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23.10.2023 | Mittelstand | Im Fokus | Online-Artikel

Familienunternehmen vernachlässigen Arbeitgebermarke

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Familienunternehmen sind in den Augen vieler Bewerber eine sichere Bank. Doch die traditionsreichen, inhabergeführten Firmen wuchern im Employer Branding zu wenig mit ihren Pfunden und verspielen somit Chancen, zeigt eine Studie.

Familienunternehmen sind für rund ein Drittel (30 Prozent) die Wunscharbeitgeber der Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage "Das Image deutscher Familienunternehmen 2023", für die von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (Pwc) mehr als 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt wurden. 

Während 28 Prozent öffentliche Unternehmen bevorzugen, wünschen sich 16 Prozent Start-ups und 15 Prozent Konzerne als Arbeitgeber. Lediglich junge Menschen in der Ausbildung favorisieren neu gegründete Firmen bei der Arbeitgeberwahl (40 Prozent).

Familienunternehmen können mit ihrer regionalen Verwurzelung (63 Prozent) beziehungsweise ihrer Regionalität (65 Punkten) punkten, überzeugen mit der Produkt- und Servicequalität (46 Prozent) sowie der Mitarbeiterwertschätzung (48 Prozent). Während sie gerade bei Letzterem Konzerne (neun Prozent), Start-ups (13 Prozent), NGOs (sieben Prozent) und die Öffentliche Hand (sieben Prozent) klar hinter sich lassen, schneiden sie bei anderen Aspekten schlecht ab.

Familienunternehmen sind beliebt - mit Abstrichen

So können sie bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit (fünf Prozent), der wirtschaftlichen Stärke (zwölf Prozent), der Marktmacht (sechs Prozent) und der Krisenfestigkeit (zwölf Prozent) nicht überzeugen. Insgesamt liegen Start-ups bei der Mehrheit der Befragten (39 Prozent) vorn, wenn es um die Bewertung der Innovationskraft geht, Konzerne machen rund um die anderen genannten Faktoren das Rennen. 

Doch insgesamt genießen Familienunternehmen unter Professionals wie Auszubildenden ein hohes Maß an Vertrauen, was für beide Gruppen zu den wichtigsten Faktoren bei der Jobauswahl gehört. So halten 86 Prozent der 18 bis 29-Jährigen Familienunternehmen für vertrauenswürdiger als andere Firmen.

"Beliebt zu sein, reicht nicht. Familienunternehmen müssen klarer kommunizieren und die Lücken zwischen Fakten und Fremdwahrnehmung schließen - denn sie haben sehr viel mehr zu bieten als die Bevölkerung glaubt, insbesondere wenn es um wirtschaftliche Kennzahlen geht."

Dies ist insbesondere nötig, um dem Fachkräftemangel begegnen zu können. Erstaunlicherweise werden Familienunternehmen allerdings trotz ihrer Beliebtheit unterschätzt, wenn es um die Schaffung von Ausbildungsplätzen geht. Denn nur 28 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie sich auf diesem Gebiet besonders engagieren (Konzerne: 38 Prozent). Beim gesellschaftlichen Engagement trumpfen inhabergeführte Unternehmen vielmehr mit der Förderung regionaler Projekte und Fairness im Umgang mit Geschäftspartnern auf. 

Mehr Employer Branding tut not

Der Mittelstand muss sich also stärker als Arbeitgebermarke positionieren, so Silke Masurat in der Zeitschrift "Wissensmanagement" | Ausgabe 4/2023. Während Großkonzerne im War for Talents mit aufmerksamkeitsstarken Imagekampagnen trommeln könnten, heiße es für mittelständische Firmen mehr denn je, eine selbstbewusste Abgrenzung zu Wettbewerbern zu schaffen. Die Personalmarketing-Expertin nennt eine gelebte Unternehmenskultur zum Anfassen als Beispiel für ein Employer Branding par excellence, mit dem Mittelständler Kandidaten für sich gewinnen können. 

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Quelle:
Recrutainment

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