In Bezug auf eine Untersuchung der Ausdrucksformen moderner Einsamkeiten in Fernsehserien kann und darf der Klang des Filmischen nicht übergangen werden: Zeitgenössische Serien finden auf der Ebene des Auditiven bemerkenswerte Ästhetiken der Einsamkeit, die eine eigenständige Forschungsarbeit rechtfertigen würden und hier lediglich der Vollständigkeit halber angedeutet werden sollen. Im Kapitel werden die vielfältigen Dimensionen des Musikalischen als Ausdrucksformen moderner Einsamkeiten betrachtet. Ohne einen distinkten Stil der einsamen Serienklänge identifizieren zu wollen oder zu können, sollen zumindest einige Anknüpfungspunkte angeboten werden, wie die bisher im Forschungsdiskurs unberücksichtigten Einsamkeitsmusiken der Fernsehserien beschrieben werden könnten, etwa anhand der von Serienmusiken gewählten Klangästhetiken und das Kuratieren komplexer Soundtracks.
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Zak beschreibt in einer Studie zur Musik von Roy Orbison dessen eigene Einsamkeitserfahrungen als Kind im West-Texas der 1940er und 50er Jahre zwischen „football, oilfields, oil, grease, and sand“ (Zak 2013, S. 19), die starken Einfluss auf seine Einsamkeitslieder gehabt hätten, etwa auch auf seinen internationalen Erfolg Only The Lonely (Zak 2013, S. 19). Zak zitiert den Musiker aus einem Interview: „There was a lot of loneliness in West Texas where I grew up, […] the dust of West Texas was in our eyes and mouths, and music seemed as far away as China.“ (Zak 2013, S. 39).