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2000 | Buch | 3. Auflage

Dienstleistungsqualität

Konzepte — Methoden — Erfahrungen

herausgegeben von: Univ.-Professor Dr. Manfred Bruhn, Univ.-Prof. Dr. Bernd Stauss

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen der Dienstleistungsqualität

Frontmatter
Qualitätssicherung im Dienstleistungsmarketing — eine Einführung in die theoretischen und praktischen Probleme
Zusammenfassung
Die wachsende Bedeutung des tertiären Sektors in Deutschland und anderen Industrieländern ist unbestritten. Bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland kommt dem tertiären Sektor (Handel und Verkehr, Dienstleistungsunternehmen, Staat, private Haushalte, private Organisationen) ein Anteil von 66 Prozent (1997) an der Bruttowertschöpfung zu (1970: 45 Prozent; 1950: 39,6 Prozent). Im tertiären Sektor sind zwischenzeitlich 62,8 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt (1970: 42,6 Prozent; 1950: 32,5 Prozent). Konzentriert man sich auf die Entwicklung der Dienstleistungsunternehmen, dann macht alleine dieser Wirtschaftsbereich einen Anteil von 37,4 Prozent an der Bruttowertschöpfung und 39,9 Prozent bei den Erwerbstätigen aus (Statistisches Bundesamt 1998). Dabei sind nach wie vor Zuwachsraten zu verzeichnen.
Manfred Bruhn
Der Kunde als Co-Produzent und Co-Designer — oder: die Bedeutung der Kundenintegration für die Qualitätspolitik von Dienstleistungsanbietern
Zusammenfassung
Resümiert man die Beiträge zu Fragen des Marketing und Managements der letzten Jahre, so stellt man fest, daß kein Thema die Literatur und Managementpraxis so stark beschäftigt hat wie die Qualität. Es ist es heute nahezu unbestritten, daß Probleme des Qualitätsmanagements zu den Aufgabenbereichen gehören, denen sich Entscheidungsträger mit besonderer Aufmerksamkeit zuzuwenden haben. Die Qualitätspolitik gilt als zentrale Aufgabe, der sich jeder Dienstleister zur Sicherung des langfristigen Erfolges stellen muß.
Anton Meyer, Christian Blümelhuber, Markus Pfeiffer
Qualitätsunterschiede zwischen Dienstleistungen und Eigenleistungen (Prosuming) als Herausforderung für Dienstleister
Zusammenfassung
Der ursprüngliche Begriff „Prosumer“ setzt sich zusammen aus den Wörtern „producer“ und „consumer“ (Toffler 1980, S. 284). Als Prosumer übernehmen die Individuen beide Funktionen. Sie sind also nicht nur Konsumenten einer Leistung, sondern auch Produzenten. Im Begriffsverständnis von Toffler sind die Kunden Selbstproduzenten der Leistung, die sie konsumieren.
Stefan Michel
Qualitätsrelevante Rechtsfragen des Dienstleistungsangebots
Zusammenfassung
Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft; die Bedeutung des sogenannten tertiären Sektors wächst weiter. Dienstleistungserbringung unterscheidet sich in vielen Aspekten von Konsumgüterproduktion und reinem Warenaustausch und erfreut sich insofern nicht nur wirtschaftswissenschaftlich zunehmender Theoriebildung. Dienstleistungen, die früher entweder überhaupt nicht oder nur im Rahmen von persönlichen, sozial-kontrollierten Vertrauensbeziehungen erbracht oder als Gefälligkeit angesehen wurden, werden im Zuge fortschreitender gesamtgesellschaftlicher Arbeitsteilung zu wirtschaftlichen Leistungsaustausch- oder Langzeitgeschäften und damit im Hinblick auf die Dienstleistungsqualität auch Gegenstand von vor Gericht einklagbaren Rechten und Pflichten.
Peter Rheinbay, Andreas Günther

