2007 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Pharmamarkt
Forschen in Extremen
verfasst von : Anja Schweitzer, Michael Siewert
Erschienen in: Qualitative Marktforschung in Theorie und Praxis
Verlag: Gabler
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Wohl kaum einem Wirtschaftszweig wurde in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit zuteil als der Pharmabranche. Dafür waren v. a. zwei Punkte verantwortlich. Einerseits führt die Alterung der Bevölkerung zu einem erhöhten Bedarf an Gesundheitsleistungen. Durch einen weiteren demographischen Prozess, nämlich den gleichzeitigen Bevölkerungsrückgang, entstehen finanzielle und organisatorische Anpassungsnotwendigkeiten, die Gesundheitsreformen und ein erweitertes Pharmamarketing nach sich ziehen. Andererseits ist nicht zuletzt auch aufgrund der demographischen Entwicklungen ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein zu beobachten. Zugleich wächst die Skepsis gegenüber Medikamenten. Viele wenden sich „ natürlicheren“ alternativen Behandlungsansätzen wie z. B. der Homöopathie zu. Trotz damit einhergehender Absatzchancen resultiert aus diesen Entwicklungen für die Pharmabranche auch ein stark steigender Wettbewerbsdruck. Das Verstehen von Zielgruppen, das Aufzeigen von Erleben und Verhalten auch unter Einbezug von Zusammenhängen und Hintergründen wird daher immer wichtiger, um diesem Druck standhalten zu können und das Marketing optimal auszurichten. Ein solches Erkenntnisinteresse führt klassischerweise zu qualitativer Forschung. Aber auch die ständigen Neuerungen und das enorm vielfältige Themenspektrum sorgen dafür, dass marktforscherische Routinen sich in weitaus geringerem Maße als in anderen Branchen einstellen. Als Anwender qualitativer Forschung sieht man sich im Pharmabereich mehrfach mit „ Extremen“ konfrontiert, die das Forschen herausfordernd und spannend machen. Die Gründe für diese extremen Arbeitsbedingungen, die oft auch Grund dafür sind, die qualitative Forschung der quantitativen vorzuziehen, sollen in diesem Beitrag aufgezeigt werden.