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04.04.2016 | Handel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Auch stationärer Handel wird immer digitaler

verfasst von: Annette Speck

2:30 Min. Lesedauer

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Mit dem neuen Filialtyp Saturn Connect baut Media-Saturn den stationären Handel aus. Das Ladenkonzept ist voll auf die digitale Welt ausgerichtet – und eignet sich bestens fürs Kunden-Monitoring.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist vom Filialkonzept Saturn Connect begeistert. Er zeichnete die  Kölner Filiale als Store of the Year 2016 in der Kategorie Out of the Line aus. Die Jury würdigte dabei sowohl die an den Technikgedanken angepasste, reduzierte Architektur als auch die gelungene Digitalisierung.  So bringen beispielsweise zahlreiche Screens die Produkte den Kunden näher.

Begleitung durch die komplexe Technikwelt

Doch ohnehin dreht sich in den Saturn-Connect-Märkten, die es deutschlandweit bisher nur in Trier und Köln gibt, alles um den digitalen Lifestyle. Auf deutlich kleinerer Fläche als in den regulären Saturn-Filialen werden ausschließlich "Connected-World-Produkte" angeboten – von Smartphones über Wearables bis zu smarter Haustechnik. Hinzu kommen Contentangebote sowie Services, die den ganzen Lebenszyklus mobiler Geräte abdecken.

Damit zielt die Elektronikmarktkette insbesondere auf online-affine Kunden und schließt die Beratungslücke, die der Internethandel vielfach hinterlässt. "Neben der jungen Klientel kommen ganz viele Best Ager in die Connect-Märkte. Sie wünschen sich eine intensivere Begleitung in der immer komplexer werdenden Technikwelt", erklärte Klaus-Guido Jungwirth, COO von Media-Saturn Deutschland, Ende Januar im "Acquisa"-Interview.

Innovative Filialen als Experimentierfeld

Gleichzeitig sind die neuen Stores laut Jungwirth auch ein Experimentierfeld, um herauszufinden, was bei den Kunden gut ankomme und auf andere Märkte übertragen werden könne. Denn der stationäre Handel hat trotz des boomenden E-Commerce keineswegs ausgedient. Vielmehr gilt es, den Trend zur Verschmelzung der Online- und Offlinewelt seitens der Kunden, den Claudia Linnhoff-Popien et al. in dem Buchkapitel "Marktplätze im Umbruch: Entwicklungen im Zeitalter des mobilen Internets" beschreiben, mitzugestalten. Zudem können etablierte Händler bei den Kunden mit der "Reputation der Old Economy" punkten, wie die Springer-Autoren auf Seite 31 erläutern.

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Alle Branchen befinden sich derzeit in derselben Situation: Unternehmen bedienen ihre Kunden oft noch über konventionelle Kanäle, obwohl viel mehr Kenntnis und Erreichbarkeit vorhanden ist. Technisch ist es möglich, den Ort des Kunden zu bestimmen, die Situation, in der er sich befindet. Mit diesem Wissen kann man reagieren.

WLAN als Monitoringkanal

Stationäre Geschäfte, die sich mit digitalen Features insbesondere auf Mobilgerätebesitzer einstellen, profitieren noch in weiterer Hinsicht von ihrer Innovation. So können sie bei Ladenbesuchern, die ein Mobilgerät mit aktiviertem WLAN dabei haben, ein vielfältiges "Kunden-Monitoring im stationären Handel" betreiben, erklären die Springer-Autoren Lorenz Schauer und Martin Werner in ihrem Fachbeitrag (Seite 78ff.).

Wofür Kunden-Monitoring via WLAN nutzbar ist

• Erkennung und Wiedererkennung der Anwesenheit eines Kunden
• Bemessung der Aufenthaltsdauer
• Bestimmung der Herkunft, Interessen und Gruppenzugehörigkeit
• Positionierung von Kunden
• Bestimmung von Kundenströmen
• Bestimmung der aktuellen Personendichte innerhalb eines Bereiches
• Digitale Interaktion mit dem Kunden
• Personalisierte Angebote

Trotz der Vorteile, die dies Händlern für die genauere Kundenanalyse und -ansprache bietet, sollte allerdings die Skepsis vieler Kunden gegenüber solch umfangreichen Datenauswertungen nicht außer acht gelassen werden. 

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

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