Der jährliche Überprüfungs- und Bewertungsprozess (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) der EZB-Bankenaufsicht hatte am 18. Dezember 2017 hervorgebracht, dass diese die Geschäftsbanken in der Eurozone als widerstandsfähig und stabil einschätzt. Denn laut einer EZB-aktuellen Darstellung halten die meisten Geldhäuser deutlich mehr Kapital vor, als es die EZB-Mindestanforderungen vorsehen. Im Durchschnitt lagen dieses Mal die Kapitalanforderungen für die Institute bei 10,6 Prozent. 2016 lag die verlangte Quote mit 10,4 Prozent fast genauso hoch.
Die Problemkredite der Bankhäuser bleiben nach wie vor ein Thema. Die EZB fordert hier einen weiteren Abbau, da viele Geldhäuser immer noch auf hohen Beständen an Non Performing Loans (NPL) sitzen würden. Die Strategieberater von Strategy & des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungshauses Pricewaterhouse Coopers hatten in einer Analyse ausgerechnet, dass in den Büchern europäischer Banken ausfallgefährdete Kredite in Höhe von über einer Billion Euro stehen.
Liquidität verbessern
Doch ein größeres Geldhaus im Euroraum genügte laut Medienberichten im jüngsten SREP-Test nicht den Eigenkapitalanforderungen. 2016 waren bei der Bankenprüfung fünf Geldhäuser bei der Kapitalausstattung durchgefallen. Vier Banken müssen nun konkrete Maßnahmen einleiten, um ihre Liquiditätslage zu verbessern. Im Frühjahr 2018 werden die Institute wiederum Stresstests unterzogen, und zwar sowohl von der EZB als auch der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA.