2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Politisches Vertrauen
verfasst von : Oscar W. Gabriel
Erschienen in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Seit das politische Vertrauen (pV) in der amerikanischen Wahlstudie 1958 erstmals empirisch gemessen wurde, entwickelte sich die Untersuchung der Vertrauensbeziehungen zwischen Regierenden und Regiertem zu einem wichtigen Gegenstand der pKf. Das pV gilt als Spezialfall sozialen Vertrauens (→ Sozialkapital/Soziales Vertrauen) und bezeichnet wie dieses die Disposition von Akteuren, anderen Akteuren auf Dauer bestimmte Handlungsressourcen wie Macht, Geld, Zeit, Information zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht in der Annahme, daß der Adressat den ihm eingeräumten Kredit nicht ausschließlich zu seinem Vorteil nutzen, sondern bei seinem Handeln die Belange seines Interaktionspartners berücksichtigen wird. Da politische Interaktionen in einem beträchtlichen Maße mit der Entstehung, Verteilung und Ausübung politischer Macht zu tun haben, impliziert pV vor allem die Bereitschaft eines Akteurs A, einem politischen Akteur B Macht zu übertragen. In repräsentativen → Demokratien, in denen eine klare funktionale Differenzierung zwischen Regierenden und Regierten vorliegt, wird pV zu einer außerordentlich bedeutsamen Größe.