2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ein Race to the Bottom bei Volkswagen? Die Auseinandersetzung um den Produktionsort des VW Tiguan 2005
verfasst von : Jenny Simon
Erschienen in: Internationale Arbeitsstandards in einer globalisierten Welt
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Mit der zunehmenden ökonomischen Globalisierung hat sich – nicht zuletzt aufgrund des Widerspruchs neoliberaler Wohlstandsversprechen und zuneh¬mender wirtschaftlicher Polarisierung – in den vergangenen zwei Dekaden eine vielschichtige Kontroverse um die Folgen für die Beschäftigten rund um den Erdball entsponnen. In diesem Kontext bewegt sich auch die Debatte um ein
Race to the Bottom
(engl. für Abwärts-Wettlauf), die nach einer durch internati¬onale Mobilität des Produktionskapitals hervorgerufene Abwärtsspirale von Arbeitsbedingungen und Standards
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fragt.
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Unternehmen, so die Annahme, nutzen die durch eine Internationalisierung und Flexibilisierung von Produktion und Kapitalkreisläufen entstandene Möglichkeit, die Produktion an Orte zu verlagern (Exit-Option), an denen ihnen die besten Bedingungen geboten wer¬den (
free-rider
-Verhalten). So profitieren sie von den unterschiedlich regulierten Arbeitsbeziehungen und Standards, vor allem aber von den damit einhergehen¬den Differenzen der Produktionskosten. Diese Strategie erzeugt eine Konkur¬renz der Standorte um Investitionen und Produktionsquoten, die einen Druck zum Senken von Arbeitsstandards und -bedingungen zur Folge hat: „Standards that are low enough to prevent footlose capital and employers from deserting them from the south“ (Rodrik 1997: 19). Die konkurrierenden Standorte senken, so die Annahme, ihre Standards wiederum, um weiterhin attraktiv für Investoren zu bleiben. Die Folge ist ein Unterbietungswettlauf regulativer Standards.