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18.07.2022 | Diversitätsmanagement | Infografik | Online-Artikel

In den Top-Etagen von Familienfirmen fehlen Frauen

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Ohne Quote tut sich nichts. Auf diesen Nenner lassen sich aktuelle Zahlen der Allbright Stiftung zum Anteil weiblicher Führungskräfte in inhabergeführten Unternehmen bringen. Diese hinken beim Thema Diversität noch immer hinterher. 

In den Führungsetagen großer deutscher Familienunternehmen bleiben Männer noch immer weitestgehend unter sich. Das ergibt sich aus einer Studie der gemeinnützigen Allbright Stiftung mit dem Titel "Stillstand - Familienunternehmen holen keine Frauen in die Führung". Demnach saßen Anfang März 2022 in den Geschäftsführungen der 100 umsatzstärksten Familienunternehmen lediglich 8,3 Prozent weibliche Führungskräfte. Damit ist der Frauenanteil etwa halb so hoch wie bei den 160 Firmen der Dax-Familie (14,3 Prozent) und zeigt kaum Bewegung nach oben. Denn noch vor zwei Jahren lag der Wert bei rund sieben Prozent. 

Laut Allbright Stiftung gibt es in mehr als zwei Dritteln der Familienunternehmen keine einzige Frau in der Geschäftsführung. Auffällig ist, dass sich insbesondere in den 70 Firmen, die sich vollständig in Familienhand befinden, wenig bis gar nichts tue. Hier gibt es in den Top-Etagen seit März 2020 unverändert gerade einmal einen Frauenanteil von 4,8 Prozent. Die 40 Dax-Unternehmen können im Vergleich dazu mit 19,8 Prozent Managerinnen-Anteil aufwarten. Die Studienautoren erklären sich diesen Positivtrend im Deutschen Aktienindex damit, dass börsennotierte Unternehmen strengeren Transparenzpflichten unterliegen und unter größerer öffentlicher Kontrolle stünden. 

Familienunternehmen besetzen mit Managern

Als Beweis dafür zieht die Allbright Stiftung die Frauenquote in den 19 Familienunternehmen im Dax heran. So kommen Firmen wie BMW oder Henkel auf einen Frauenanteil in den Management Boards in Höhe von 16,4 Prozent. Dieser deutlich höhere Wert als beim Durchschnitt der Familienfirmen resultiere daraus, dass freiwerdende Posten in börsennotierten Unternehmen zielgerichtet mit Frauen nachbesetzt würden, während Familien fast ausschließlich weiterhin auf Männer setzten.

So belief sich der Anteil der weiblichen Neurekrutierungen in den 40 Dax-Konzernen seit März 2020 auf 38 Prozent. Bei den 70 Unternehmen, die sich komplett in Familienhand befinden, waren es nur sechs Prozent. Dementsprechend handelt es sich bei rund 90 Prozent der neu berufenen Geschäftsführungsmitglieder in Familienunternehmen um Männer aus Westdeutschland. Von Diversität kann also derzeit noch nicht die Rede sein.

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