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18.02.2019 | IT-Controlling | Schwerpunkt | Online-Artikel

Konflikte zwischen CFO, CIO und CDO vermeiden

verfasst von: Sylvia Meier

3 Min. Lesedauer

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CFOs spielen eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung. Doch wie wirkt sich das auf ihr Verhältnis zum CIO oder CDO aus? Mit einer klaren Rollenverteilung lassen sich Konflikte zwischen den Führungskräften vermeiden.

Die Finanzabteilung ist in vielen Unternehmen der erste Bereich, der digitalisiert werden soll. Die Chief Financial Officers (CFOs) erhalten hierdurch eine besondere Rolle. Die Hochschule Luzern hat im Rahmen der Studie "Digitaler Wandel im Controlling" über 200 Unternehmen befragt und bestätigt: Bei über der Hälfte der Studienteilnehmer ist der CFO für die Digitalisierung im Controlling zuständig. Doch oft leitet der CFO nicht mehr nur den Bereich Finanz- und Rechnungswesen. Auch Professor Patrick Ulrich und Sonja Lehmann stellen in ihrem Beitrag "Das Spannungsfeld zwischen CFO, CIO und CDO" in der Controlling & Management Review fest, dass die traditionellen Verantwortungsbereiche des CFOs zunehmend durch zusätzliche Themen wie IT, Cyber-Sicherheit und Digitalisierung erweitert werden.

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Auswirkungen der Digitalisierung auf das Controlling

Das vorliegende Kapitel beschreibt, wie sich die Digitalisierung auf den Ablauf und die Ausgestaltung zentraler Controlling-Prozesse auswirkt. Anschließend blickt der Autor auf die IT-Systemlandschaft im Controlling und zeigt, wie sich diese durch die Digitalisierung verändert und auf die Organisation des Controllings auswirkt. 


Der Grund für diese Entwicklung: Die digitale Transformation ist für viele Firmen ein fast unüberschaubares Mammutprojekt. Der IT-Konzern Dell hat in seiner Analyse "Digital Transformation Index 2018" festgestellt, dass lediglich sechs Prozent der deutschen Unternehmen die digitale Transformation bereits fest in ihrer DNA verankert hat. In vielen Betrieben fehlt es dagegen an einem Digitalisierungsplan. Und einige Firmen haben bisher kaum in die digitale Transformation investiert. Um das zu ändern, entstehen neue Managementpositionen: So soll der Chief Digital Officer (CDO) beispielsweise die Digitalisierung in seiner Organisation vorantreiben. 

Kritik an Kompetenzüberschneidungen

Allerdings äußern Experten auch immer wieder Zweifel an diesem Trend. Ulrich und Lehmann verweisen zum Beispiel auf Kritiker, die zu große Überschneidungen mit den Kompetenzen des bereits etablierten Chief Information Officers (CIO), beispielsweise in puncto IT-Kompetenz, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Führungsqualitäten, befürchten: "Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie sich das Verhältnis von CDO und CIO zum CFO gestaltet, dem ähnliche Kompetenzen zugeschrieben werden." Welche Aufgaben sollen CIO und CDO in Unternehmen übernehmen? Zusammengefasst geben die Autoren folgende Definitionen:

CIO

CDO

  • Er ist zuständig für die Entwicklung der IT-Strategie, den Aufbau und die Pflege der IT-Architektur sowie die Sicherstellung des reibungslosen Betriebs sämtlicher IT-Systeme.
  • Er berät die Fachbereiche bei der Gestaltung effizienter Geschäftsprozesse.
  • Soll im Wesentlichen den digitalen Wandel des Unternehmens vollziehen (Konzeption und Umsetzung der Digitalstrategie; Koordination, Priorisierung und Überwachung digitaler Initiativen und Projekte).
  • Zusätzlich soll er einen Kultur- und Mentalitätswandel innerhalb der Organisation herbeiführen und die Entwicklung innovativer digitaler Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle vorantreiben.

Eindeutige Rollenverteilung

Sehen sich für das Thema Digitalisierung alle drei Führungskräfte als zuständig an, bleibt offen, wer am Ende entscheiden darf. In dieser ungeklärten Situation befürchten Ulrich und Lehmann Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Managern. Aus Sicht der beiden Autoren können Konflikte im Vorfeld nur gelöst werden, wenn die Rollen eindeutig verteilt und die Verantwortungsbereiche voneinander abgegrenzt werden. Den Finanzvorständen empfehlen sie deshalb: "CFOs sollten sich der zunehmenden Relevanz von CIO und CDO bewusst sein und einerseits den Schulterschluss suchen, andererseits die eigenen IT-Kompetenzen stärken." CFO und CDO sollten ihrer Ansicht nach zum Beispiel festlegen, wie das Controlling beider Funktionen miteinander abgestimmt wird, an welcher Stelle Zahlen zusammenlaufen und wie sich die Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der Projekte sicherstellen lasse. Die Weichen hierfür müsse die Geschäftsleitung stellen. 

Für Ulrich und Lehmann ist klar, dass nur aus einer gemeinsamen Zielsetzung ein Mehrwert für das Unternehmen entsteht. Die Autoren sagen: 

Die Wahrung von Stakeholder-Interessen eint CFO, CIO und CDO in ihren Bestrebungen. Der Kunden- und Lieferantenfokus des CIOs beziehungsweise CDOs ergänzt die traditionell stark ausgeprägte Shareholder-Perspektive des CFOs. Gemeinsam lassen sich Stakeholder- und Unternehmenswert steigern."

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