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2023 | Buch

Marketingtechnologien

Innovative Unternehmenspraxis: Insights, Strategien und Impulse

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Über dieses Buch

Dieses Buch gibt einen Überblick zu dem sich rasant wandelnden Feld der Marketingtechnologien. Zahlreiche Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis liefern Insights in alle wichtigen Dimensionen des Themas: Kund:innen, Technologien, Daten, Mitarbeitende, Organisationen und Recht. Sie geben wissenschaftlich fundierte und praxisrelevante Orientierung zu Einsatzmöglichkeiten sowie Potenzialen von Marketingtechnologien und zeigen auf, wie ein auf Daten und Künstlicher Intelligenz basierender Managementansatz auf allen Unternehmensebenen implementiert werden kann. Interviews mit Entscheider:innen liefern erste Erkenntnisse aus konkreten Projekten.


Mit Beiträgen von:Prof. Dr. Boris Alexander BeckerThomas BiglielMsc Kathrin BlömerProf. Dr. Claudia Bünte Univ.-Prof. Dr. Beate CesingerCornelia FernerAndrea HansenProf. Dr. Sonja KloseProf. Dr. Ralf T. KreutzerProf. Dr. Sibylle KunzBA, MA, Shirin La GardeProf. Dr. Wilfried LangeMalte LangeProf. (FH) Dr. Eva LienbacherProf. Dr. Tobias NaujoksKaryna NeumannDr. Kathrin NeumüllerProf. Dr. Florian RiedmüllerProf. Dr. Alexander RühleDr. Martino SaracinoProf. Dr. Franziska SchröterBA, MA Victoria SchulteProf. Dr. Benjamin SchulteProf. Dr. Carsten SkerraProf. Dr. habil. Thorsten SühlsenProf. (FH) Dr. Katja WiedemannProf. (FH) Dr. Robert ZnivaProf. Dr. Tanja Zweigle

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Marketingtechnologien als neues Betriebssystem des Marketings
Zusammenfassung
Die technologischen Rahmenbedingungen haben sich in den 2010er Jahren signifikant geändert. Der lang gehegte Traum von Big Data wird Wirklichkeit. Die Datenvolumina explodieren und können auch verarbeitet werden. Zum einen kaufen Unternehmen die dafür notwendige Hardware wie Serverkapazitäten und Prozessorleistung deutlich günstiger ein oder nutzen Cloud Services. Zum anderen werden die Techniken des maschinellen Lernens als Schlüsseltechnologie der Künstlichen Intelligenz immer ausgereifter. Diese Entwicklung wirkt wie ein Katalysator für die Marketingtechnologien. Ihr Einsatz bietet vielfältige Chancen zur Verbesserung der Wertschöpfung für Kund:innen und Unternehmen. Werden diese genutzt, etablieren sich die Marketingtechnologien als neues Betriebssystem des Marketings.
Bernhard Wecke

