2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Entkopplung und Schwund: Parteien seit der Bundestagswahl 2005
verfasst von : Matthias Micus, Franz Walter
Erschienen in: 100 Tage Schonfrist
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Gut zwölf Monate nach dem Regierungsantritt der Großen Koalition, im Dezember 2006, steckten — folgt man Kommentatoren, Meinungsforschern und Leitartiklern — Parteien und Politik in Deutschland, ja die Demokratie insgesamt, in einer tiefen Krise. Belege für diese Diagnose waren schnell gefunden, die Argumente auf den ersten Blick auch durchaus schlüssig. Die politischen Parteien verloren seit einigen Jahren in atemberaubendem Tempo Mitglieder. Deren Gesamtzahl sank zwischen 1990 und 2005 um rund ein Drittel, von knapp 2,3 Millionen auf ziemlich genau 1,5 Millionen Registrierte — und war in der kurzen Zeit seit Beginn der Großen Koalition alleine bei den beiden Volksparteien CDU und SPD um weitere 40.000 Beitragszahler geschrumpft (vgl.
E. Wiesendahl 2006
;
K. Schweinsberg 2006
). Gleichzeitig fiel die Wahlbeteiligung zuletzt auf immer neue Tiefstände, im Westen wie im Osten, bei der Bundestagswahl im Herbst 2005 nicht anders als bei den Landtagswahlen im darauf folgenden Jahr.