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2022 | Buch

Handbuch Politische Kommunikation

herausgegeben von: Isabelle Borucki, Katharina Kleinen-von Königslöw, Stefan Marschall, Thomas Zerback

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Angesichts von Globalisierung, Individualisierung und Digitalisierung haben sich die Umwelten, Bedingungen und Folgen politischer Kommunikation fundamental gewandelt. Das stellt auch die Erforschung der politischen Kommunikation vor neue Herausforderungen. Diese schlagen sich in der Theorieentwicklung, in den Themen der Forschung, aber vor allem auch im methodischen Zugriff nieder. Angesichts dieses umfassenden Wandels bietet das Handbuch zum einen eine aktuelle Bestandsaufnahme der Forschung zur politischen Kommunikation. Neben dem State of the art will es zum anderen Entwicklungstrends der kommenden Jahre, insbesondere im Lichte der Digitalisierung, herauszeichnen und dabei diskutieren, wie die Forschung darauf reagieren kann.

Das Handbuch ist konsequent interdisziplinär angelegt, es wird von Vertreter:innen der Kommunikationswissenschaft und der Politikwissenschaft gemeinsam herausgegeben. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge stammen ebenfalls aus beiden Disziplinen. Auch in der thematischen Abdeckung berücksichtigt das Handbuch die beiden Perspektiven und schlägt darüber hinaus Brücken zu verwandten Forschungsbereichen, unter anderem zur Psychologie, Soziologie, Staatswissenschaft sowie Informatik.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Problemfelder und Forschungsbedarf

Frontmatter
Politische Kommunikationsforschung im Wandel
Eine Einführung

Ausgehend von einer Definition politischer Kommunikation skizziert dieser Beitrag den Wandel dieses Forschungsgebiets und gibt einen Überblick über aktuelle Herausforderungen und Chancen. Unterschieden wird die Erforschung politischer Kommunikation entlang einer Akteurs-, Prozess- und Botschaftsperspektive. Auf dieser Grundlage kristallisieren sich diverse Phasen der politischen Kommunikationsforschung bis hin zur andauernden digitalen Transformation heraus. Der Übergang zwischen und der Wandel innerhalb der Phasen wird angetrieben von sozialen, politischen und medialen Faktoren, die mit Schlagworten wie „Heterogenisierung der Gesellschaft“, „politische Polarisierung“ und „Fragmentierung der Öffentlichkeit“ beschrieben werden. Die politische Kommunikationsforschung steht vor der Herausforderung, in ihren Strukturen und Aktivitäten diesen Wandel zu adressieren, zum Beispiel durch eine Stärkung ihrer Interdisziplinarität, mit der Offenheit für neue Methoden, insbesondere zur Analyse von „Big Data“, und methodischen Designs, die es erlauben, komplexe Kausalitäten in den Blick zu nehmen. Erforderlich ist zudem die Institutionalisierung einer entsprechenden Sensorik, die gewährleistet, gesellschaftliche Wandlungsprozesse mit Implikationen für das Forschungsgebiet wahr- und in die Forschung aufzunehmen. Zugleich muss sich die politische Kommunikationsforschung ihrer eigenen gesellschaftlichen Rolle und Verantwortung bewusst werden, wenn es um die Vermittlung ihrer Befunde und ihren Einfluss auf strukturbildende Entscheidungen geht.

Thomas Zerback, Stefan Marschall, Katharina Kleinen-von Königslöw, Isabelle Borucki

Grundlagen und Theorien

Frontmatter
Normative Grundlagen
Demokratietheorie/Legitimation durch Kommunikation

Demokratien unterscheiden sich von anderen politischen Systemen dadurch, dass sie zustimmungsabhängig und deshalb begründungspflichtig sind. In Demokratien erfolgt deshalb Legitimation durch Kommunikation, gilt die Herstellung von Legitimität als demokratietheoretische Fundamentalkategorie. Der Beitrag verweist einerseits auf den Wandel der Legitimitätserzeugung im Kontext von Staat und Mehrebenensystemen und thematisiert Repräsentation und Diskurs als zentrale demokratietheoretische Paradigmen politischer Kommunikation. Er schließt mit einer skizzenhaften Betrachtung von Möglichkeiten und Problemen der Legitimation durch Kommunikation unter den Bedingungen sich wandelnder Kommunikationsverhältnisse in Zeiten der Digitalisierung.

Ulrich Sarcinelli
Öffentlichkeitstheorien

Aus vier Traditionen normativer Demokratietheorie (liberal, republikanisch, deliberativ und agonistisch) leiten wir vier Kerndimensionen öffentlicher Kommunikation ab, anhand derer man die demokratische Qualität politischer Öffentlichkeiten messen und bewerten kann. Sodann fassen wir den Kenntnisstand zu den öffentlichkeitsrelevanten Leistungen prototypischer Medienangebote auf unterschiedlichen Ebenen von Öffentlichkeit zusammen. Abschließend bilanzieren wir, wie die Leistungen der unterschiedlichen Teilöffentlichkeiten aus der Perspektive der vier normativen Theorietraditionen zu bewerten sind.

Hartmut Wessler, Rainer Freudenthaler, Julia Jakob, Hans Patrik Haffner
Systemtheorie und politische Kommunikation

Der vorliegende Beitrag will zur (Wieder-)Beschäftigung mit soziologischer Systemtheorie im Feld der politischen Kommunikation anregen. Er vermittelt einen leicht verständlichen Zugang zu einer besonders einflussreichen Variante dieses Denkens, der Theorie des Soziologen Niklas Luhmann. Mit Blick auf die Intersystembeziehungen von Politik und Medien werden Konsequenzen des Ansatzes skizziert. Der Artikel endet mit einem kurzen Fazit zur Bedeutung der Systemtheorie für die politische Kommunikation.

Frank Marcinkowski

Makroperspektive auf die politische Kommunikation

Frontmatter
Digitalisierung als grundlegender Veränderungsprozess der politischen Kommunikation

In der politischen Kommunikation zeigen sich markante Veränderungen: Sie wird digitaler, effizienter, pluraler, individueller, globaler, dynamischer und hybrider – vorangetrieben durch die Diffusion der digital basierten Medien. Diese sieben Tendenzen bündeln sich zu einem strukturellen Wandel. Der ist ambivalent und öffnet Chancen für Außenseiter und birgt Risiken für etablierte Akteure. Individuen, Organisationen und Gesellschaften können den Wandel gestalten. Es ist abzusehen, dass Künstliche Intelligenz einen weiteren Schub des strukturellen Wandels auslösen wird.

Gerhard Vowe
Interaktion von Medien- und Politiksystem

Der Beitrag beschreibt das Zusammenspiel von Politik und Medien. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven auf das dynamische Kräfteverhältnis zwischen beiden Systemen eingenommen. Zwischen den Polen einer Dominanz der Politik über die Medien und andersherum einer Dominanz der Medien über die Politik lässt sich analytisch ein funktionales Gleichgewicht beschreiben, in dem beide Systeme ihrer Funktion für die Gesellschaft gerecht werden. Dieses wird durch die Digitalisierung der Medien, der Politik und der Gesellschaft insgesamt weder besser noch schlechter, sehr wohl aber komplexer. Denn insbesondere in sozialen Netzwerken verschwimmen zunehmend die Systemgrenzen.

Thomas Birkner
Mediensysteme und Systemtypologien

Ein prägender Faktor für die Erscheinungsweisen der politischen Kommunikation sind die Kontextbedingungen, unter denen diese stattfindet. In der Kommunikationswissenschaft ist das Konzept des Mediensystems als eine wesentliche Kontextbedingung etabliert worden. Auch wenn Medien und System als Kompositum plausibel erscheinen, so sind beide Begriffe doch voraussetzungsvoll. Deshalb werden zunächst beide Begriffe in der in diesem Artikel zugrunde gelegten Bedeutung erläutert. Die vergleichende Forschung zu Mediensystemen hat in ihrer nunmehr über 60-jährigen Geschichte eine Fülle von Typologien hervorgebracht, die die vorfindbaren Mediensysteme kategorisieren sollen. Nachfolgend werden daher die Logik und die Ausprägungen solcher Systemtypologien und ihre Bedeutung für die politische Kommunikation vorgestellt. Diese wird im Hinblick auf die Prozesse des Input, Throughput und Output betrachtet.

Barbara Thomaß

Akteure und Institutionen der politischen Kommunikation

Frontmatter
Politische Parteien und Medien

Politische Parteien verlieren an gesellschaftlicher Verankerung, messbar an zurückgehenden Mitgliederzahlen und weniger Stammwählern. Einen Teil der lockerer gewordenen gesellschaftlichen Bindung substituieren sie durch eine strategisch motivierte Hinwendung zu medialer Kommunikation, da Medien einen gesellschaftlichen Relevanzgewinn verbuchen können. Folge der Anpassung an Medienlogiken ist eine Personalisierung und Professionalisierung der politischen Kommunikationsleistungen der politischen Parteien. Neue Online-Medien haben diese Prozesse verstärkt, gleichzeitig neue Entfremdungstendenzen bewirkt.

Uwe Jun
Politische Akteure und Institutionen der politischen Kommunikation

Kommunikation ist für die Politik systemnotwendig. Politische Kommunikation legitimiert Politik. Für die Bürger ist Politik primär medienvermittelt. Die Medien sind zum Format-, Takt-, Bild- und Modellgeber in allen politischen Systemen avanciert. Der Beitrag bietet einen Einblick in die Thematik sowie eine Skizzierung der Herausforderungen des Politikmanagements im Kommunikationskontext.