Ökosystem der Marketingtechnologien

Frontmatter
Kapitel 2. KI-basierte Ökosysteme – ein Blick in Wirtschaft und Marketing von morgen
Zusammenfassung
KI ist in der Wirtschaft angekommen, um zu bleiben. Nur noch nicht bei allen. Während gut 50 % der Unternehmen weltweit noch mit der Nutzung experimentieren, sind die KI-Champions längst auf dem Weg zu neuen Umsatz-Ufern: KI-basierte Ökosysteme. Dieser Artikel erklärt, was KI-basierte Ökosysteme sind, zeigt, welcher Wert für Unternehmen prognostiziert wird, und gibt einen Überblick über die Auswirkungen für die Arbeit von Marketingverantwortlichen und Werber:innen.
Claudia Bünte
Kapitel 3. Metaverse – Definition und Status quo
Zusammenfassung
Der Begriff Metaverse ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Science-Fiction-Welt – Romane, Filme und Spiele haben sich bereits mit dem Konzept eines virtuellen Universums mit virtuellen Repräsentationen von Menschen (Avataren) befasst. Die jüngsten technologischen Fortschritte in den Bereichen Virtual und Augmented Reality sowie die immer leistungsfähigeren Endgeräte haben uns der Verwirklichung dieser immersiven, digitalen Welt nähergebracht als je zuvor. Doch was genau ist mit dem Begriff Metaverse gemeint? Welche Charakteristika machen das Metaverse aus? Und gibt es das Metaverse schon? Diese Fragen sollen mit dem folgenden Beitrag beantwortet werden.
Sonja Klose, Ralf T. Kreutzer
Kapitel 4. Metaverse – Technologien, Infrastruktur und Use Cases
Zusammenfassung
Seit einigen Jahren taucht der Begriff Metaverse immer öfter in den Medien auf. Trotzdem ist das öffentliche Interesse, vor allem in Deutschland, noch verhalten. Dabei führen aktuelle technologische Fortschritte in den Bereichen Virtual und Augmented Reality sowie eine immer leistungsfähigere Infrastruktur uns geradewegs in die „Zukunft Metaverse“. Dieser Beitrag möchte genau diese Entwicklungen beleuchten, potenzielle Use Cases aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbereichen vorstellen und Orientierung und Handlungsempfehlungen für Unternehmen anbieten.
Sonja Klose, Ralf T. Kreutzer
Kapitel 5. Neue Wege im Marketing: Web3-Technologie und Non-fungible Tokens (NFTs)
Zusammenfassung
Das Web befindet sich im Wandel. Während das Web 1.0 einfache statische Webseiten kennzeichnet und das Web 2.0 die Ära der Interaktivität und Zusammenarbeit darstellt, soll Web3 die Zukunft des dezentralisierten Internets werden. Web3 ist eine dezentralisierte Blockchain-basierte Technologie mit dem Ziel, die Kontrolle über Daten und Transaktionen an die Nutzer:innen zurückzugeben. Die Blockchain-Technologie ermöglicht eine dezentralisierte Datenverwaltung, wodurch Transparenz geschaffen wird. Non-fungible Tokens (NFTs) sind eine wichtige Anwendung der Web3-Technologie, da sie neue Formen des Eigentums ermöglichen. NFTs sind unveränderliche Rechte an digitalen Gütern, die durch Tokens auf der Blockchain repräsentiert werden. Mithilfe von intelligenten Verträgen werden die Eigentumsrechte transparent und unveränderlich gemacht. Im Marketing haben NFTs an Bedeutung gewonnen, da sie Unternehmen ermöglichen, ihren Kund:innen einen direkten Wert zu bieten. Da sich die Web3-Technologie und NFTs schnell weiterentwickeln, müssen sich Unternehmen mit den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinandersetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kathrin Blömer

Implementierung von Marketingtechnologien

Frontmatter
Kapitel 6. Strategy, Conception, and Success Factors of Building a Modern, Customer-Centric Marketing Tech Stack
Abstract
Historically marketing executives face many challenges, such as low efficiency in marketing processes, inconsistent messaging, and lack of transparency on activities, performances, and the contribution of marketing to sales. Using modern digital technologies to build marketing tech stacks can help to overcome these challenges. This article will dive into the structure, architectural details, and key automation of a modern, customer-centric B2B marketing and sales tech stack. In addition, strategies and requirements for its build-up are outlined, as well as the learnings highlighted that are critical in ensuring full utilization of the tech stack and value generation for customers and companies alike.
Martino Saracino
Kapitel 7. Martech – Evolution vom kreativen Chaos zum etablierten Software-Ökosystem
Zusammenfassung
Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit sich die weitere Entwicklung im aktuell sehr volatilen Markt der Anbietenden von Marketingtechnologie-Werkzeugen (Martech) vorhersagen lässt. Im Jahr 2011 wurden zirka 150 Martech-Anbietende durch Marktbeobachtende identifiziert, im Jahr 2022 waren es bereits 10.000 Anbietende. Lassen sich trotz dieser Dynamik in der Marketingtechnologie frühe Anzeichen für die Weiterentwicklung finden, indem man Parallelen zu den Entwicklungen und vergangenen Evolutionsschritten anderer Unternehmen und Branchen der Informationstechnologie zieht? – Die Grundlage für die Betrachtungen ist hierbei das existierende Paradigma der „Evolution der Softwareentwicklung“, welches in seinem Kern die Entwicklung von Softwareprodukten, ausgehend von der Einzelidee hin zu Branchenprodukten und letztlich zu Software-Ökosystemen beschreibt. Die beobachtbaren Anzeichen und Eindrücke, zunächst von Diversifikation und Wachstum hin zu Konzentration, Integration und Standardisierung, sollen hierbei mit Hinblick auf die Marketingtechnologie analysiert werden. Dabei werden Trends wie „No Code“ und das Metaverse ebenfalls in die Betrachtung eines zukünftigen Martech-Software-Ökosystems mit einbezogen.
Carsten Skerra, Sibylle Kunz
Kapitel 8. Rechtliche Grundlagen für die erfolgreiche Nutzung von Marketingtechnologien
Eine Analyse und zugleich ein Ratgeber für die unternehmerische Praxis
Zusammenfassung
Auf dem Weg zu einem qualitativ hochwertigen Marketing geht heute nichts mehr an modernden Technologien vorbei. Doch bei all dem Fortschritt lohnt es sich, schon bei der Entwicklung eines Marketings die rechtlichen Grundlagen und die relevanten Entwicklungen in der Gesetzgebung und Rechtsprechung im Blick zu haben. Die Autorin untersucht anhand ausgewählter Beispiele den rechtlichen Einfluss auf bestimmte Marketingmethoden und gibt eine erste Gebrauchsanweisung für rechtssicheres Marketing.
Franziska Schröter
Kapitel 9. Marketingtechnologie systemtheoretisch beobachtet – mit einem pädagogischen Bezug zum Klimaschutz
Zusammenfassung
Gibt es „Marketingentscheider“, die „unter Druck“ stehen? Wer oder was ist der Entscheider/die Entscheiderin? Entscheider:innen als eine Art Subjekt zu verstehen, erscheint unterkomplex, denn Unternehmen beispielsweise sind mit individuellen Entscheidungspräferenzen nicht zu erklären. Varianz mit marketingtechnologischen Invarianzmodellen einschätzen zu wollen, externalisiert Risiken. Wäre nicht vielmehr zu fragen: Wie entstehen Entscheidungen? Zum Beispiel basieren Organisationen auf Selektionsketten: auf Entscheidungen über Entscheidungen über Entscheidungen usw. Im Rahmen dieser Selektionsketten werden durch Selektionstypiken weitere Kommunikation selegiert und bestimmte Zuschreibungen von Handlungszurechnung über Motive und Zurechnung von Selektionsleistungen angegeben (Luhmann N (2006) Organisation und Entscheidung (2. Auflage)). Folgende beispielhafte Perspektivierungen auf Marketingtechnologien zielen darauf ab, eine orientiert an Systemtheorie reformulierte Antwort anzubieten. Es geht in diesem Artikel um Entscheiden als Form des Prozessierens von Kontingenz.
