Skip to main content

27.08.2018 | Elektrofahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

Audi zeigt E-Supersportwagen PB18 E-tron mit Feststoff-Akku

verfasst von: Christiane Köllner

3:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

15 Minuten Ladezeit, 500 km Reichweite und von 0 auf 100 km/h in zwei Sekunden: Audi hat in Kalifornien die Designstudie PB18 E-tron vorgestellt – einen elektrischen Hochleistungssportwagen mit Feststoff-Akku.

Audi hat bei der Pebble Beach Automotive Week in Monterey/Kalifornien den rein elektrisch angetriebenen Hochleistungs-Sportwagen Audi PB18 E-tron präsentiert. Das Namenskürzel "PB18 E-tron" der Designstudie verweist sowohl auf den Premierenort Pebble Beach als auch auf die gemeinsamen Technik-Gene mit dem LMP1-Rennwagen Audi R18 E-tron. Entstanden ist das Elektroauto im Audi-Designstudio im kalifornischen Malibu. Das technische Konzept hingegen profitiert von Audis langjähriger Rennerfahrung in Le Mans. Für die Umsetzung zeichnet die Performance-Tochter Audi Sport verantwortlich. Außerdem betont Audi die Verwandtschaft des PB18 E-tron mit dem auf der IAA 2017 gezeigten Konzept Aicon.

Als Monoposto auf die Rennstrecke

Im Audi PB18 E-tron gibt es keinerlei komplexen Systeme fürs pilotierte Fahren und keine gewichtstreibenden Komfort-Attribute. Stattdessen sind Fahrersitz und Cockpit in einer inneren, seitwärts verschiebbaren Monocoque-Schale integriert. Diese lässt sich im Solo-Fahrbetrieb wie in einem Monoposto mittig im Interieur positionieren. Möglich macht dies nicht zuletzt die By-Wire-Auslegung von Lenkung und Pedalerie; eine mechanische Anbindung der Bedienelemente ist verzichtbar.

Es gibt zusätzlich Platz für einen Passagier, wenn sich das Fahrer-Monocoque in der seitlichen Position befindet, von der aus sich der PB18 E-tron im Alltag wie ein konventionelles Straßenfahrzeug steuern lässt. Dann ist auf der anderen Seite ein zusätzlicher Sitz zugänglich, flach im Boden integriert und mit Dreipunkt-Gurt ausgestattet. 

Klassische Mittelmotor-Sportwagen-Architektur

Das Package des Audi PB18 E-tron folgt der klassischen Architektur eines Mittelmotor-Sportwagens mit weit vorne positionierter Kabine. Der Schwerpunkt des Fahrzeugs ist hinter den Sitzen und vor der Hinterachse zu finden: Dabei handelt es sich jedoch nicht, wie bei einem konventionell angetriebenen Automobil, um die Motor-Getriebe-Einheit, sondern um das Batteriepaket.

Der PB18 E-tron ist 4,53 Meter lang, zwei Meter breit und 1,15 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,70 Meter. Dank einem Mix aus Aluminium, Karbon und Multimaterial-Verbundstoffen kommt das Fahrzeug auf ein Gewicht von knapp unter 1.550 Kilogramm. Ferner verfügt der PB18 E-tron über einen Gepäckraum mit 470 Litern.

Drei Elektromotoren und Quattro-Antrieb

Angetrieben wird die Studie von drei E-Maschinen, von denen sich eine an der Vorderachse und zwei an der Hinterachse befinden. Letztere sind mittig zwischen den Achsschenkeln positioniert und treiben über Halbwellen direkt jeweils ein Rad an. Sie geben eine Leistung von bis zu 150 Kilowatt an die Vorderachse und 350 Kilowatt an die Hinterachse. Die maximale Gesamtleistung beträgt 500 Kilowatt, beim Boosten kann der Fahrer kurzzeitig bis zu 570 Kilowatt abrufen. Das gemeinsame Drehmoment von bis zu 830 Newtonmeter lasse laut Audi eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in circa zwei Sekunden erwarten.

Die flüssigkeitsgekühlte Festkörperbatterie hat einen Energieinhalt von 95 kWh. Eine Vollladung soll für mehr als 500 Kilometer Reichweite im WLTP-Zyklus sorgen. Der Audi PB18 E-tron sei dabei bereits für das Laden mit einer Spannung von 800 Volt ausgelegt. Auf diese Weise lasse sich die Batterie in rund 15 Minuten wieder voll aufladen. Der Audi PB18 e-tron lässt sich zusätzlich mit Audi Wireless Charging (AWC) kontaktlos per Induktion laden.

Die Höchstgeschwindigkeit kann der Fahrer  im normalen Straßenverkehr zugunsten der Reichweite limitieren. Auf der Rennstrecke ist diese Begrenzung deaktivierbar und lässt sich auf die lokalen Gegebenheiten adaptieren. Unterwegs gewinnt der Audi PB18 E-tron auch Energie zurück: Denn bis in mittlere Verzögerungsbereiche hinein verzögert er allein mit den E-Maschinen, erst bei starkem Bremsen kommt die hydraulische Anlage mit ins Spiel. Der Torque Control Manager, der mit der elektronischen Stabilisierungskontrolle ESC kooperiert, verteilt die Momente je nach Bedarf aktiv auf die Räder von Vorder- und Hinterachse.

Aus dem LMP1-Sport: das Fahrwerk

Vorn und hinten gibt es Einzelrad-Aufhängung an unteren und oberen Querlenkern, ein aus dem Motorsport bekanntes sogenanntes Pushrod-System an der Vorderachse und Pullrod-System an der Hinterachse - in beiden Fällen mit adaptiven Magnetic-Ride-Stoßdämpfern. Bei der Basisarchitektur diente das Fahrwerk des LeMans-Rennwagens Audi R18 e-tron quattro als Vorbild.

Die Räder haben 22 Zoll Durchmesser und sind vorn mit Reifen der Größe 275/35 und hinten mit 315/30 bestückt. Karbon-Bremsscheiben mit 19 Zoll Durchmesser verzögern den Audi PB18 e-tron im Zusammenwirken mit der E-Bremse. 

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

    Premium Partner