Konzeption des Qualitätsmanagements für Dienstleistungen

Frontmatter
Kommunikations- und Kontrollprozesse bei der Erstellung von Dienstleistungsqualität
Zusammenfassung
Das Erstellen von gleichbleibend hoher Dienstleistungsqualität ist für Dienstleistungsunternehmen schwierig, aber gewinnbringend. Dieser Beitrag soll aufzeigen, worin diese Schwierigkeiten bestehen und wie sie möglicherweise behoben werden können. Die Autoren werden nachfolgend im Rahmen ihres Modells der Dienstleistungsqualität eine Anzahl von Faktoren auf der Seite des Dienstleistungserstellers analysieren, die potentiell Einfluß auf die Bedeutung und Auswirkung der vier sogenannten „Gaps“ (Diskrepanzen) nehmen. Die meisten dieser Faktoren betreffen (1) Kommunikations- und Kontrollverfahren zur Personalführung in Dienstleistungsunternehmen und (2) Auswirkungen dieser Verfahren, beispielsweise auf das Rollenverständnis und auf die Rollenkonflikte des Kontaktpersonals. Literatur aus den Bereichen Marketing und Organisation wurde zu diesen Themen herangezogen sowie qualitative Daten aus einer Explorationsstudie integriert. Die Ausführungen konzentrieren sich auf Erkenntnisse, die aus empirischen Testergebnissen des erweiterten Modells abgeleitet werden können.
Valerie A. Zeithaml, Leonard L. Berry, Anantharanthan Parasuraman
Der Integrationsgrad des externen Faktors als Gestaltungsparameter in Dienstleistungsunternehmungen — Voraussetzungen und Möglichkeiten der Externalisierung und Internalisierung
Zusammenfassung
Die die Dienstleistungsproduktion kennzeichnende Mehrstufigkeit resultiert aus dem Sachverhalt, daß der Nachfrager oder sein Verfügungsobjekt am Leistungserstellungsprozeß teilnimmt und somit zu einem externen Produktionsfaktor wird. Die Integration des externen Faktors, die auch als Kontaktnotwendigkeit oder Kontaktzwang bezeichnet wird, bezieht sich jedoch nicht auf den gesamten Produktionsprozeß, der sich in
  • Vorkombination und
  • Endkombination
aufteilen läßt, sondern ausschließlich auf die Endkombination (Corsten 1984), so daß von einer partiellen Simultaneität von Produktion und Absatz zu sprechen ist. Diese Integration geht unmittelbar mit einer Interaktivität zwischen Anbieter und Nachfrager einerseits und bei kollektiven Dienstleistungen zwischen den präsenten Nachfragern anderseits einher, wobei die Integration entweder präsenz- und/oder informationsbedingt sein kann. Während bei einer präsenzbedingten Integration der externe Faktor am Leistungserstellungsprozeß teilnimmt, erfordert eine informationsbedingte Integration lediglich eine informatorische Mitwirkung des Nachfragers (im Sinne einer Impulsfunktion) an der Erstellung der Dienstleistung. Handelt es sich bei der präsenzbedingten Integration um eine kollektive Dienstleistung, d. h., die Leistung wird gleichzeitig an einer Mehrzahl von externen Faktoren erbracht (z. B. Theateraufführung), dann kann diese Dienstleistung technisch auch ohne Präsenz des externen Faktors erstellt werden. Da diese Leistung aber ungenutzt bleibt, d. h., die technisch erbrachte Dienstleistung wird nicht zu einer Marktleistung, wird sie folglich ökonomisch nicht verwertet. Beide Integrationsformen schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern treten häufig in kombinierter Form auf. Übergibt der Nachfrager hingegen sein Verfügungsobjekt im Rahmen der Erstellung einer sachbezogenen Dienstleistung an den Anbieter, dann ergibt sich eine informationsbedingte Integration bei der Auftragsannahme, bei eventuell erforderlich werdenden Rückfragen bei der Leistungserstellung (z. B. fernmündlich) und im Rahmen der Rückgabe des Objektes an den Nachfrager. Der Produktionsprozeß kann dann losgelöst vom Nachfrager analog der industriellen Auftragsproduktion erfolgen (Corsten 1985).
Hans Corsten
Qualitätsmanagement in Dienstleistungszentren — Konzeptionelle Grundlagen und typenspezifische Ausgestaltung
Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat sich die Betriebswirtschaftslehre in Theorie und Praxis verstärkt mit der Erklärung und dem Management von Servicequalität auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Besonderheiten bei der Bestimmung der Qualität von Dienstleistungen zu beachten sind und wie der im industriellen Kontext differenziert untersuchte Komplex des Qualitätsmanagements modifiziert werden muß, wenn er in Serviceorganisationen implementiert werden soll. Auffallend ist, daß die dazu vorgelegten Untersuchungen in der Regel den klassischen Fall einer einzelnen, mehr oder weniger hierarchisch geführten Dienstleistungsorganisation unterstellen. Die Erarbeitung von diversen praxeologischen Qualitätsmanagementkonzepten für Banken, Hotels und Autoverleihorganisationen belegt diese Forschungsperspektive.
Heribert Meffert, Ralf Birkelbach

