Milliarden Euro.
Ziele für die Zukunft
"Das Konzernergebnis spiegelt wider, dass das angestoßene Transformationsprogramm positiv wirkt", so Groß. "Das operative Geschäft ist insgesamt gut gelaufen. Dank unseres strikten Kostenmanagements konnten wir den Trend steigender Kosten stoppen. Parallel sind die Bewertungseffekte, die unser Halbjahresergebnis erheblich belastet hatten, erwartungsgemäß deutlich zurückgelaufen."
Mit Blick auf die Zeit nach Corona setzt sich die Helaba langfristig das Ziel
- eines Konzernergebnisses vor Steuern im mittleren dreistelligen Bereich
- ein Provisionsergebnis von mindestens 500 Millionen Euro, um das Zinsergebnis und die nichtzinstragenden Ergebnisbestandteile in eine ausgeglichene Balance zu bringen
- die Steigerung des Verbundnetzes, um die Helaba noch fester in die SparkassenFinanzgruppe einzubinden.
Erfolgen soll dies über
- ein breiter diversifiziertes Geschäftsmodel und Effizienzsteigerung, etwa mit Ausplatzierungen im Kreditgeschäft
- die grundlegende Modernisierung der ITInfrastruktur noch in diesem Jahr unter wesentlicher Fokussierung auf SmartData und KI sowie die Nutzung von Kooperationen mit Dienstleistern und Plattformen
- die Stärkung eines nachhaltigen Produktangebots sowie einer nachhaltigen Personalarbeit, zu der auch das Ziel von 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen zählt.
"Die positive Entwicklung unseres operativen Geschäfts zeigt, dass wir mit unsrem diversifizierten Geschäftsmodell gerade auch in Krisensituationen gut aufgestellt sind. Die Helaba hat 2020 genutzt, um die Weichen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung zu stellen", fasst Groß zusammen und ergänzt: "Die Corona-Krise und ihre Folgen definieren allerdings weiterhin die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Zinsniveau verbleibt auf einem historischen Tiefpunkt. Dennoch gehen wir davon aus, bei weitgehend unveränderter Risikovorsorge im Jahr 2021 ein Ergebnis vor Steuer auf Vorjahresniveau erreichen zu können."