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2023 | Buch

Die Macht digitaler Plattformen

Möglichkeiten und Konsequenzen der Personalisierung

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Über dieses Buch

Einige digitale Plattformen haben inzwischen eine kaum zu durchdringende Marktmacht aufgebaut. Diese ist ein Resultat ihres strukturellen Aufbaus als Vermittler zwischen Mitgliedern unter dem Einfluss von Netzeffekten sowie dem Skalierungs- und Hybridisierungspotenzial. Ergänzt wird diese strukturbedingte Marktmacht durch eine algorithmenbasierte Marktmacht, welche auf der Auswertung personenbezogener Daten und der Personalisierung von Inhalten basiert. Jene Plattform, welche die Daten ihrer Mitglieder am besten auswertet und auch die effektivste Personalisierung bietet, setzt sich im sog. »Race for Relevance« durch. Die Gründe der Marktmacht digitaler Plattformen werden unter betriebswirtschaftlichem Blickwinkel analysiert und die daraus entstehenden Herausforderungen diskutiert. Eine empirische Untersuchung analysiert die Präferenzen von Menschen zur Nutzung insb. von Content-Plattformen, welche als besonders daten-analytisch beschrieben werden können.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Moderne Monopole
Zusammenfassung
In den 1980er-Jahren bestand das Fernsehen noch aus einigen wenigen Sendern, durch welche die Zuschauenden mühelos Abend für Abend zappen konnten. Mit der Zeit kamen stetig neue Sender hinzu: Zunächst einige Dutzend, dann ein paar hundert und schließlich bot sich den Zuschauenden eine weltweite Vielfalt von tausenden Sendern, aus denen sie sich das für sie passende Programm aussuchen mussten. Einer dieser damaligen Zuschauenden war Nicholas Negroponte, ein amerikanischer Informatiker und Professor am Massachusetts Institute of Technology.
Lorenz Gabriel
Kapitel 2. Die strukturbedingte Tendenz digitaler Plattformen zur Bildung moderner Monopole
Zusammenfassung
Aus ihrer Vermittlungsposition resultiert für digitale Plattformen eine zentrale Marktstellung. Ein Indikator dafür ist unter anderem ihr stark ansteigende Wert, welcher bereits in Abbildung 1.1 dargestellt ist. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf ihren Aufbau zu richten, welcher jene bedeutsame Marktstellung bestärkt, gegen welche sich die nicht-digitale Konkurrenz, aber auch kleinere Plattformen nicht durchsetzen können.
Lorenz Gabriel
Kapitel 3. Die Personalisierung digitaler Plattformen – Ausgangspunkt einer algorithmenbasierten Marktmachtstellung
Zusammenfassung
Das ptolemäische Weltbild sagt so viel aus, als dass der Mensch im Zentrum des Universums steht. Bis Kopernikus bewies, dass die Erde nicht die Mitte des Universums darstellt, vertrauten Menschen auf ihre Wahrnehmung innerhalb ihrer Perspektive als Erdbewohner und vermuteten die uneingeschränkte Gültigkeit des ptolemäischen Weltbilds. Auch wenn diese These innerhalb der Astronomie längst widerlegt ist, hat die These des »Menschen im Zentrum« in anderen Forschungswissenschaften nicht an Aktualität eingebüßt. Scheinbar dreht sich alles nur noch um sich selbst.
Lorenz Gabriel
Kapitel 4. Empirische Identifikation von Nutzerpräferenzen bei Content-Plattformen
Zusammenfassung
Das Silicon Valley gilt als das Machtzentrum einflussreicher digitaler Konzerne im Herzen von US-Bundesstaat Kalifornien. Nicht nur Apple und Microsoft haben dort ihren Sitz, auch Facebook und eBay siedelten sich genau dort an, um von der dortigen ungezähmten Technologie-Euphorie profitieren zu können. Es scheint abstrus, dass genau dieser Bundesstaat am 28. Juni 2018 dieser Euphorie Einhalt gebot: An jenem Tag verabschiedete die kalifornische Legislative den California Consumer Privacy Act. Er ist ein Gesetz, welches dem Markttreiben digitaler Konzerne Regeln vorschreibt und Menschen im digitalen Raum mehr Kontrolle über persönliche Daten gibt. Er führt zu einem umfassenden Recht zu wissen, was mit persönlichen Daten passiert und wer Zugriff darauf hat. Auch schützt es vor Diskriminierung, falls sich Menschen gegen die Offenlegung persönlicher Daten entscheiden. Nutzenden digitaler Medien wird somit die Freiheit zurückgegeben, selbst über die Offenlegung persönlicher Daten zu bestimmen. Bemerkenswerterweise wurde das Gesetz über alle Parteien hinweg einstimmig angenommen.
Lorenz Gabriel
Kapitel 5. Die mächtige Marktstellung von Content-Plattformen und ihr Einfluss auf die Gesellschaft
Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die strukturbedingte und algorithmenbasierte Marktmacht digitaler Plattformen zu umreißen, Möglichkeiten und Konsequenzen der Personalisierung von Nutzungsoberflächen aufzuzeigen sowie die Präferenz des Nutzers in seiner Nutzung von personalisierten Content-Plattformen als insbesondere datengetriebene Plattformen zu identifizieren. Im folgenden Kapitel werden Erkenntnisse der einzelnen Kapitel 2 bis 4 kurz zusammengefasst und die in Kapitel 1 aufgestellten Forschungsziele aufgegriffen, um sie gleichzeitig zu beantworten. Abschließend werden Limitationen der vorliegenden Arbeit aufgezeigt und es wird ein Forschungsausblick gegeben.
Lorenz Gabriel
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Macht digitaler Plattformen
verfasst von
Lorenz Gabriel
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-41153-4
Print ISBN
978-3-658-41152-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41153-4

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