Personalorientiertes Qualitätsmanagement

Frontmatter
Internes Marketing als personalorientierte Qualitätspolitik
Zusammenfassung
Wesentliches Charakteristikum der Dienstleistungsproduktion ist der große Einfluß, den das Personal — insbesondere das Kundenkontaktpersonal — auf die von den Kunden wahrgenommene Qualität der Leistung hat. Die Realisierung einer für die (externen) Kunden konzipierten, qualitätsorientierten Marketingstrategie ist nur zu verwirklichen, wenn die Mitarbeiter sich so verhalten, daß die Qualitätserwartungen der Kunden in der Kontaktsituation erfüllt oder gar übererfüllt werden. Damit werden die Mitarbeiter zu einer wesentlichen internen Zielgruppe qualitätsorientierten Marketingdenkens und -handelns im Dienstleistungsunternehmen. Für die Charakterisierung von Strategien und Instrumenten zur Gestaltung der innerbetrieblichen Austauschbeziehungen hat sich mehr und mehr der Begriff „Internes Marketing“durchgesetzt (Bruhn 1995a; Varey 1995; Bruhn 1998). Im vorliegenden Beitrag werden die konzeptionellen Grundzüge des internen Marketing als personalorientierte Qualitätspolitik eines Dienstleistungsunternehmens herausgearbeitet sowie die Ziele und Instrumente einer internen Marketingkonzeption dargestellt.
Bernd Stauss
Die Mitarbeitermeinungsumfrage bei IBM
Zusammenfassung
Die IBM hat sich in den vergangenen Jahren mit hohem Tempo von einem Hardware-und Softwareanbieter zu einem Dienstleistungsunternehmen für Informationstechnologie entwickelt. Noch zu Beginn der 90er Jahre wurden rund 75% des weltweiten Umsatzes mit Hard- und Softwareprodukten erzielt. Die Dienstleistungen mit einem Anteil von 25% bestanden überwiegend in der Installation und Wartung dieser Produkte.
Wolfgang Braun
Ein Modell des Reaktionsprozesses von Dienstleistern auf Diskonfirmationen des Kunden
Zusammenfassung
Kundenzufriedenheit und Dienstleistungsqualität fanden während der letzten Jahre große Beachtung in der Literatur zum Dienstleistungsmarketing. Auf der einen Seite wurden Kundenerwartungen und -wahrnehmungen untersucht (Parasuraman et al. 1985; Meyer/Mattmüller 1987; Stauss/Hentschel 1990), auf der anderen Seite werden dem Management von Dienstleistungsbetrieben Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Qualität von Dienstleistungen gegeben (Grönroos 1983; Berry et al. 1988; Carizon 1988; Heskett 1988; Grönroos 1990; Hart et al. 1990).
Gaby Mairamhof, Eva Thelen, Günther Botschen, Michael Etzel
Erhöhung der Dienstleistungsqualität durch transaktionsanalytisch orientierte Personalschulungen
Zusammenfassung
Unter dem Begriff der „Dienstleistungen“ wird eine große, heterogene Gruppe unterschiedlichster Wirtschaftsleistungen zusammengefaßt. Als ein wesentliches Merkmal dieser differierenden Dienstleistungen wird häufig der Tatbestand genannt, daß die Kunden am Produktionsprozeß direkt oder indirekt beteiligt sind (Maleri 1994; Corsten 1985; 1989; 1990; Meyer 1987; Stauss 1989; Engelhardt 1991). Allerdings unterscheiden sich die vielfältigen Dienstleistungen durch die Art und Intensität dieser Beteiligung. Somit variiert auch der Bedeutungsgrad des interaktiven Geschehens zwischen dem Kontaktpersonal der Dienstleistungsunternehmung und dem Konsumenten. Einen Ansatz der Differenzierung von Dienstleistungen nach Art und Intensität ihrer Interaktionsorientierung haben Mills und Margulies vorgelegt (Mills/Margulies 1980; Klaus 1984; Uhlenbruck 1985; Mills 1986; Staffelbach 1988; Schulze 1993). Sie unterscheiden drei Typen von Dienstleistungen: die unterstützend-interaktiven, die problemorientiert-interaktiven und die persönlich-interaktiven Dienstleistungen (siehe Abbildung 1).
Henning S. Schulze