Karl-Rudolf Korte, Philipp Richter
Politische Werbung und politische PR

Dieser Beitrag diskutiert zunächst die Definition von politischer Werbung und politischer Öffentlichkeitsarbeit und thematisiert die Abgrenzungsproblematik zwischen beiden Begriffen. Der folgende Teil sichtet den Forschungsstand zu politischer Werbung, anschließend zu politischer PR. Das Fazit konstatiert, dass für politische Öffentlichkeitsarbeit Nachholbedarf hinsichtlich weiterer Forschung besteht.

Christina Holtz-Bacha
Nicht-staatliche Akteure

Verbände, NGOs und soziale Bewegungen sind nicht-staatliche Akteure, die für moderne Demokratien eine relevante Vermittlungsfunktion zwischen Staat und Gesellschaft ausüben. Sie treten für soziale, ökologische, kulturelle oder politische Interessen ein. Ihre Kommunikationsinstrumente und -strategien zielen in der Regel zum einen auf politische Entscheider, die sie von ihren Positionen überzeugen, und zum anderen auf die Bürger, die sie zu Teilnahme und Engagement bewegen wollen. Dafür greifen sie auf aufmerksamkeitsversprechende Kommunikationsaktivitäten im online und offline Bereich zurück.

Franziska Oehmer
Journalistische Akteure

Journalisten sind Vermittler zwischen gesellschaftlichen Akteuren und Publikum. Die Rolle, die sie dabei spielen, wird aus der Perspektive der Journalisten und der gesellschaftlichen Akteure betrachtet. Dabei geht es auch um das wahrgenommene Verhältnis der Berichterstattung zur berichteten Realität. Grundlage sind empirische Untersuchungen anhand konkreter Probleme und Fälle.

Hans Mathias Kepplinger
Bürger/innen als Akteure in der politischen Kommunikation

Die politische Kommunikation von Bürgern und Bürgerinnen hat sich mit der Verbreitung des Internets und insbesondere der sozialen Medien grundlegend gewandelt. Der vorliegende Beitrag beschreibt, in welchen Formen Bürger/innen innerhalb der politischen Öffentlichkeit in Erscheinung treten und welche Rollen sie insbesondere in der politischen Berichterstattung erfüllen. Wir diskutieren in diesem Zusammenhang, welche normativen Maßstäbe an ihre mediale Repräsentation angelegt werden können und wie dies die Interpretation empirischer Ergebnisse zu Bürger/innen in den Medien verändert.

Christina Peter, Thomas Zerback
Öffentlichkeit und deliberative und direkte Demokratie

Öffentlichkeit, Transparenz und ein offener Zugang zu Informationen bilden zentrale Kategorien für demokratische Systeme. Direktdemokratische und deliberative Instrumente im „invited space“ reichern die repräsentative Demokratie an. Direktdemokratische Verfahren realisieren insbesondere Vorwirkungen im politischen Entscheidungsprozess, d. h. sie wirken durch ihre bloße Existenz. Zudem sind sie wichtig beim Agenda Setting. Als Teil der numerischen Demokratie realisieren diese Verfahren die Inklusion breiter Bevölkerungsgruppen und besitzen zum Teil bindenden Charakter. Die Rationalität und Qualität der Diskurse im Rahmen von direktdemokratischen Verfahren werden oft kritisiert, können aber durch gesetzliche Regelung verbessert werden. Deliberative Verfahren in Form von offenen Foren, Stakeholder-Konferenzen oder aleatorischen Bürgerräten ermöglichen den Zugang von bislang blockierten Interessengruppen oder marginalisierten Bevölkerungsschichten in das politische System. Bei diesen Verfahren ist die Rückkopplung über das jeweilige Beteiligungsinstrument in eine erweiterte Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung.

Norbert Kersting

Prozesse, Phasen und Situationen der politischen Kommunikation

Frontmatter
Die Bedeutung der Medien im Policy-Prozess

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Bedeutung der traditionellen Medien im Policy-Prozess. Es zeigt auf, dass politische Akteur∗innen die Medien als Informationsquelle und strategisches Instrument gezielt einsetzen und untersucht die Rückwirkungen der Berichterstattung auf alle Phasen des Policy-Prozesses. Der (wahrgenommene) Medieneinfluss ist dabei in der Agenda-Setting-Phase am stärksten, sinkt während der Politikformulierung und Implementierung und steigt bei der Evaluation politischer Entscheidungen wieder an.

Nayla Fawzi
Wahlkampf

Ausgehend von der Feststellung, dass neben den Parteien die Medien und die Wahlberechtigen an Wahlkämpfen beteiligt sind und sich wechselseitig beeinflussen, bemüht sich dieses Kapitel darum, zu erklären, wie soziale, politische und mediale Veränderungen Wahlkämpfe über Zeit geformt haben. Das Kapitel gibt dabei einen Überblick über die Theorieentwicklung in der Wahlkampfforschung von der terminologischen Diskussion, um den Trend einer Amerikanisierung bzw. Modernisierung von Wahlkämpfen, bis hin zum Mehr-Ebenen-Modell des Kampagnenwandels. Darüber hinaus vermittelt es einen Eindruck davon, welche Wahlkampfkommunikation von den vormodernen, über die modernen bis zu den postmodernen Wahlkämpfen charakteristisch war, und setzt sich mit der Frage auseinander, ob die heutigen digitalen Wahlkämpfe als „fourth age of political campaigning“ begriffen werden müssen.