Thorsten Sühlsen
Kapitel 10. Leadership in a Digitalized Stationary Food Retail Environment
Abstract
Due to the increased application of different omnichannel approaches, lots of brick-and-mortar stores implement technology and digitalize their in-store operations. Although employees and work environments are strongly influenced by these changes, only a few studies have dealt with the topic of leadership in this context. This paper aims to investigate the role of food retailing managers in times of digital change. By doing so, we identify leadership styles suitable for such situations. Drawing on transactional and transformational leadership approaches in digital settings, the study takes a qualitative approach based on eleven interviews with food retail managers. We show that leadership styles propagated in the literature in connection with digitalization are not necessarily transferable to food retailing. Digitalization offers the opportunity to simplify information-sharing and reduce workload for employees and managers. All those involved must be “taken along”. This sometimes proves difficult in practice, as both employees and managers do not always have an affinity for digital technologies or cannot communicate them well. Findings suggest a strong involvement of employees in digital transformation processes through simple and personal communication which also considers individual needs.
Katja Wiedemann, Robert Zniva, Eva Lienbacher, Victoria Schulte
Kapitel 11. Näher zur Kundschaft
Die Relevanz von MarTech für die Beziehungsbildung von Herstellermarken
Zusammenfassung
Viele Hersteller mit B2C-Modell setzen in der Kommunikation nach wie vor auf klassische Mediakanäle und nutzen hierbei Kundendaten noch nicht vollständig. Steigender Wettbewerb in der personalisierten Kundenansprache seitens des Handels und höherer Effizienzdruck auf Werbebudgets machen es notwendig, diese Strategie zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Immer mehr Unternehmen – insbesondere die großen Handelsunternehmen – nutzen den direkten Kundenkontakt, um aus den gesammelten Daten Kundenprofile zu erstellen, die ein steigendes Maß an Individualisierung in der Kommunikation ermöglichen.
Dieser Beitrag beschreibt die Wichtigkeit von First-Party-Kundendaten für die Datenstrategie von Herstellermarken im Interesse einer verbesserten Kundenerfahrung und zielgerichteten Kundenansprache, insbesondere in Nischenmärkten. Ferner wird anhand eines iterativen Prozesses aufgezeigt, welche Fragen sich Unternehmen stellen müssen, um Datenbedarfe zu ermitteln und die Grundlage dafür zu schaffen, sich dem passenden MarTech-Stack anzunähern.
Eine sukzessive Anpassung der Datenstrategie wird langfristig für alle Unternehmen notwendig werden – dies bietet großes Potenzial für eine bessere Wettbewerbsposition und den Ausgleich von Wettbewerbsnachteilen.
Benjamin Krischan Schulte, Andrea Hansen
Kapitel 12. Chatbots an physischen Touchpoints
Anwendungsbeispiele und Anforderungen aus Perspektive der Informationstechnologie
Zusammenfassung
Derzeit stehen Branchenunabhängig viele Unternehmen vor der zentralen Herausforderung, Mitarbeiter:innen zu finden und zu halten. Insbesondere wenn Kund:innen erstklassige Beratungs- und Servicequalität erwarten, wirken sich Personalengpässe negativ aus. In-Store-Marketingtechnologien bzw. Chatbots in stationären Settings könnten hier positive Effekte erzielen. So können Standardanfragen schnell und rund um die Uhr beantwortet werden. Der vorliegende Buchbeitrag zeigt eine systematische Übersicht und Kategorisierung von Chatbot-Anwendungsbeispielen in stationären Settings. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Anforderungen der Implementierung aus IT-Perspektive. Der Beitrag schließt mit Implikationen für eine innovative Unternehmenspraxis.
Cornelia Ferner, Eva Lienbacher

