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26.05.2014 | Marketing + Vertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Marketer auf der Suche nach sich selbst

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Plötzlich ist alles anders als es früher einmal war: So erleben Marketing-Manager derzeit ihre Arbeitssituation. Ihr Berufsbild befindet sich im Umbruch und (über-)fordert sie.

Wenn Marketing-Mitarbeiter über Stress und Überlastung klagen, wird schnell der Ruf nach einem besserem Zeitmanagement laut – insbesondere bei den Vorgesetzten. Doch das Gefühl, dass die Schuhe, in denen man steckt, nicht ganz passen, kann auch andere Gründe als die Arbeitsmenge haben. Denn wie die Adobe-Studie "Digital Roadblock: Marketers Struggle to Reinvent Themselves, European Edition" zeigt, haben sich die Aufgabenstellung und damit auch die Anforderungen an das Marketing stark gewandelt. Von mehr als 350 Marketing-Experten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien geben über zwei Drittel (68 Prozent) an, dass sich das Marketing in den letzten zwei Jahren sogar stärker verändert hat als in den 50 Jahren zuvor.

Die Gründe: Immer mehr Kanäle und Plattformen mit unterschiedlicher Zielgruppenansprache (65 Prozent) sowie neue Sichtweisen beim Thema Kunden-Engagement (59 Prozent) haben nach Angaben der Marketer die größten Umwälzungen mit sich gebracht. Zudem ermöglichen es neue Technologien, die Effektivität von Marketing-Maßnahmen stärker denn je zu messen (54 Prozent).

Die Digitalisierung fordert ihren Tribut

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Marketing-Mitarbeiter geraten durch die Digitalisierung also stark unter Druck. Ihr Know-how passt nicht mehr zu den Anforderungen und Kanälen. Das bestätigt auch die Adobe-Studie. 30 Prozent der Befragten nennen mangelnde Fortbildung als Hürde für die Bewältigung der veränderten Aufgaben. Und mehr als die Hälfte (58 Prozent) sieht sich durch organisatorische Hemmnisse in ihrem Marketing-Erfolg, in der „beruflichen Selbstverwirklichung“ gebremst, so die Bezeichnung von Springer-Autor Silvester Popescu-Willigmann in dem Buchkapitel "Maßstäbe für Chancengerechtigkeit und berufliche Selbstverwirklichung“. Oftmals haben Mitarbeiter kaum Einfluss auf die eigene Weiterbildung und sind betrieblichen Zwängen unterworfen, so der Autor.

Wo betriebliche Weiterbildung ansetzen sollte

Genau dort müssen Unternehmen ansetzen, fordert Mark Phibbs, Vice President Marketing EMEA bei Adobe. Insbesondere Marketing-Experten in Europa brauchten Fortbildung, damit Unternehmen im digitalen Zeitalter erfolgreich sein können. Wie betriebliche Weiterbildung professionell gesteuert werden kann beschreiben Frederic Fredersdorf und Beate Glasmacher. In dem Buchkapitel "Die strategische Personalentwicklung in acht Etappen" kritisieren die Springer-Autoren die "augenblickliche Misere des strategieorientierten betrieblichen Weiterbildungsmanagements in Deutschland". Bildungsmaßnahmen sollten in Hinblick auf folgende Faktoren konzipiert werden, raten die Experten (Seite 249 ff.):

  • die Umwelt-, Markt- und Konkurrenzsituation,
  • die ökonomischen, personellen und räumlichen Ressourcen,
  • die Bildungsphilosophie der Organisation und
  • die Ziele der Weiterbildungsteilnehmer

Social Media und Digital Marketing treibt Marketer um

Was aktuell an Marketing-Fachwissen gebraucht wird, darüber gibt ebenfalls die Adobe-Studie Auskunft. Ein wichtiges Werkzeug sind demnach soziale Medien im Digital Marketing (54 Prozent). Aber auch Know-how in Onlinewerbung (40 Prozent) und Mobile Marketing (39 Prozent) werden nachgefragt. Bei Neueinstellungen sind vor allem Erfahrungen im Social Marketing und im E-Commerce Management das wichtigste Kriterium bei der Bewerberauswahl. In Großbritannien sind hingegen Datenanalysten heiß begehrt.

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