Mona Krewel
Protest, Medien und Politische Kommunikation

Der Beitrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung, dominante Analyseperspektiven und innovative neuere Ansätze der Erforschung des Zusammenhangs von Protest, Medien und Kommunikation. Im Gegensatz zu akteurszentrierten und mediendeterministischen Ansätzen geht der Beitrag von einer wechselseitigen Bedingtheit von Medien, Kommunikationsformen und Akteuren aus und plädiert für eine Verbindung medienökologischer und praxeologischer Forschungsperspektiven.

Sigrid Baringhorst, Mundo Yang
Journalistische Produktion und Auswahl

Die journalistische Produktion ist in den traditionellen Massenmedien ein linearer und periodischer Prozess. Recherche, Selektion, Prüfung, Redigieren und Präsentation liegen alleine in den Händen des professionellen Journalismus. Erst das fertige Produkt wird in Presse und Rundfunk veröffentlicht. Diese Massenkommunikation wird zunehmend durch Netzwerkkommunikation im Internet ergänzt. Darin ist die Nachrichtenproduktion oft ein kontinuierlicher Prozess, an dem das Publikum in allen Phasen beteiligt sein kann (Produser). Neben dem Publikum können auch Algorithmen an Vermittlungsaufgaben übernehmen (Computational Journalism).

Christoph Neuberger
Krisen und Skandale

Krisen und Skandale können einerseits als Ausnahmesituationen der Mediengesellschaft betrachtet werden; andererseits treten sie prozessual wiederkehrend auf und beeinflussen sich wechselseitig: Krisen können Skandale hervorbringen und umgekehrt. In den vernetzten Öffentlichkeiten des Internet haben sie an Virulenz und Permanenz gewonnen. Ihr Verlauf und ihre Relevanz für die politische Kommunikation lassen sich in dem funktionalen Phasenmodell der Skandaluhr abbilden. Seiner Latenzphase mit Publikation der Schlüsselereignisse folgen die Aufschwungphase mit Kontextualisierung und die Etablierungsphase mit Bewertung der Vorwürfe auf der Klimax, bevor sich die Medienöffentlichkeit in den Abschwung- und Rehabilitationsphasen regeneriert. Das Zusammenspiel von Boulevard- und Nachrichtenmedien hat dabei großen Einfluss auf den Verlauf von Krisen und Skandalen. Sie kommunizieren mit moralischen Kollektiven aus den Bereichen Religion und Ideologie, Privatheit, Öffentlichkeit, Politik und Recht. Zunehmend artikulieren auch populistische Politikerinnen und Politiker bewusst politische Tabubrüche, um durch in den Intermediären potenzierte Krisen und Skandale mediale Aufmerksamkeit zu generieren.

Steffen Burkhardt
Kriegs- und Konfliktberichterstattung im digitalen Zeitalter

Dieser Beitrag betrachtet Eigenschaften der Konfliktkommunikation im digitalen Zeitalter. Dabei wird zunächst das Verhältnis zwischen Medien und Politik in der Kriegsberichterstattung analysiert. Anschließend werden aus existierenden inhaltsanalytischen Studien zentrale Tendenzen der Kriegsberichterstattung abgeleitet. Schließlich wird der Wandel der Konfliktkommunikation durch die Digitalisierung beleuchtet und dessen Relevanz für zukünftige Forschung skizziert.

Marc Jungblut

Politikfelder und Politikebenen

Frontmatter
Public Diplomacy

Public Diplomacy ist eine Form von Regierungshandeln, das darauf abzielt, die Gesellschaft eines anderen Staates so zu beeinflussen, dass durch sie auf die Entscheidungen der dortigen Regierung eingewirkt werden kann. Sie nutzt hierfür unterschiedliche Instrumente der Kommunikation. Sie verfolgt unterschiedliche Ziele, die Image steuern und Interessen vertreten sollen. Sie ist ein Teil von soft power und verstärkt diese.

Thomas Jäger
Medien- und Netzpolitik
Eine politikfeldanalytische Übersicht

„Medienpolitik“ und „Netzpolitik“ lassen sich als Bezeichnungen eines etablierten Politikfeldes betrachten. In diesem Politikfeld werden jene verbindlichen gesellschaftlichen Entscheidungen hergestellt, die die Regulierung der „medienvermittelten“ bzw. „internetbasierten“ öffentlichen Kommunikation betreffen. Der Beitrag bietet einen Überblick über dieses Politikfeld, seine Akteure und Institutionen, sowie über wiederkehrende Themen und wichtige Entwicklungsschritte.