Use Cases für den Einsatz von Marketingtechnologien

Frontmatter
Kapitel 13. Innovatives Eyetracking zur Optimierung von Customer Touchpoints
Zusammenfassung
In Zeiten ständiger Reizüberflutung ist es für Unternehmen zunehmend wichtig zu wissen, ob einzelne Touchpoints von Menschen wahrgenommen werden und wie lange sie diesen Aufmerksamkeit schenken. Nicht nur deshalb erlebt die Aufmerksamkeitsmessung mittels Eyetracking derzeit ihren zweiten Frühling. Eyetracker sind heute für viele Forschende erschwinglich und zugleich mit hochmodernen Hard- und Softwaretechnologien ausgestattet. Sie bedienen sich unterschiedlichster Verfahren zur Messung von Blickverläufen wie infrarotbasiertes table-mounted oder head-mounted Eyetracking sowie Eyetracking mittels herkömmlicher Webcam oder Smartphone Kamera. Der Beitrag gibt einen Einblick in diese modernen Eyetracking-Methoden und verdeutlicht, wie Blickregistrierung in Kombination mit weiteren Verfahren geeignet ist, visuelle Customer Touchpoints zu optimieren. Ferner wird dargelegt, wie sich Eyetracking-Daten durch die Verknüpfung mit Emotion-Tracking-Daten weiter veredeln lassen. So werden neben der Wahrnehmung zugleich die Emotionen der Zielgruppen an den jeweiligen Touchpoints gemessen. Eine weitere, KI-basierte Entwicklung betrifft den Einsatz von Eyetracking-Daten zur Vorhersage der Wirksamkeit von Werbemaßnahmen (Predictive-Eyetracking). Es wird aufgezeigt, für welche Einsatzfelder sich welche Eyetracking-Methoden eignen. Zugleich wird kritisch auf weitere Einsatzfelder des Eyetrackings im Rahmen von Marketingmaßnahmen eingegangen wie beispielsweise auf das Erzwingen von Blickverhalten zur Freischaltung von gewünschten Inhalten.
Tanja Marlen Zweigle
Kapitel 14. Chatbot-Lösungen als Beitrag zur Automatisierung der Kundenkommunikation. Einsatzszenarien und Best-Practice-Lösungen am Beispiel der E.ON AG
Zusammenfassung
Chatbots bzw. Conversational-User-Interface-Lösungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit und wurden bereits erfolgreich bei Unternehmen an der Kundenschnittstelle implementiert. Dennoch wurden in der bisherigen Forschung Herausforderungen im Umgang mit CUI-Lösungen identifiziert. So wird der Uncanny-Valley-Effekt thematisiert, welcher auf die erschreckende Wirkung der menschenähnlichen Züge von CUIs abhebt. An diesen Diskurs soll der vorliegende Beitrag anschließen, indem an die Erfahrungen mit Tochtergesellschaften des Unternehmens E.ON, die bereits Chatbots-Lösungen einsetzen, angeknüpft wird. Dabei werden die Chancen und Fallstricke von Chatbots im Sinne einer Case Study näher untersucht. Zu diesem Zwecke wurden unter Einbezug theoretischer Vorarbeiten mit den Mitarbeitenden von E.ON Experteninterviews geführt, um Rückschlüsse für Unternehmen aus der Energiebranche und ggf. darüber hinaus im Hinblick auf Einsatzrestriktionen solcher Chatbot-Lösungen zu generieren.
Boris A. Becker, Alexander Rühle, Karyna Neumann
Kapitel 15. Forecast of Market Share Developments by the Analysis of Share of Search Measures
Abstract
Google-based share of search analyses provide insights into current market structures and allow forecasts for the further development of market shares. The high relevance of share of search analyses results from the positioning of search queries as a leading indicator in the marketing brand funnel. Share of search studies must carefully compile all relevant search terms for the own brand and the relevant competitors to ensure valid results.
Florian Riedmüller
Kapitel 16. Die neue Art der Interaktion mit Konsument:innen – Eine Analyse der Chancen und Herausforderungen von Smart Speakern
Zusammenfassung
Smart Speaker wie Amazon Echo erfreuen sich weltweit und auch in Deutschland einer rasch wachsenden Beliebtheit. Die Technologie ermöglicht eine neue Art der Interaktion mit Konsument:innen: sprachbasierte Echtzeitdialoge. Ziel dieses Beitrags ist, die sich hieraus ergebenden Chancen und Herausforderungen für Marketer darzustellen und zu untersuchen, ob Marketer Smart Speaker als Kommunikationskanal in Deutschland nutzen. Es zeigt sich einerseits, dass die Geräte vor allem ein besseres und tieferes Verständnis des individuellen Konsumentenverhaltens ermöglichen. Andererseits ergeben sich verschiedene Herausforderungen, wie z. B. die Komplexität von Sprache sowie Datenschutz und -sicherheit. Bei der Betrachtung der Top-20-Konsumgütermarken in Deutschland wird darüber hinaus deutlich, dass aktuell nur eine kleine Minderheit dieser Marken Smart Speaker als Kommunikationskanal nutzt.
