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28.02.2024 | Recruiting | Kompakt erklärt | Online-Artikel

Was bedeutet Company Catfishing?

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Auf Ghosting folgt Company Catfishing als neuer Trend in Recruiting-Prozessen. Noch nie gehört? So viel sei verraten: Es handelt sich dabei um ein Täuschungsmanöver und nicht gerade um die feine englische Art.

Fachkräfte sind Mangelware und werden in vielen Branchen händeringend gesucht. Im "War for Talents" greifen manche Unternehmen dabei offenbar zu unlauteren Mitteln. Sie versprechen Bewerbern nämlich das Blaue vom Himmel und nehmen es mit der Wahrheit nicht ganz so genau. Von Company Catfishing ist dann die Rede, wenn Arbeitgeber falsche Versprechungen in Hinblick auf Unternehmenskultur und Stellenbeschreibung machen.

Rund ein Drittel haben Company-Catfishing-Erfahrung

Wie eine Online-Umfrage der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit Yougov unter rund 2.000 Teilnehmenden ab 18 Jahren ermittelt hat, handelt es sich dabei keineswegs um ein seltenes Kavaliersdelikt. So hat bereits jeder dritte Befragte (32 Prozent) Company Catfishing im Bewerbungsverfahren erlebt. Dabei haben Unternehmen falsche Angaben rund um Überstunden und Work-Life-Balance sowie Team- und Führungskultur gemacht (jeweils elf Prozent). 

Auch bei den Stellenbeschreibungen (elf Prozent) oder den Karriereperspektiven (neun Prozent) nehmen es nicht alle Arbeitgeber so genau. Selbst bei der Arbeitsplatzausstattung (fünf Prozent), den Arbeitsmodellen (sieben Prozent) und den Benefits und Boni (sechs Prozent) wird geflunkert. Sieben Prozent der Befragten erhielten im Bewerbungsgespräch zudem falsche Informationen zu Werten und Arbeitskultur, etwa zu Diversität, Inklusion und Nachhaltigkeit. 

Wie die untenstehende Grafik zeigt, sorgt die Vortäuschung falscher Tatsachen beziehungsweise das bewusste Lügen bei Kandidaten teilweise für Empörung, andere nehmen es schulterzuckend hin oder haben dazu keine Meinung. 

Flunkern im Bewerbungsprozess schadet Image

Allerdings ist die Vortäuschung falscher Tatsachen im Recruiting ein Manöver, das schnell nach hinten losgehen kann, warnt Laetitia Boidevaix, Head of Marketing DACH bei Monster Germany da "ungenaue Darstellungen schnell zu Frustration und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden führen" können. Das habe negative Konsequenzen für die Mitarbeiterbindung sowie das Image von Unternehmen.

Auch Hans-Heinz Wisotzky betont, dass Unternehmen während der Candidate Journey beachten sollten, worauf es Bewerbern ankomme. Diese wünschen sich "fundierte Informationen zur offenen Position", "wollen genau verstehen, wie das Aufgabenfeld aussieht, mit welchen anderen Personen im Unternehmen ein enges Beziehungsgeflecht besteht und nach welchen Maßstäben eine erfolgreiche Tätigkeit bemessen wird", schreibt der Experte in einem Buchkapitel zum Thema.

Catfish bezeichnet im Englischen eigentlich die Fischart Wels. Der Begriff Catfishing wurde also aus der Fischerei entlehnt und bezeichnet heute Fake-Profile in sozialen Netzwerken oder im Online-Dating, mit denen bewusst eine falsche Identität vorgetäuscht wird. Auf Unternehmen angewandt geht es bei Corporate oder Company Catfishing um falsche Versprechungen im Bewerbungsprozess, mit denen Kandidaten geködert werden.

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