Abel Reiberg
Europäische Öffentlichkeit unter dem Einfluss von Digitalisierung und Politisierung

Die Europäisierung politischer Öffentlichkeit ist ein Prozess, der von politischen und medialen Infrastrukturen abhängig ist. Zwei zentrale Entwicklungen haben im Zeitverlauf zu einem graduellen Anstieg der Europäisierung nationaler Öffentlichkeiten geführt: Einerseits befördern politische und ökonomische Krisen eine Politisierung und infolgedessen eine erhöhte Sichtbarkeit europäischer Themen in nationalen Medien. Andererseits schaffen das Internet und soziale Medien neue Kommunikationsinfrastrukturen und die Möglichkeit transnationaler Vernetzung. Trotz steigender Politisierung und digitaler Vernetzungsmöglichkeiten fungiert Europäische Öffentlichkeit jedoch (noch) nicht als demokratische Arena, sondern vielmehr als ein Kommunikationsraum der gegenseitigen Beobachtung und Bezugnahme von Akteuren aus unterschiedlichen nationalen Kontexten.

Vivien Benert, Barbara Pfetsch

Inhalte

Frontmatter
Qualität politischer Kommunikation

Die Qualität politischer Kommunikation spielt in demokratischen Gesellschaften eine besondere Rolle, da sie die Basis der politischen Teilhabe der Bürger sowie deren Verbindung zum politischen System bildet. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich zunächst mit dem Qualitätsbegriff und verschiedenen Zugängen zur Bestimmung der Qualität politischer Kommunikation. Anschließend stehen drei demokratietheoretische Modelle im Mittelpunkt (liberale, deliberative und partizipatorische Demokratie), aus deren grundlegenden Normen und Werten Qualitätskriterien zur Bewertung politischer Kommunikation abgeleitet werden.

Thomas Zerback
Medienbias

Unter Medienbias wird in der Regel die Verzerrung politischer Berichterstattung zum Vor- oder Nachteil bestimmter politischer Parteien, Kandidat*innen oder Themen verstanden. Allerdings hat das Konzept zahlreiche Unschärfen, vor allem wenn es um die Frage der Operationalisierung geht. Dieses Kapitel verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und befasst sich unter anderem mit den Ursachen, der Typologie, der Wirkung sowie der Wahrnehmung von Medienbias. Zum Abschluss werden außerdem zukünftige Herausforderungen der Mediabiasforschung aufgegriffen und diskutiert.

Jakob-Moritz Eberl
Polarisierung

Wann können sich politische Einstellungen durch verschiedene Formen der politischen Kommunikation verstärken oder in eine extreme Richtung verändern? Unter welchen Umständen können politische Haltungen so stark mit einem Gruppengefühl einhergehen, dass eine Wir-gegen-sie-Mentalität daraus erwächst? All diese Fragen berühren das Phänomen der politischen Polarisierung. In diesem Beitrag werden zunächst unterschiedliche Konzeptualisierungen von politischer Polarisierung präsentiert, um anschließend dieses Phänomen aus psychologischer und kommunikationswissenschaftlicher Sicht zu erklären. Dabei wird der empirische Forschungsstand nicht nur in Hinblick auf die Rolle journalistischer Nachrichtenmedien, sondern auch mit einem Fokus auf soziale Medien zusammengefasst.

German Neubaum
Unterhaltung/Politainment

Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems ist die zunehmende Unterhaltungsorientierung in den Medien auch in der politischen Kommunikationsforschung ein Thema geworden. Dabei konzentriert sich die Forschung vorwiegend auf das Fernsehen. Die Vermischung von Politik und Unterhaltung wird unter dem Begriff Politainment diskutiert. Die Erscheinungsformen von Politainment reichen von Talkshows über Satire bis zu fiktionaler Unterhaltung. Daneben finden sich exklusiv für das Internet produzierte Formate wie YouTube-Kanäle, Web-Serien und Memes. Dieser Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme der verstreuten Forschungsaktivitäten.

Christiane Eilders, Cordula Nitsch
Personalisierung

Stehen einzelne Politiker:innen im Fokus der Medienberichterstattung, orientieren sich Wähler:innen an Spitzenkandidat:innen und weniger an politischen Themen, und wird dabei auch noch auf private Eigenschaften der Politiker:innen geblickt, dann haben wir es mit Facetten der politischen Personalisierung zu tun. Die These der Personalisierung in der politischen Kommunikation besagt, dass es einen Trend hin zu einer zunehmenden Personalisierung gäbe.In diesem Kapitel werden Befunde zur Personalisierungsthese in der Medienberichterstattung, zu Personalisierung als Kommunikationsstrategie (einschließlich der Selbst-Personalisierung in den Social Media) und zu Effekten der Personalisierung vorgestellt. Normative Implikationen der Personalisierungsthese werden diskutiert.