Tobias Naujoks
Kapitel 17. A Glance at the “Drop-Outs”
Using Data from Unsuccessful Leads to Better Understand B2B Customer Needs
Abstract
The acquisition of new B2B customers is considered a multi-stage process in which only certain leads become real customers. To date, companies most likely advance their market intelligence and the effectiveness of their lead management systems based on successfully converted leads, while they tend to neglect the underlying reasons why certain leads could not be monetized. Likewise, existing research in B2B marketing, in particular on market intelligence and marketing automation, fails to address B2B “non-customers’ reasons for non-purchase.” Nevertheless, non-converted leads (henceforth called “drop-outs”) may have multi-faceted reasons why they decided against a product or service and, therefore, did not become customers. Categorizing leads in binary terms—“lost” and “won” customers—downplays the potential for data usage of those who did not eventually become customers. Analyzing the data of “drop-outs,” and in particular their reasons for non-purchase, allows companies not only to better cater their products to customer needs but also to exploit otherwise unused data. We address this issue by providing a typology of “non-purchase-reasons,” which highlights the reasons for drop-outs and makes them measurable. By doing this, we create a conceptually-grounded scoreboard template suggesting relevant KPIs to enhance and measure marketing campaigns by utilizing our data-driven approach. From a theoretical perspective, our conceptual framework contributes to the growing body of marketing automation research.
Kathrin Neumüller, Thomas Bigliel
Kapitel 18. Kundenzentrierung in der Finanzwirtschaft durch Data Analytics
Zusammenfassung
Die Finanzbranche nutzt seit Jahrzehnten IT-basierte Anwendungen zur effizienten Abwicklung von Geschäftsprozessen, z. B. bei der Kreditvergabe oder dem Zahlungsverkehr. Das Investitionsvolumen zur Weiterentwicklung der IT-Systeme ist im Branchenvergleich überdurchschnittlich hoch, da die Systeme stets aktuell und leistungsfähig sein müssen. Demgemäß verfügen Kreditinstitute und Versicherungen auch über umfangreiche Informationen ihrer Kund:innen, sodass mit Hilfe moderner Algorithmen des Maschinellen Lernens und unter Einsatz von Big-Data-Technologien aktuelle Kundenbedarfe erkannt werden können, die sich an der jeweiligen individuellen Lebenssituation der Kundschaft und deren Bedürfnissen orientieren. Die notwendigen Voraussetzungen und Maßnahmen zur Realisierung dieser kundenzentrierten Vertriebsstrategie werden am Praxis-Beispiel der Initiative „Sparkassen-DataAnalytics“ vorgestellt und die daraus resultierenden Erfolge einer analytischen kundenzentrierten Kundenansprache werden aufgezeigt.
Wilfried Lange, Malte Lange
Kapitel 19. Digitalisierung und persönlicher Kundenservice im kleinstrukturierten Luxus-Fashion-Einzelhandel
Zusammenfassung
Der vermehrte Einsatz von Marketingtechnologien führt dazu, dass sich der stationäre Einzelhandel permanent verändert. Es scheint so, als würden viele Konsument:innen Marketingtechnologien im Verkaufsraum zur Schaffung einzigartiger und kanalübergreifender Erlebnisse im Sinne eines Zufriedenheitsfaktors bereits erwarten. Diese digitale Transformation betrifft auch den persönlichen Kundenservice, da beispielsweise standardisierte Prozesse automatisiert werden, um das Verkaufspersonal zu unterstützen oder gar zu ersetzen. Der persönliche Kontakt, erstklassiger Service sowie ein einzigartiges Einkaufserlebnis sind allesamt Erfolgsfaktoren im Luxus-Fashion-Einzelhandel. Es ist aber anzunehmen, dass etablierte digitale Strategien nicht einfach kopiert bzw. übernommen werden können. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf den persönlichen Kundenservice von kleinstrukturierten Einzelhandelsunternehmen im Luxussegment hat. Gespräche mit Eigentümer:innen oder Mitarbeitenden in leitender Funktion liefern explorative Einblicke zum derzeitigen Einsatz von Marketingtechnologien im Verkaufsraum im Luxussegment sowie zu Potenzialen hinsichtlich des persönlichen Kundenservices im Kontext der Digitalisierung. Nach Meinung der Expert:innen sind Marketingtechnologien derzeit nur in unterstützender Funktion vorstellbar.
Shirin La Garde, Eva Lienbacher, Beate Cesinger

