Unternehmen sind in Zeiten zunehmender Internationalisierung mit globalen Beschaffungs-, Produktions- und Absatzmärkten konfrontiert. Weltweite Standorte und internationale Verflechtungen haben neben globalen Märkten erhebliche Auswirkungen auf die Führung eines Unternehmens. Aufgrund der führungsunterstützenden Funktion des Controllings ist auch dieses von den Auswirkungen der Internationalisierung betroffen. Vormalig rein nationale Unternehmen finden sich im internationalen Wettbewerb wieder. Dies erfordert die Erweiterung des nationalen Controllings um eine multinationale Komponente. So stellen divergierende kulturelle Gegebenheiten, differente Steuersysteme, Rechnungslegungsnormen und Bildungsstandards sowie ein individuelles makroökonomisches Umfeld unterschiedliche Anforderungen an das Controlling. Diese verschiedenen Anforderungen im internationalen Umfeld erfordern eine spezifisch angepasste Ausgestaltung des Controllings.
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Vgl. bspw. Harrison et al. (1994), S. 258; Chow et al. (1999b), S. 441; Scheytt et al. (2003), S. 543; Haka/Heitger (2004), S. 27 f.; Wu (2005), S. 40; MacArthur (2006), S. 10; Hoffjan/Boucorian (2008), S. 71.
Eine aktuelle Zitationsanalyse zum Themenfeld Controlling und Kultur wies Hofstedes (1980) Buch mit dem Titel „Culture’s consequences: international differences in work-related values“ als meistzitiertes Werk und Hofstede selbst als meistzitierten Autor auf. Vgl. Fellner et al. (2015), S. 86 ff.
Vgl. Hofstede (1980); Hofstede (2001). Die Studie wurde in den Jahren 1967 und 1973 durchgeführt, wobei sich unter den Befragten über 116.000 IBM-Mitarbeiter aus 72 Ländern befanden.
Vgl. Trompenaars/Hampden-Turner (1997). Die Studie begann in den 1980er-Jahren bis Mitte der 1990er-Jahre, wobei sich unter den Befragten etwa 30.000 Manager aus 50 Ländern befanden.
Vgl. House et al. (2004). Die GLOBE-Studie wurde im Zeitraum von 1994 bis 2004 durchge führt, wobei sich unter den Befragten etwa 17.300 Führungspersonen aus 951 Unternehmen aus 62 verschiedenen Ländern befanden.
Die identifizierten Beiträge sind im Literaturverzeichnis mit * gekennzeichnet. Die Veröffentlichung von Harrison und McKinnon (1999) zur Kultur und dem Design von Kontrollsystemen wurde nicht in diese Publikationsanalyse aufgenommen, da es sich um eine reine Literaturanalyse handelt.
Dies sind die Beiträge von Arunachalam/Lawrence (1994); Yoshikawa (1994); Nishimura (1995); Brewer (1997); Emmanuel et al. (1998); Noerreklit/Schoenfeld (2000); Lere/Portz (2005); MacArthur (2006); Fonseca (2010).
Die quantitativen Studien umfassen dabei 15 quantitative Befragungen (Birnberg/Snodgrass (1988); Harrison (1992); Harrison (1993); Chow et al. (1996); Chow et al. (1999b); Joshi (2001); Tsui (2001); Williams/Seaman (2001); Stede (2003); Hassel/Cunningham (2004); Chanegrih (2008); Etemadi et al. (2009); Li et al. (2009); Lau/Caby (2010); Mayr (2012)) und drei Experimente (Chow et al. (1991); Chow et al. (1994); Birnberg et al. (2008)).
Die überwiegende Mehrheit stellen dabei sieben qualitative Befragungen dar (Merchant et al. (1995); Granlund/Lukka (1998); Scheytt et al. (2003); Wickramasinghe/Hopper (2005); Hoffjan/Weide (2009); Li/Tang (2009); Keplinger et al. (2012)), der Beitrag von Efferin und Hopper (2007) umfasst eine Fallstudie mit Rückbezug auf Daten anderer Studien.
Dies sind die Beiträge von Birnberg/Snodgrass (1988); Chow et al. (1991); Arunachalam/Lawrence (1994); Chow et al. (1994); Merchant et al. (1995); Chow et al. (1996); Chow et al. (1999b); MacArthur (2006); Birnberg et al. (2008); Dossi/Patelli (2008); Keplinger et al. (2012). Zu beachten ist, dass sich viele Beiträge nicht nur auf ein Land konzentrieren, sondern Vergleiche zwischen Ländern durchführen, sodass viele Beiträge mehreren Ländern zugeordnet wurden.
Japan steht in den Publikationen von Birnberg/Snodgrass (1988); Chow et al. (1994); Yoshikawa (1994); Nishimura (1995); Chow et al. (1996); Chow et al. (1999b); Dossi/Patelli (2008) im Fokus.
Dabei betrachten Williams/Seaman (2001) ausschließlich Singapur, während die Untersuchun gen von Chow et al. (1991); Harrison (1992); Harrison (1993) und Chanegrih (2008) einen Vergleich mit anderen Kulturen beinhalten.
International wird für den deutschsprachigen Begriff Controlling vorwiegend der Terminus Management Accounting verwendet. Da hier ausschließlich englischsprachige Literatur analysiert wurde, werden die beiden Begriffe in der Folge synonym verwendet. Für einen Überblick zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den Begriffen Controlling und Management Accounting siehe Feldbauer-Durstmüller und Kuttner (2017), S. 287 f.