Juliana Raupp
Boulevardisierung

Der Begriff „Boulevardisierung“ beschreibt die Übernahme von Merkmalen des Boulevardjournalismus durch andere Mediengattungen aufgrund von Kommerzialisierungsdruck. In der kontroversen Debatte um diesen langfristigen Konvergenzprozess spielen normative Vorstellungen über die demokratische Funktion des Journalismus eine große Rolle. Der Beitrag gibt einen Überblick über Ursachen und Folgen von Boulevardisierung sowie den aktuellen Forschungsstand in diesem Feld. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Rolle des Internet und speziell sozialer Medien als Triebkräfte zunehmender Boulevardisierung.

Melanie Magin

Nutzung und Rezeption

Frontmatter
Nachrichtenrezeption in crossmedialen Medienumgebungen
Über Nachrichtenrepertoires, die Relevanz etablierter Marken, soziale Medien, Partizipationsmöglichkeiten und bevorzugte Nutzungsmodalitäten

In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung gibt es zwei zentrale Zugangswege Mediennutzungsphänomene zu beschreiben: eine medienzentrierte und eine nutzerorientierte Perspektive. Während in der medienzentrierten Forschung ein einzelnes Medium in den Fokus rückt, setzen nutzerorientierte Studien bei der Gesamtheit der Medien an, die ein Individuum regelmäßig verwendet, dem Medienrepertoire. Der Beitrag konzentriert sich auf diese repertoire-orientierte Herangehensweise und verdeutlicht ihre Vorteile und die durch sie ermöglichte Vermeidung von vereinfachten Ursache-Wirkungs-Unterstellungen. Nur unter Berücksichtigung der individuell insgesamt genutzten Nachrichtenangebote kann zum Beispiel die Rolle sozialer Medien und vermeintlicher Filterblasen adäquat eingeschätzt werden. Gleichzeitig wird die oft hinterfragte Relevanz etablierter Medienmarken deutlich; nur, dass diese nicht mehr auf ihre traditionellen Ausspielwege reduziert werden. Abschließend erfolgt ein Überblick über aktuelle audio-, video- und textbasierte Nutzungsvorlieben und die nur von einem kleinen Anteil der Bevölkerung geteilte Affinität für das Teilen, Kommentieren oder Bewerten von Nachrichten im Internet.

Sascha Hölig
Politische Inhalte und ihre Nutzung – Theorien und Befunde

Der Beitrag trägt aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive klassische Theorien sowie neuere Ansätze und Befunde zur rezipierenden Nutzung politischer Inhalte durch Bürger*innen zusammen. Dabei werden (1) demokratietheoretisch-normative, (2) individuell-funktionale, (3) strukturelle und (4) angebotsbasierte Ansätze unterschieden und diskutiert.

Wolfgang Schweiger
Verarbeitung politischer Informationen

Das Kapitel gibt einen Überblick über Theorien und Modelle zur Verarbeitung politischer Informationen. Zunächst werden wesentliche Phasen der Informationsverarbeitung skizziert. Es folgt eine Diskussion von Zwei-Prozess-Modellen der Informationsverarbeitung anhand der beiden bedeutsamsten Ansätze, dem Elaboration-Likelihood-Modell und dem Heuristisch-Systematischen Modell. Abschließend wird auf mögliche Verzerrungen bei der Informationsverarbeitung durch Heuristiken und Motivated Reasoning eingegangen. Zu allen Ansätzen werden aktuelle Forschungsfragen mittels ausgewählter Studien illustriert.

Anna Sophie Kümpel, Julian Unkel

Wirkung

Frontmatter
Politische Medienwirkungen auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebene
Problemaufriss und Klassifikation für das digitale Zeitalter

Der Beitrag klärt zunächst, was politische Medienwirkungen von Wirkungen am politischen Fallbeispiel abgrenzt und um welche Medien es bei der Frage nach politischen Medienwirkungen im digitalen Zeitalter gehen sollte. Ausgehend davon wird eine Mehr-Ebenen-Perspektive entfaltet, die es erlaubt, politische Medienwirkungen auf Einheiten der Mikro-, der Meso- und der Makro-Ebene zu klassifizieren. Auf diese Weise wird nicht nur die Dominanz individualpsychologischer Wirkungsmodelle erkennbar, sondern es lassen sich aktuelle Phänomene wie Polarisierung analytisch angemessen einordnen.

Bertram Scheufele
Medialisierung und Organisationen/Politische Akteure

Unter dem Begriff der Medialisierung werden Reaktionen von einzelnen Politikerinnen und Politikern, politischen Organisationen sowie dem politischen System insgesamt auf den generellen Bedeutungszuwachs der medialen Kommunikation und den strukturellen Wandel des Mediensystems verstanden. Medialisierung ist damit keine einfache Medienwirkung, sondern ein komplexer Prozess der Antizipation medialer Berichterstattung und ihrer Folgen. Für die Diskussion der Folgen der Medialisierung auf Organisationen ist es zunächst notwendig, sich ihre wesentlichen Merkmale zu verdeutlichen: Politische Organisationen bestehen vor allem aus Kommunikation und können sowohl Akteure als auch Strukturen der Medialisierung sein. Zudem sind die wesentlichen Typen politischer Organisationen – Parteien, Verbände, Bewegungen und Regierungen – sehr unterschiedlich vom graduellen Phänomen der Medialisierung betroffen.