Interviews – Die Integrations-Challenge von Marketingtechnologien

Frontmatter
Kapitel 20. Das Potenzial im Hinblick auf Technologieaffinität, die Fähigkeit und Neugierde, Neues auszuprobieren und zu lernen, gewinnt zunehmend an Bedeutung
Experteninterview mit Roman Wecker: Marketingtechnologie aus der Perspektive des „Executive Search“
Zusammenfassung
Dr. Roman Wecker ist Partner im Frankfurter Büro von Heidrick & Struggles und Mitglied der Bereiche Industrial, Sustainability, Supply Chain & Operations Officers und Marketing, Sales & Strategy Officers. Er ist Co-Lead des Industrial Tech Sektors in EMEA und leitet den Industrial Goods & Technology Sektor in Europa. Außerdem leitet er die Nachhaltigkeitsarbeit des Unternehmens in DACH. In diesem Interview erläutert er die Auswirkungen des technologischen Wandels der Marketingabteilungen auf die Suche und Auswahl von Führungspositionen im Marketing.
Bernhard Wecke
Kapitel 21. Ein CMO wird nach innen und außen die Brücke zwischen Markt und Technologie schlagen
Experteninterview mit Aydin Sahin: Marketingtechnologie aus der Perspektive eines CMO aus der Finanzindustrie
Zusammenfassung
Aydin Sahin ist seit über einem Jahrzehnt in verschiedenen Positionen im Marketingbereich der Finanzindustrie tätig. Der Marketingprofi und diplomierte Volkswirt treibt mit seiner ausgewiesenen fundierten Marketingexpertise – sowohl im klassischen Bankgeschäft als auch in der digitalen Welt – erfolgreich die Digitalisierung- und Wachstumsstrategie seiner jeweiligen Arbeitgeber voran. In diesem Interview erläutert er Potenziale und organisatorische Herausforderungen von Marketingtechnologien.
Bernhard Wecke
Kapitel 22. Ein CIO ist heute Teil der Gestaltung der Unternehmenstransformation
Experteninterview mit Uli Irnich: Marketingtechnologie aus der Perspektive eines CIOs
Zusammenfassung
Uli Irnich ist seit 2020 CIO und seit Mai 2021 Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland. Als Chief Information Officer (CIO) und Head of Modernization Garage in der globalen Organisationseinheit ‚Digital & IT‘ leitet er bei Vodafone Deutschland die kundenzentrische Ausrichtung der IT. Er verantwortet Zukunftsthemen rund um die Digitalisierung, neue Technologien sowie die Modernisierung der IT-Prozesse und Systeme. In diesem Interview erläutert er Herausforderungen und Chancen im Zusammenspiel von IT und Marketing.
Bernhard Wecke
Kapitel 23. Planen, um das Unplanbare möglich zu machen
Experteninterview mit Jordis Dony und Tatiana See: Marketingtechnologie aus der Perspektive von Transformationsbegleiterinnen
Zusammenfassung
Jordis Dony ist Dipl. Medienwissenschaftlerin und MBA Leadership & HR. Sie managt und begleitet seit 2005 als Unternehmensberaterin (Roland Berger, Deutsche Telekom) und HR-Managerin (Unitymedia, Knauf) Organisationsentwicklungs- und Transformationsprojekte. Sie ist ausgebildeter systemischer Coach und Essenz-Coach sowie Expertin in der Anwendung von Methoden der Theory U (Otto Scharmer/MIT). In ihrer Arbeit ist es ihr wichtig, schnell Muster im Organisationssystem zu identifizieren und daraus Veränderungsimpulse zu gestalten. Ebenso hat sie stets den Blick auf die (emotionalen) Bedürfnisse der einzelnen Personen, denn „Haltung und Verhalten gehen Hand in Hand“ – insbesondere in Transformationen.
Tatiana See ist Dipl. Betriebswirtin. Sie arbeitet seit 2000 mit Ansätzen von New Work/Agilität – sowohl in Start-ups, Mittelstand als auch Konzernen. Sie ist ausgebildeter systemischer Coach, Agile Coach und Facilitatorin. In ihrer Arbeit schöpft sie aus einem langjährig erprobten Methodenpool und wendet einen kunden- und kontextspezifischen Methoden-Mix an. Ihr Ansatz ist es, die Menschen in der Transformation mittels Co-Creation mitzunehmen. Ihr Ziel besteht darin, Organisationen und Teams auf einen kontinuierlichen Wandel vorzubereiten, ganz nach dem Motto: „Keep moving forward, one step at a time.“
Bernhard Wecke
Metadaten
Titel
Marketingtechnologien
herausgegeben von
Gabriele Schuster
Bernhard Wecke
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42294-3
Print ISBN
978-3-658-42293-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42294-3