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2013 | Buch

Der Konsum der Gesellschaft

Studien zur Soziologie des Konsums

verfasst von: PD Dr. Kai-Uwe Hellmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Konsumsoziologie und Massenkultur

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Über dieses Buch

Konsum scheint heutzutage allgegenwärtig zu sein. Nicht nur ist kaum vorstellbar, dass jemand überhaupt nie konsumiert. Auch kann nahezu alles, was man tut, als Konsum beobachtet werden. Zudem wird Konsum immer häufiger gesellschaftsweite Verbreitung und Geltung bescheinigt. Dieser Befund mag den Eindruck erwecken, Konsum sei zu einer eigenständigen gesellschaftlichen „Wertsphäre“ (Weber) geworden, wie Erziehung, Kunst, Medizin, Politik, Recht, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft. Also nicht mehr bloß „Anhängsel“ (Polanyi) der Wirtschaft, sondern eigenes Funktionssystem. Dieser Eindruck trügt. Denn bislang ist völlig ungeklärt, wie Konsum kommunikationstechnisch funktioniert. Die Bedingungen der Möglichkeit eines eigenständigen Funktionssystems erscheinen hochgradig prekär. Das ändert freilich nichts daran, dass Konsum zunehmend mehr Aufmerksamkeit erfährt, und genau diese Aufmerksamkeitszunahme fordert zur kritischen Reflexion auf. Feststellen lässt sich in jedem Fall, dass sich um das Thema „Konsum“ inzwischen ein hochkontroverses Diskursfeld entfaltet hat, auf das sich sämtliche Beiträge dieses Bandes beziehen. Der Band versammelt ausgewählte Aufsätze von Kai-Uwe Hellmann zur Konsumsoziologie und verweist auf die Aktualität und Relevanz dieses Forschungsfeldes.​