Messung der Dienstleistungsqualität

Frontmatter
Multiattributive Messung von Dienstleistungsqualität
Zusammenfassung
Dem großen Bedarf an Qualitätsinformationen stehen bei Dienstleistungen besondere Meßprobleme entgegen. Direkt beobachtbare qualitätsrelevante Sachverhalte, beispielsweise in Form unmittelbar feststellbarer Funktionsstörungen, sind wegen des vornehmlich nichtgreifbaren Charakters von Dienstleistungen nur in geringem Maße gegeben. Infolge dieser „Intangibilität“ unterscheidet sich zudem aus Kundensicht der Prozeß der Qualitätsbewertung zwischen Dienst- und Sachleistungen: Dienstleistungen weisen kaum „search attributes“auf, aufgrund derer ein Konsument bereits in der Vorkaufphase Hinweise auf die Leistungsqualität erhalten könnte (Zeithaml 1981, S. 186). Hingegen ist der Anteil erst während bzw. nach dem Kauf zur Beurteilung heranziehbarer „experience attributes“ besonders groß, und das gleiche trifft für Qualitätsmerkmale zu, die sich einer Bewertung durch den Nachfrager generell entziehen („credence attributes“).
Bert Hentschel
„Augenblicke der Wahrheit“ in der Dienstleistungserstellung — Ihre Relevanz und ihre Messung mit Hilfe der Kontaktpunkt-Analyse
Zusammenfassung
Wie in dem vorangestellten Zitat von Albrecht/Zemke ist in den Erörterungen über die spezifischen Besonderheiten der Qualitätsproblematik im Dienstleistungsunternehmen immer wieder von den „Augenblicken der Wahrheit“ oder „moments of truth“ Rede. Diese Augenblicke, in denen der Kunde mit dem Dienstleister bzw. Elementen des Dienstleistungsangebots in Kontakt kommt, werden als entscheidend für die Qualitätswahrnehmung der Kunden angesehen und dementsprechend der besonderen Aufmerksamkeit des Dienstleistungsmanagements empfohlen. Wer allerdings die Momente der Wahrheit zum Orientierungspunkt des Qualitätsmanagements machen will, benötigt ein klares Verständnis dieser Metapher und ein Instrumentarium, das ihn in die Lage versetzt, die ‘moments of truth’ nach Art und Häufigkeit zu ermitteln, sie in ihrer empfundenen Qualität zu erfassen und die Dringlichkeit für momentspezifische Korrektur- und Innovationsmaßnahmen abzuschätzen. Ein solches Instrumentarium zur Evaluation von Augenblicken der Wahrheit wird im vorliegenden Beitrag mit der Kontaktpunkt-Analyse vorgelegt.
Bernd Stauss
Messung der Dienstleistungsqualität durch die Stiftung Warentest
Zusammenfassung
Aufgabe der Stiftung Warentest ist es bekanntlich und satzungsgemäß, die,,Öffentlichkeit“ über Merkmale des Nutz- und Gebrauchswertes sowie über die Umweltverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen zu unterrichten, Informationen zur Verfügung zu stellen, die zur Verbesserung der Marktbeurteilung beitragen, die Verbraucher über eine optimale private Haushaltsführung, insbesondere eine rationale Einkommensverwendung, aufzuklären sowie schließlich auch in Institutionen der Normung, der Produktinformation und ähnlichen anderen Einrichtungen mitzuwirken. Mit diesem „Stiftungszweck“, der mit der zunehmend verlegerischen Grundorientierung der Stiftungspolitik während der letzten Jahre eine zusätzliche Konkretisierung erfuhr, stellt sich die Stiftung Warentest als ein klassischer Dienstleistungsanbieter dar, der sich zugleich in vielerlei Hinsicht von anderen, vergleichbaren Institutionen unterscheidet. Als eine auf das Interesse der Verbraucher hin orientierte Institution mit grundsätzlich gemeinnütziger Zielrichtung unterscheidet sie sich sowohl von gewerblichen Betrieben ähnlicher Zwecksetzung wie auch von den anderen im Verbraucherinteresse tätigen Institutionen.
Günther Rosenberger

