2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sozialkapital/Soziales Vertrauen
verfasst von : Jan W. van Deth
Erschienen in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Drohung oder Gewalt können Mittel sein, um bestimmte Ziele zu erreichen. Doch sind derartige Mittel meistens nicht sehr effizient, weil die gleichen Ergebnisse auch mit weniger Aufwand erreichbar wären, wenn sich die Beteiligten freiwillig einigen würden. Wenn Akteure einander vertrauen und vielseitige Kontakte miteinander unterhalten, sind Ziele mit weniger Aufwand — und zumeist auch mit weniger Ärger und Ängsten — zu erreichen als in Situationen, in denen solche Voraussetzungen fehlen. Betrachtungen dieser Art haben im Laufe der 90er Jahre starke Verbreitung gefunden, wobei die sozialen Beziehungen und das soziale Vertrauen mit dem Terminus „Sozialkapital“(social capital, S.) bezeichnet werden. Dadurch, daß die Erfüllung von Vereinbarungen nicht erzwungen werden muß, verringern sich die Informations- und Transaktionskosten. In einer Gesellschaft, in der S. vorhanden ist, werden sich die Bürger deshalb eher sozial und politisch engagieren. S. ist auf diese Weise sowohl als eine individuelle Ressource als auch als ein Kollektivgut zu betrachten. Es fördert die soziale Integration und Kohäsion der Gesellschaft und bietet auf diese Weise eine Lösung für manche Probleme: „… social capital makes us smarter, helthier, safer, richer and better able to govern a just and stable democracy“(Putnam 2000: 290).