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Konsum
Eine knappe Bestandsaufnahme aus Sicht der Forschung
Zusammenfassung
Konsum scheint heutzutage allgegenwärtig zu sein. Nicht nur ist kaum vorstellbar, daß jemand überhaupt nie konsumiert. Auch kann nahezu alles, was man tut, als Konsum beobachtet werden. Vor allem jedoch wird dem Konsum immer häufiger gesellschaftsweite Verbreitung und Geltung bescheinigt.
Kai-Uwe Hellmann
Konsum zwischen Risiko und Gefahr
Zusammenfassung
1966 veröffentlichten David Riesman und Howard Roseborough einen Vortrag, der sich mit dem Zusammenhang von Karrieren und Konsumverhalten befaßte. Ausgangspunkt ihrer Argumentation war die Feststellung, daß es seit dem Zweiten Weltkrieg zur Ausbildung eines weitgehend uniformen Lebensstils beim Großteil der amerikanischen Bevölkerung gekommen war.
Kai-Uwe Hellmann
„Wie immer man sich entscheidet …“
Zur polemogenen Qualität des modernen Konsums
Zusammenfassung
Wie dem Markt, so Max Weber, wird auch dem Konsum nachgesagt, daß er befriedend wirkt. Zumindest stellt Norbert Bolz (2002) es in seinem Essay „Das konsumistische Manifest“ so dar: Terror und Krieg könnten durch Geld und Konsum überflüssig gemacht werden.
Kai-Uwe Hellmann
Erst das Fressen, dann die Moral?
Ein Beitrag zur Soziologie des Essens
Zusammenfassung
In seiner „Kritik der praktischen Vernunft“ legte Immanuel Kant sich 1788 die Frage vor, nach welchen Prinzipien das praktische Handeln sich richten soll, wenn nicht konkrete Anlässe den Ausschlag geben, sondern allein die Vernunft, mit Wirkung auf und Geltung für alle vernünftigen Wesen.
Kai-Uwe Hellmann
Der Eigensinn der Konsumenten
Zur Frage der Verantwortung bei der Zurechnung von Konsumentenverantwortung
Zusammenfassung
2001 veröffentlichte der Anthropologe Daniel Miller unter dem Titel „The Poverty of Morality“ einen Beitrag, der sich überaus kritisch mit der Konsumkritik westlicher Intellektueller auseinandersetzte, deren Verständnis von Konsum als Krankheit nur eine Option propagierte: Heilung durch Verzicht, Abkehr vom Materialismus, wie er in Nordamerika, aber auch Europa kaum zu übertreffen ist.
Kai-Uwe Hellmann
Ernest Dichter als Geburtshelfer und Erzieher
Ein Beitrag zur Soziologie des Konsumenten
Zusammenfassung
Im Jahre 2000 veröffentlichten John W. Meyer und Ronald L. Jepperson einen Aufsatz über die kulturelle Konstruktion sozialer Agentschaft. Damit ist gemeint, daß jene Phänomene, die wir mit Begriffen wie „Handeln“, „Handlung“, „Handelnde“ bezeichnen, keineswegs natürlichen Ursprungs sind, sondern künstlich hergestellt werden, und daß ihre besondere Bedeutung davon abhängt, welches gesonderte Verständnis sich innerhalb einer bestimmten Gesellschaft dafür ausbildet, wer aufgrund welcher Kriterien dazu befähigt erscheint, verantwortlich zu handeln.
Kai-Uwe Hellmann
Werbekampagne und Kundenmobilisierung
Zusammenfassung
Märkte werden offenbar immer dynamischer. An den Finanzmärkten kann man dies wohl besonders gut beobachten, ist die tägliche, ja stündliche Börsenentwicklung doch gleichsam zum universalen Barometer für die ökonomische Stimmungslage weltweit geworden.
Kai-Uwe Hellmann
Der ideale Kunde: möglichst gebunden und immer treu
Vorläufiges zu einem aktuellen Thema
Zusammenfassung
Das Thema „Kundenbindung“ zieht seit einigen Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit auf sich. Anlaß dafür sind nicht bloß konjunkturelle, sondern strukturelle Veränderungen in den Konsumgütermärkten, genauer gesagt: bei den Endverbrauchern.
Kai-Uwe Hellmann
Consumerism as a way of life
Oder eignet sich die Konsumentenrolle als universale Inklusionsformel?
Zusammenfassung
Im Jahre 2004 wurde im Journal of Consumer Culture ein Interview mit Zygmunt Bauman veröffentlicht (Rojek 2004). Gegenstand des Gesprächs waren die Beziehungen zwischen Produktion und Konsumtion.
Kai-Uwe Hellmann
Prosumismus im Zeitalter der Internetökonomie
Zusammenfassung
Im Folgenden geht es um einen relativ neuen Verbrauchertypus, den Alvin Toffler 1980 „Prosumer“ genannt hat. „Prosumer“ bzw. „Prosumenten“ sind Konsumenten, die maßgeblichen Anteil an der Fertigstellung bestimmter Produkte haben und deswegen als Mit-Produzenten gelten können.
Kai-Uwe Hellmann
Facetten einer aktiven Konsumentendemokratie
Consumer Democracy zum Discounttarif
Zusammenfassung
Was bedeutet Konsumentendemokratie heutzutage? In Werte verpackt, Liberté, Egalité, Portemonnaie. So zumindest lautet die Antwort, welche David Bosshart in „Billig“ gibt.
Kai-Uwe Hellmann
Vergemeinschaftung durch Konsum?
Zum Stand der „Brand Community“ -Forschung
Zusammenfassung
2001 wurde im Journal of Consumer Research, der international wichtigsten Fachzeitschrift für akademische Konsumforschung, ein Beitrag mit dem schlichten Titel „Brand Community“ veröffentlicht.
Kai-Uwe Hellmann
The Science Fiction Experience
Konsum in SF – Konsum von SF
Zusammenfassung
1951 befaßte sich Hans Freyer in einer kleinen Schrift mit der weltgeschichtlichen Bedeutung des 19. Jahrhunderts. Im Rückblick, aber auch mit Blick auf das Selbstverständnis des 19. Jahrhunderts, komme hierfür, so stellte Freyer damals fest, vor allen Dingen die moderne Technik in Frage.
Kai-Uwe Hellmann
Konsum und Zeit
Schnappschuß eines Forschungsstands
Zusammenfassung
1949 formulierte der Ethnologe Ralph Linton: „Eine der wichtigsten wissenschaftlichen Entwicklungen in jüngerer Zeit ist die Entdeckung der Kultur. Ein Tiefseebewohner, hat man gesagt, würde wahrscheinlich als letztes das Wasser entdekken.
Kai-Uwe Hellmann
Was ist an der Konsumforschung wirtschaftssoziologisch relevant?
Zur Spezifik des Konsums im engeren Sinne
Zusammenfassung
1966 unterschieden Erich und Monika Streissler in ihrer Einleitung zum Band „Konsum und Nachfrage“ zwei Formen von Konsum: Konsum im engeren Sinne und Konsum im weiteren Sinne.
Kai-Uwe Hellmann
„Im Auge des Betrachters liegend …“
Zum Mißverhältnis von Konsumforschung und Gesellschaftstheorie
Zusammenfassung
Sicher leuchtet es ein, wenn man in Anlehnung an Paul Watzlawick feststellt, daß man nicht nicht konsumieren kann. Dies gilt sogar, wenn es bei einer reinen Zuschreibung bleibt.
Kai-Uwe Hellmann
Der Konsum der Gesellschaft?
Überzogene Ansprüche und feudale Verhältnisse
Zusammenfassung
In seiner Studie „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“, 1935 erstmals veröffentlicht, befaßte sich Ludwik Fleck mit den Besonderheiten wissenschaftlicher Forscherkreise, denen er einen je eigenen „Denkstil“ zu- und sie als abgeschlossene „Denkkollektive“ beschrieb.
Kai-Uwe Hellmann
Zugabe: Markenkultur im Autoland
Ein Beitrag zur Soziologie der Marke
Zusammenfassung
Die Automobilbranche insgesamt, also nicht nur die Hersteller, sondern auch Zulieferer und nachgeordneten Betriebe/Dienstleister mit eingeschlossen, war und ist zweifellos der wichtigste Industriezweig und Arbeitgeber Deutschlands (Tilly 2008).
Kai-Uwe Hellmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Der Konsum der Gesellschaft
verfasst von
PD Dr. Kai-Uwe Hellmann
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-02893-0
Print ISBN
978-3-658-02892-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-02893-0

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