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21.03.2016 | Cash Management | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die Kapitalflussrechnung zur Unternehmenssteuerung nutzen

3:30 Min. Lesedauer

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Wie viel Cash steht dem Unternehmen zur Verfügung? Sowohl das Management als auch potenzielle Investoren sind an der Antwort auf diese Frage interessiert. 

Auf die Frage nach den finanziellen Mitteln eines Unternehmens folgt schnell der Blick in die Bilanz. Doch das Problem: „Bilanzielle Überschussgrößen des externen Rechnungswesens eignen sich nur bedingt zur wertorientierten Unternehmenssteuerung. Das Problem ist in ihrer Gestaltbarkeit zu sehen.“ beschreibt Springer-Autor Tytus Bej in der Einleitung zu seiner Arbeit „Die Kapitalflussrechnung im wertorientierten Controlling“.

Gewinn ist eben nicht gleich Cash 

Der Grund für seine Aussage sind bilanzielle Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Blick auf den Gewinn zu werfen und allein aufgrund dieser Zahl einen Rückschluss zu ziehen, wäre beispielsweise fatal. Denn wurden Rücklagen und Rückstellungen gewinnerhöhend aufgelöst, kann eine vermeintliche Gewinnsteigerung über finanzielle Probleme des Unternehmens hinwegtäuschen. Umgekehrt stapeln die Zahlen tief, wenn durch verschiedene gewinnmindernde Buchungen das Ergebnis eher mager aussieht. Der Gewinn allein gibt noch keine konkreten Anhaltspunkte, wie viel Cash ein Unternehmen zur Verfügung hat. Um die finanziellen Mittel beurteilen zu können, reicht also kein oberflächlicher Blick. 

Wissen Manager, wie viel Cash vorhanden ist? 

Woher weiß man denn nun, wie viel ein Unternehmen zu bieten hat – oder eben nicht? An dieser Frage scheitert nicht selten manch eine Geschäftsführung, was die eigene Unternehmensbilanz angeht. Wie soll dann ein potenzieller Investor diese Frage anhand der Bilanz beantworten können? Sowohl für die Unternehmenssteuerung als auch die externe Berichterstattung ist hier eine Lösung erforderlich. 

Kapitalflussrechnung bietet Potenzial 

Bei der Kapitalflussrechnung handelt es sich um ein Instrument des externen Rechnungswesens. Vereinfacht gesagt: Die Kapitalflussrechnung soll zeigen, über wie viele liquide Mittel ein Unternehmen verfügt. 

Für Konzernabschlüssen und in den Abschlüssen kapitalmarktorientierter Unternehmen besteht nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) die Pflicht, eine Kapitalflussrechnung zu erstellen. Das Instrument selbst ist, aufgrund von gesetzlichen Verpflichtungen, sowieso im Einsatz. Kann auch das wertorientierte Controlling hiervon profitieren? Laut Bej: Ja. Und die Erklärung ist einfach: Ein potenzieller Investor will wissen, welche Zahlungen er aus einer Investition erwarten kann. Der Free Cash Flow gibt hier wichtige Informationen. Beim sogenannten freien Cash Flow handelt es sich um eine Rechengröße, die zeigt, wie viel Geld für Dividenden beziehungsweise die Zurückzahlung von Fremdfinanzierungen verbleibt. Kein Cash, keine Dividende. 

Wertorientiertes Controlling mit dem DCF-Verfahren 

In der Unternehmensbewertung sind zahlreiche Methoden und Verfahren im Einsatz um die unterschiedlichsten Erkenntnisse zu gewinnen. Für die Antwort auf die Frage, wie viel im Unternehmen tatsächlich steckt, bietet sich nach Auffassung von Bej das Discounted-Cash-Flow-(DCF)Verfahren an. Der Free Cash Flow wird für bestimmte Planungsjahre entwickelt. Diese prognostizierten Zahlungsüberschüsse werden beim DCF-Verfahren mit einem Kalkulationszinssatz abgezinst. Denn (Seite 84): "Die DCF-Verfahren liefern nun bei der Investitionsplanung durch die Verbarwertung der zukünftig erwarteten Free Cash Flows den erwarteten Marktwert der Investition."

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In Theorie und Praxis existieren zwei Varianten zur Bestimmung des Unternehmenswertes nach den DCF-Kalkülen (DCF: Discounted Cash Flow). Hierbei wird zwischen Brutto- und Nettoansatz differenziert. Beide Varianten basieren dabei auf den gleichen kapi

Bej stellt die verschiedenen Methoden und Konzepte zur Unternehmensbewertung vor, entwickelt eine controllingorientierte, DCF-konforme Aufstellung der Free Cash Flow-Größen und stellt ihren Einbezug in die einzelnen DCF-Verfahren dar. Für Unternehmen kann es nur von Vorteil sein, sich mit den verschiedenen Methoden und Verfahren zur Bestimmung der Cash Flow-Größen zu befassen. Einen interessanten Ansatz zeigt die Arbeit von Bej. Im Ergebnis spricht Bej sich klar dafür aus, Potenziale durch die Kapitalflussrechnung zu nutzen: Gerade in der für Kapitalgeber ausgerichteten Berichterstattung sieht Bej Chancen (Seite 122): „Da Kapitalgeber den Wert ihres Investments anhand der zukünftig erwarteten Zahlungen bestimmen, ist in diesem Zusammenhang eine Free Cash Flow-orientierte Berichterstattung zu fokussieren. In diesem Zusammenhang haben Kapitalflussrechnungen ihre Eignung als zielführendes Instrument zur Darstellung und Ermittlung der Cash Flow-Größen bewiesen.“

Nicht nur das Management selbst profitiert von den Ergebnissen der Wertermittlungen: Die Angabe, wie viel Cash im Unternehmen vorhanden ist, ist auch ein wichtiger Anhaltspunkt, um Investoren von dem Wert ihrer künftigen Investition zu überzeugen.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kapitalflussrechnung

Quelle:
Bilanzierung im Handels- und Steuerrecht

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Cash Flow

(Kennzahlen und Konzepte der Unternehmensführung)
Quelle:
Top 100 Management Tools

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