Patrick Donges
Medienwirkungen auf Einstellungen zu politischen Themen und Akteuren

Massenmedien sind für die meisten Menschen die bei weitem wichtigste Quelle politischer Informationen. Sie bilden das politische Geschehen nicht einfach ab, sondern haben durch ihre Selektionskriterien und Deutungsmuster eigenständige Einflüsse auf die politischen Einstellungen der Rezipienten. Dieses Kapitel systematisiert zunächst die Randbedingungen dieser Einflüsse und diskutiert dann im Speziellen Medieneinflüsse auf Einstellungen zu politischen Sachthemen und Akteuren.

Marcus Maurer
Wahlentscheidung

Seit den 1930er-Jahren untersuchen Politik- und Kommunikationswissenschaftler/innen Medieneinflüsse auf das Wahlverhalten. Zu den Wirkungen zählen die Mobilisierung, die Aktivierung und die Überzeugung von Wählern/innen. Persuasiver Kommunikation sind jedoch aufgrund selektiver Wahrnehmung Grenzen gesetzt. Wichtiger sind daher die wahlrelevante Realitätswahrnehmung, das Agenda-Setting und das Priming. Neben der Medienberichterstattung und der interpersonalen Kommunikation können sich auch Soziale Medien auf das Wahlverhalten auswirken – allerdings nur in bestimmten Wählersegmenten.

Frank Brettschneider
Politische Partizipation und das Wirkungsspiel der Medien

Für eine gesunde Demokratie ist die Beteiligung ihrer Bürger/innen an politischen Prozessen eine notwendige Bedingung. Seit Langem beschäftigt daher die Kommunikations- und Politikwissenschaft die Frage nach den Faktoren, die partizipatorische Aktivitäten der Bürger/innen befördern oder behindern. Insbesondere die Rolle der Medien ist hierbei strittig. Ziel dieses Beitrags ist es, einen kondensierten Überblick über theoretische Argumente als auch empirische Ergebnisse zur Wirkung der Medien auf politische Partizipation zu geben.

Christiane Grill
Kognitive Wirkungen politischer Kommunikation

Das vorliegende Kapitel diskutiert die kognitive Komponente von Medienwirkungen im Bereich der politischen Kommunikation. Dabei stellen wir fünf zentrale theoretische Konzepte vor: Wissens- und Lerneffekte, Kultivierungseffekte, Agenda Setting, politisches Medienpriming und Framing-Effekte. Wir diskutieren die Grundpfeiler der Konzepte, das gängige methodische Vorgehen und geben Einblicke in offene Fragen. Im Fazit werden Gemeinsamkeiten und aktuelle Herausforderungen der Konzepte diskutiert.

Andreas Nanz, Jörg Matthes
Affektive Wirkungen politischer Kommunikation

Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick zur Rolle von Emotionen im Kontext politischer Kommunikation. Neben einer Klärung zentraler Begriffe werden ausgewählte Theorien zur Entstehung von Emotionen vorgestellt, anschließend folgt ein Überblick über Forschungsergebnisse zu emotionalen Wirkungen politischer Medieninhalte sowie zum Einfluss von Emotionen sowohl auf die Nutzung von Medien als auch auf die kognitive Informationsverarbeitung. Neben ihrer Bedeutung vor und nach der Rezeption werden Emotionen außerdem auch in ihrer Funktion als Mediator für Wissens-, Einstellungs- und Verhaltenseffekte besprochen.

Larissa Leonhard, Anne Bartsch
Hüter der Demokratie oder Lügenpresse?
Zu den Ursachen und Folgen der Einstellungen von Menschen gegenüber Medien

Der Beitrag gibt einen Überblick über ausgewählte politikbezogene Ursachen und Folgen der Einstellungen gegenüber und Nutzung von etablierten Nachrichtenmedien. Zunächst werden verschiedene Formen von Einstellungen gegenüber Medien differenziert und ein Fokus auf die Vertrauens- und Glaubwürdigkeit von Medien sowie Nutzungsabsichten gelegt. Anschließend werden die Zusammenhänge dieser Einstellungen und Nutzungsabsichten mit Politikverdrossenheit, Populismus, dem Hostile Media-Effekt, politischer Beteiligung und unterschiedlichen Formen der Online-Kommunikation analysiert.

