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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Chancen in der Krise?

Zur De- und Refamilisierung in der Corona-Pandemie

verfasst von : Viviane Vidot

Erschienen in: Deformation oder Transformation?

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Corona-Pandemie unterwirft Familien einem radikalen, zumindest temporären Zwang zur (Re-)Familisierung (Rückverlagerung der Betreuungsaufgaben in die Familien). Entlang einer Studie zur lokalen Varianz in den Kinderbetreuungspolitiken wird skizziert, wie die Corona-Pandemie auf unterschiedliche Muster der doppelten Vergesellschaftung von Müttern trifft, die durch jeweilige kulturelle Leitbilder untermauert sind. Im Ergebnis kann diese Varianz von Kinderbetreuungspolitiken daher lokal unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechtergerechtigkeit haben. Vier mögliche Zukunftsszenarien mit unterschiedlichen Potenzialen für die Geschlechtergerechtigkeit werden thesenhaft vorgestellt. Deutlich wird damit die Relevanz der regional-lokalen Ebene für die Analyse normativer Deutungsmuster in der Familienpolitik, verbunden mit einer instruktiven Analyse von Potenzialen und Risiken der Corona-Pandemie im Hinblick auf Geschlechterungleichheiten.

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Fußnoten
1
Der Artikel wird von der Autorin im Sommer 2020 verfasst, in welchem der weitere Verlauf der Pandemie und die jeweiligen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus noch weitgehend offen sind.
 
2
Das Konzept des Expert*inneninterviews bezieht sich auf Bogner et al. (2005).
 
3
Die im Weiteren vorgestellten doppelten Vergesellschaftungsmodi von Müttern müssen nicht für sämtliche Mütter einer Kommune Gültigkeit haben; es geht vielmehr darum, die unterschiedlichen Varianten von doppelter Vergesellschaftung in ihrer lokalen Eigenheit aufzuzeigen.
 
4
Mit dem Paradigmenwechsel-Konzept hat Peter Hall die Reichweite von Politikwandel klassifiziert. Er unterscheidet Veränderungen erster, zweiter und dritter Ordnung. Ein Politikwechsel erster Ordnung findet statt, wenn das Setting der Instrumente verändert wird – z. B. eine Neuberechnung der Inflationsrate –, das Instrument selbst und das Ziel dabei aber unverändert bleiben. Ein Politikwechsel zweiter Ordnung liegt vor, wenn die Instrumente selbst verändert werden, aber die verfolgten Ziele der jeweiligen Politik dabei dieselben bleiben. Bei Veränderungen erster und zweiter Ordnung handelt es sich nach Hall um normales policymaking, indem die Politik Anpassungen an veränderte Realitäten vornimmt. Dies unterscheidet sich von den Änderungen dritter Ordnung. Laut Hall liegt hier ein anderer Prozess vor, der durch einen radikalen Wandel im politischen Diskurs geprägt ist (Hall 1993, S. 278). Ein Politikwechsel dritter Ordnung verändert die Instrumente und die Ziele von Politik (Hall 1993, S. 291).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Chancen in der Krise?
verfasst von
Viviane Vidot
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35210-3_5

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