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21.11.2023 | Compliance | Infografik | Online-Artikel

KYC-Prozesse der Banken sind zu teuer

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Know-Your-Customer-Prozesse sind für die Compliance von Banken essenziell. Doch laut des aktuellen KYC Trend Reports 2023 gehen zu viele Firmenkunden beim Onboarding verloren, obwohl die Budgets in Deutschland hoch sind.

Gut jede fünfte deutsche Bank (22 Prozent) investiert 50 bis 60 Prozent ihres Compliance-Budgets in Know-Your-Customer-Prozesse (KYC). Das ist im weltweiten Vergleich ein Spitzenwert. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale KYC Trend Report des Softwareanbieters Fenergo, für den in diesem Jahr erstmals auch Daten des deutschen Bankenmarkt erhoben wurden. 

Von den mehr als 1.100 Bankentscheidern, die im Zeitraum von September bis Oktober 2023 befragt wurden, sind 204 als Chief Operations Officer, Chief Compliance Officer, Chief Risk Officer und Chief Information Officer für deutsche Finanzhäuser tätig. 

Kosten liegen über 2.500 Euro pro Kunde

"Vor allem Online-Banken haben die digitale Transformation von Finanzinstituten beschleunigt. Doch es gibt immer noch zahlreiche Defizite in der deutschen als auch globalen Bankenbranche, die immense Kosten verursachen", konstatiert Alex Hase, Regional Director bei Fenergo. Vielen Unternehmen mangele es an effizienten Know-Your-Customer-Prozessen.

Deutsche Geldhäuser geben im Durchschnitt 2.627 Euro für den KYC-Prozess pro Firmenkunde aus und liegen damit zehn Prozent über dem globalen Durchschnitt. Dennoch bestätigen 43 Prozent der Befragten, bereits Kunden wegen ineffizientem Onboarding verloren zu haben. Weltweit liegt dieser Anteil im Schnitt bei 47,5 Prozent. 

Die drei wichtigsten Gründe, weswegen Neukunden noch vor dem Onboarding die Bank verlassen, sind redundantes Datenmanagement, wiederholte Anfragen nach denselben Daten und eine schlechte digitale Journey", fasst Hase zusammen. 

Prozess bindet zu viel Manpower

Mehr als ein Viertel der Banken benötigt in Deutschland zwischen 121 und 150 Tagen für die Durchführung einer KYC-Prüfung von Geschäftskunden mit einem mittleren Risiko. Der globale Mittelwert liegt mit 95 Tagen deutlich darunter. Bei 27 Prozent der hiesigen Finanzinstitute kann der Prozess sogar zwischen 151 und 180 Tagen dauern. Und das, obwohl durchschnittlich pro Finanzhaus rund 1.800 Beschäftigte in Vollzeit an den Prüfungen beteiligt sind. 

42 Prozent der deutschen Institute geben sogar an, dass sie zwischen 2.000 und 3.000 Mitarbeitende in diesem Bereich einsetzen. Im globalen Vergleich ist die Zahl mit rund 1.500 Angestellten deutlich geringer. 

"Outsourcing ist ein Hauptgrund für die Divergenz zwischen den deutschen und globalen Ergebnissen", so Hase. "Banken außerhalb Deutschlands machen stärker Gebrauch von Prozess-Automatisierung." Er sieht vor allem bei lokalen Finanzunternehmen "immenses Potential", durch Automatisierung Kosten zu sparen. 

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