Marc Ziegele, Christopher Niederelz

Methoden

Frontmatter
Quantitative/Qualitative Methoden, Mixed methods

In der politischen Kommunikationsforschung wird seit längerem über die Kombinierbarkeit von qualitativen und quantitativen Forschungsdesigns diskutiert. Mit den Mixed Methods hat sich ein neues Forschungsparadigma entwickelt. Im Beitrag werden das erkenntnistheoretische Fundament, die verschiedenen Ebenen und Möglichkeiten der Methodenkombinationen sowie der Umgang mit den Befunden aus methodenkombinierenden Arbeiten diskutiert. Gerade divergente Resultate haben das Potenzial, Theorie- und Methodenentwicklung voranzubringen. Eine verbesserte Dateninfrastruktur in der politischen Kommunikationsforschung vergrößert dabei die Möglichkeiten von Methodenkombinationen erheblich.

Olaf Jandura
Standardisierte Inhaltsanalyse als zentrales Erhebungsverfahren für die Erforschung politischer Kommunikation

Die standardisierte Inhaltsanalyse stellt ein für die Forschung zur politischen Kommunikation unverzichtbares methodisches Instrumentarium bereit, um die ausufernde Menge an politisch relevanten Mitteilungen im öffentlichen und halböffentlichen Diskursraum systematisch zu beschreiben. Die gegenüber dem Untersuchungsmaterial weitgehend non-reaktive Vorgehensweise liefert intersubjektiv nachvollziehbare Befunde. Der Beitrag leistet eine methodologische Auseinandersetzung mit den Grundprinzipien, Stärken und Schwächen der Inhaltsanalyse und ihrem Erkenntnishorizont.

Patrick Rössler
Umfragen als Erhebungsinstrument in der politischen Kommunikationsforschung

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Umfragen als datengenerierendes Erhebungsinstrument in der politischen Kommunikationsforschung. Dabei wird auf frei verfügbare repräsentative Sekundärdaten eingegangen, die für Studierende, Forschende und Lehrende gleichermaßen nutzbar sind. Anschließend werden verschiedene Variationen und Anwendungsgebiete von Umfragen in der aktuellen Forschung betrachtet, um Limitationen sowie neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Abschließend wird die zukünftige Stellung der Umfrageforschung als Erhebungsmethode in der politischen Kommunikationsforschung diskutiert.

Lena Masch, Ulrich Rosar
Experimentalforschung in der politischen Kommunikation

Viele Forschungsfragen im Bereich politischer Kommunikation betreffen Ursache-Wirkungs-Beziehungen, bei denen die Forschung (auch) auf Experimentalstudien angewiesen ist. Der Beitrag definiert zunächst, was Experimentalforschung bedeutet und stellt anschließend die Entwicklung experimenteller Forschung in der politischen Kommunikation vor. Er differenziert dabei Labor-, Feld-, Survey- und Quasiexperimente und diskutiert deren Spezifika. Zuletzt stehen die spezifischen Herausforderungen experimenteller Forschung im Bereich politischer Kommunikation im Fokus.

Thomas Koch
Fokusgruppen

Bei einem Fokusgruppen-Interview handelt es sich um ein moderiertes Gespräch mit einer Gruppe von zwei oder mehr Teilnehmenden, das aufgezeichnet und später zur Auswertung verschriftlicht wird. Dieser Beitrag soll Forschende bei der Entscheidung unterstützen, ob FG-Interviews ein geeignetes Datenerhebungsverfahren für ihr Forschungsvorhaben sind und einen Einblick in zu treffende Forschungsentscheidungen geben. Zusätzlich werden Beispielstudien vorgestellt.

Jasmin Fitzpatrick, Sabrina J. Mayer
Social Network Analysis

Dieser Beitrag stellt die soziale Netzwerkanalyse (SNA) als ein Verfahren zur Analyse der Prozesse, Interaktionen und Effekte der politischen Kommunikation vor. Einen Anwendungsschwerpunkt bildet die Netzwerkforschung zu digitalen Öffentlichkeiten und digitaler politischer Kommunikation, etwa im Kontext von Parteien, Wahlkämpfen oder politischen Debatten.

Christian Nuernbergk
Machine Learning

Machine Learning (ML) ist eine Form der künstlichen Intelligenz, die auch in der politischen Kommunikation verstärkt eingesetzt wird. Grund für ihre Popularität ist u. a. das Aufkommen großer Datenmengen (Big Data). Mit den Potenzialen der unterschiedlichen ML-Verfahren wie Supervised und Unsupervised Learning gehen aber unterschiedliche Probleme einher. In diesem Beitrag werden die in der politischen Kommunikationsforschung derzeit gängigsten ML-Verfahren (z. B. Topic Modeling, Sentiment Analyse), Datenquellen und Anwendungsbereiche skizziert und Trends in der methodischen Entwicklung aufgezeigt.

Ole Kelm, Katharina Gerl, Florian Meißner
Metadaten
Titel
Handbuch Politische Kommunikation
herausgegeben von
Isabelle Borucki
Katharina Kleinen-von Königslöw
Stefan Marschall
Thomas Zerback
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-26233-4
Print ISBN
978-3-658-26232-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-26233-4