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07.10.2020 | Motorentechnik | Nachricht | Online-Artikel

Aachener Kolloquium mit neuer Ausrichtung

verfasst von: Frank Jung

3 Min. Lesedauer

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Das Aachener Kolloquium firmiert nicht mehr mit dem Zusatz "Fahrzeug- und Motorentechnik", sondern mit "Sustainable Mobility". Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Fachkonferenz erstmals rein digital statt.

Der Aphorismus "Die Welt ist das, was man daraus macht" hat in Zeiten der Krise vielfach an Bedeutung gewonnen. Auch für das Aachener Kolloquium waren mit Corona komplett neue Rahmenbedingungen gesetzt, denn die Fachveranstaltung fand heuer zum ersten Mal digital statt. Dass die Veranstalter trotz dessen oder gerade deshalb willens und in der Lage sein würden, das Beste aus der Situation zu machen, das wurde schon bei der Begrüßung am Vorabend deutlich. Die Organisatoren Professor Lutz Eckstein vom Institut für Kraftfahrzeuge und Professor Stefan Pischinger vom Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen der RWTH Aachen führten auch online gewohnt aufgeräumt und leger in das anstehende Geschehen.

Erwartungsgemäß starteten sie mit einigen erläuternden Worten zu neuen Nomenklatur des Kolloquiums, das nun den Zusatz "Sustainable Mobility" trägt. Unsere Mobilität stehe vor zahlreichen Veränderungen, das automatisierte Fahren eröffne eine neue Dimension, benötige aber auch andere technische und rechtliche Rahmenbedingungen. Neue Energieträger und Antriebssysteme ermöglichten Klimaneutralität, wobei auch eine entsprechende Infrastruktur implementiert werden müsse. Ein steigendes Bedürfnis nach individueller Mobilität und ein gewachsenes Umweltbewusstsein erforderten neue Ideen wie Carsharing oder Flugtaxis sowie damit einhergehend auch neue Fahrzeugkonzepte. Eine der großen Herausforderungen unserer heutigen Zeit bestehe darin, die Mobilität von morgen effizient, sicher und umweltschonend zu gestalten. "Der Klimawandel ist real, egal, was alte Männer in Washington dazu behaupten", setzte Eckstein dabei einen Nadelstich in Richtung US-Präsident.

Pischinger bedauerte zwar den Umstand, dass man sich angesichts der Situation nicht persönlich treffen könne und auch seinen Kaffee nun selber besorgen müsse, setzte aber ganz im Sinne von "Das Beste daraus machen" hinzu: "So können Sie direkt vom Frühstück zur Veranstaltung gehen".

Verleihung der Kamm-Jante-Medaillen

Im Anschluss an die Begrüßung wurden die Kamm-Jante-Medaillen vergeben, die alle zwei Jahre für herausragende Leistungen von Studierenden, jungen Wissenschaftlern und Ingenieuren in den beiden Disziplinen Kraftfahrzeug- sowie Motorentechnik verliehen werden. Für die Motorentechnik wurde die Arbeit von Dr. Dominik Suckart mit dem Titel "Phenomenology and Modelling of Flame-Wall Interactions in Spark-Ignition Engines" ausgewählt, die die Jury mit "herausragend" bewertete. Für die Fahrzeugtechnik geht die Medaille an Dr. Adrian Sonka, dessen Arbeit den Titel: "Klassifikation und Prädiktion der Verkehrsumgebung für das automatisierte Fahren" trägt.

Nahezu reibungslos und ohne technische Komplikationen startete am Folgetag die digitale Konferenz. Die 780 Teilnehmer hatten dabei die Möglichkeit, online rund 100 Fachvorträge und Plenarreden zu aktuellen Themen zu besuchen und mit zu diskutieren. Maßnahmen zur Erreichung der CO2-Ziele für 2050 wie die Elektrifizierung, Zero-Impact-Emissionskonzepte und Wasserstoffanwendungen standen ebenso im Fokus wie die Fahrzeug-Automatisierung und die Entwicklung vollautomatisierter und fahrerloser Fahrzeugtypen für verschiedene Lebenssituationen. In der digitalen Fachausstellung präsentieren 37 Aussteller ihre neusten Innovationen und boten Informationen sowie Antworten für die Besucher.

CTO spricht über Ferrari

Das Vortragsprogramm begann mit einer Plenarsession, in der Dr. Michael Hugo Leiters, Chief Technology Officer bei Ferrari über das Thema "Ferrari – Emotion und Technologie" sprach. Professor Andreas Pinkwart Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, referierte zudem über die Zukunft des Automobil-Standorts Nordrhein-Westfalen. Dr. Ulrich Lages, Chief Executive Officer der Ibeo, erläutert schließlich, warum Mobilität Lidar-Sensoren benötigt. In der abschließenden Plenarsession am letzten Tag zeigte Professor Udo Di Fabio, Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht an der Universität Bonn, rechtliche und ethische Leitplanken des automatisierten Fahrens auf.

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