Instrumente des Qualitätsmanagements

Frontmatter
Service-QFD: Quality Function Deployment im Dienstleistungsbereich
Zusammenfassung
Quality Function Deployment ist eine in der Produktionstechnik seit langem international bekannte und in vielen Anwendungen bewährte Methode zur Qualitätsplanung von Produkten und Prozessen. Dieses mächtige Planungswerkzeug kann auch für die Entwicklung und Optimierung immaterieller Produkte eingesetzt werden.
Alexander Gogoll
Benchmarking bei der Commerzbank
Zusammenfassung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in allen Industrieländern in den letzten Jahren permanent verändert. Die Geschwindigkeit des Wandels nimmt dabei ebenso zu wie dessen Dynamik. Gleichzeitig entstehen — quasi als zwangsläufige Konsequenz aus diesen Entwicklungen — immer neue Management-Lehren und -Tools. Hinter der Begriffsvielfalt neuer Instrumente steht allerdings allzuoft kein neues Konzept, sondern vielmehr lediglich ein facelifting alter Techniken mit neuen anglophilen Namen. Nichtsdestotrotz ist die Beschäftigung mit neuen Management-Techniken und die Überprüfung ihrer Anwendung im eigenen Unternehmen wichtig.
Jürgen Hillen

Steuerung der Dienstleistungsqualität

Frontmatter
Sicherstellung der Dienstleistungsqualität durch integrierte Kommunikation
Zusammenfassung
In den klassischen Marketingansätzen — beispielsweise im Konsumgütermarketing — ist es die zentrale Aufgabe der Kommunikationspolitik von Unternehmen, die erbrachten Leistungen durch verschiedene Kommunikationsinstrumente darzustellen. Die besondere Stellung des Marketing in Dienstleistungsunternehmen besteht darin, daß Marketing und Kommunikation sich nicht auf die Leistungsdarstellung konzentrieren, sondern daß Marketing ein Bestandteil der Leistungserstellung ist (Berry 1983; Chase 1984; Compton 1987; Congram/Czepiel/Shanahan 1987; Firnstahl 1990). Somit kommt der Kommunikation in dem Prozeß der Leistungserstellung eine besondere Bedeutung zu.
Manfred Bruhn
Beschwerdemanagement für Dienstleistungsunternehmen — Beispiel des Kfz-Handels
Zusammenfassung
Konsumentenbeschwerden sind Ausdruck von Unzufriedenheit. Wenn anzunehmen ist, daß die Unternehmen Zufriedenheit ihrer Kunden erreichen wollen, dann könnte die Beschwerde als Indikator für eine negative Zielabweichung aufgefaßt werden und hätte somit — wenn ein zu definierendes Niveau erreicht wird — Kontrollfunktionen für negative Entwicklungen in der wahrgenommenen Leistungsqualität. Kenntnisse über Zusammenhänge von Unzufriedenheit und Beschwerdeverhalten der Konsumenten sowie dessen Determinanten können Aufschluß über den Charakter dieses Kontrollinstrumentes geben. Weiterhin verbinden sich mit der Beschwerdepolitik strategische Möglichkeiten ihrer Gestaltung als Kontrollinstrument und darüber hinausgehend auch als Instrument personalorientierter Qualitätspolitik.
Ursula Hansen, Kurt Jeschke
Management von Dienstleistungsqualität im Call Center der Advance Bank
Zusammenfassung
Der Bankenmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Die klassischen Filialbankorganisationen stehen dabei vor dem Problem der hohen Fixkostenbelastung durch enorme Standort- und Personalkosten. So ist die Filialdichte in Deutschland mit einer Bankfiliale pro 1500 Einwohner im internationalen Vergleich überproportional hoch. Erschwerend kommt die unzureichende Rentabilität des Mengengeschäfts hinzu. Experten rechnen daher mit der Schließung von 10000–20000 der insgesamt 44000 Bankfilialen bis zur Jahrtausendwende (Buchholtz 1996, S. 92).
Kirsten Schrick
Kundenorientierte Optimierung von Dienstleistungsprozessen
Zusammenfassung
Nicht nur bei Produktionsbetrieben steht zunehmend die Betrachtung der Geschäftsprozesse als Darstellung der wertschöpfenden Leistung des Unternehmens im Mittelpunkt des Interesses. Auch viele Dienstleister können durch Strukturieren, Überdenken und gezieltes Verbessern von internen Abläufen nicht nur effizienter und schneller werden, sondern auch die Qualität ihrer Leistungen gegenüber dem externen Kunden deutlich steigern. Im folgenden werden die Leistungsprozesse von Dienstleistungsunternehmen beschrieben. Außerdem wird erläutert, mit welchen Techniken und Methoden Dienstleistungsprozesse sich so ausrichten lassen, daß größtmögliche Effizienz bei gleichzeitig hoher Kundenzufriedenheit erreichbar ist. Als Beispiel werden die Veränderungen hin zu kundenorientierten Geschäftsprozessen in einem Finanzdienstleistungsunternehmen gezeigt.
Ralph U. Erhard
Dienstleistungsunternehmen Strafvollzug
Zusammenfassung
Strafvollzug als Dienstleistung? Eine Behörde als Unternehmen? Gefangene als Kunden? Qualität und Verwaltung? Wettbewerb und Marketing einer staatlichen Institution?
Christoph Flügge

Qualitätscontrolling für Dienstleistungen

Frontmatter
Wirtschaftlichkeit des Qualitätsmanagements für Dienstleistungen
Zusammenfassung
In den achtziger Jahren stellten die Erfolgswirkungen einer hohen Dienstleistungsqualität den Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der Erstellung und Messung der Dienstleistungsqualität dar (Parasuraman/Zeithaml/Berry 1985, 1988; Grönroos 1990). Gemäß der sog. Erfolgskette der Dienstleistungsqualität (Heskett et al. 1994; Homburg/Bruhn 1998) repräsentiert diese Größe einen wesentlichen Erfolgsfaktor für Dienstleistungsunternehmen, da durch ihre Sicherstellung — über eine Steigerung von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung auf der Erlösseite und die Realisierung von Kostensenkungspotentialen auf der Kostenseite — ökonomische Erfolgswirkungen erzielt werden können. Diese These wird durch empirische Untersuchungsergebnisse gestützt, die bestimmte Zusammenhänge zwischen den Gliedern der Kette nachweisen (Reichheld/Sasser 1990, S. 106ff.; Capon/Farly/Hoenig 1990, S. 1143ff.; Fritz 1993, S.243; Homburg 1995, S. 169).
Manfred Bruhn
Monetäre Bewertung der Qualitätsfehlerfolgen von Dienstleistungen im Investitionsgüterbereich — dargestellt am Beispiel des Technischen Kundendienstes
Zusammenfassung
Investitionsgüterherstellern fällt es zunehmend schwerer, sich allein mit dem Sachleistungsangebot gegenüber der Konkurrenz zu profilieren. Daher hat sich das Leistungsangebot und das Qualitätsniveau des produktbegleitenden Service zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor im Investitionsgüterbereich entwickelt (Stauss 1997a, S.504).
Stephan A. Dauben
Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen in Dienstleistungsunternehmen
Zusammenfassung
Die folgenden Ausführungen sind das Ergebnis einer kritischen Auseinandersetzung mit den Qualitätsnormen nach DIN ISO 9000 ff. vor dem Hintergrund der Erfahrung, die der Verfasser als Berater namhafter Dienstleistungsunternehmen in der Praxis sammeln konnte. Auf Zitate und zu ausführliche Literaturverweise ist deshalb bewußt verzichtet worden, zumal der Leser im Kontext eines Sammelwerkes ohnehin ausreichend mit Informationen über weiterführende Literaturquellen versorgt wird. Einer anderen, bewährten akademischen Übung hat sich der Verfasser jedoch nicht entzogen, nämlich der vorausgehenden Klärung einiger wichtiger Grundbegriffe. Auch dies ist freilich auf eher problematische praktische Erfahrungen zurückzuführen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Verwirrung um wichtige Aspekte des Qualitätsmanagements (beispielsweise der Frage des Zusammenhangs zwischen Qualitätsniveau und Herstellungskosten) ist darauf zurückzuführen, daß unter Qualität in unterschiedlichen Zusammenhängen ganz unterschiedliche Dinge verstanden werden.
Wolf-Rüdiger Bretzke
Backmatter
Metadaten
Titel
Dienstleistungsqualität
herausgegeben von
Univ.-Professor Dr. Manfred Bruhn
Univ.-Prof. Dr. Bernd Stauss
Copyright-Jahr
2000
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-91158-2
Print ISBN
978-3-322-91159-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-91158-2