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06.11.2014 | Datensicherheit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der IT Gipfel 2015 in Berlin muss mehr bewegen

3:30 Min. Lesedauer

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Wenn im kommenden Jahr der IT Gipfel in Berlin stattfindet, dann ist die Hauptstadt um eine Großbaustelle reicher. Alexander Rabe, Leiter des GI-Hauptstadtbüros der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), kommentiert scharf die Bundesministerium für Wirtschaft-Veranstaltung. Doch er lobt sie auch, denn sie offenbart Versäumnisse der Regierung.

Seit 2006 veranstaltet das Bundesministerium für Wirtschaft den IT-Gipfel zur Stärkung des IT-Standorts Deutschlands. Sicherlich stellt dieses „Klassentreffen der Branche“ eine einzigartige Netzwerkveranstaltung dar um hochrangige Vertreter der Bundesregierung, IKT-Unternehmen und –Verbände sowie Vertreter der Wissenschaft zu verschiedenen Themenaspekten der Digitalisierung zusammenzuführen und gemeinsam Lösungen in sogenannten Arbeitsgruppen skizzieren zu lassen.

Es ist auch viel geschehen seit der Einführung dieses Formats, so existiert mittlerweile ein CIO des Bundes, wir haben eine „Internetbotschafterin“ in Europa und nicht zuletzt die jetzige Bundesregierung hat eine „Digitale Agenda“ als Leitfaden ihrer Regierungsarbeit in der laufenden Legislaturperiode veröffentlicht. Überdies existiert ein Ministerium für Digitale Infrastrukturen um den Breitbandausbau in Deutschland voranzubringen und in der IKT Branche sind erstmals über 950.000 Beschäftigte in Deutschland tätig und insgesamt über 1,5 Millionen Arbeitsplätze unserer Volkswirtschaft (also etwa 4 % aller Jobs in Deutschland) sind rund um das Thema „Digitalisierung“ angesiedelt. Nicht zuletzt erfährt man all diese aktuellen Zahlen auf dem IT-Gipfel. So auch in diesem Jahr in Hamburg.

Ungewöhnlich hohe Minister-Dichte

Die Branche kam, nach einem ausgefallenen IT-Gipfel in 2013, am 20./21. Oktober 2014 in der Hansestadt zusammen. Bereits im Vorfeld war seitens des Handelsblatt zu hören, dass Bundeswirtschaftsminister Gabriel den „Gipfel“ in seiner bisherigen Form nicht weiterbestehen lassen wollte und diese „High Level Veranstaltung“ öffnen will um einen breiteren Diskurs mit mehr gesellschaftlichen Gruppen initiieren zu können. Nähere Details zu dieser Ankündigung wurden bis zum eigentlichen Gipfel jedoch nicht kommuniziert und so ergab sich teilweiße das eigentümliche Wissen darüber, dass Ergebnisse des unterjährigen IT Gipfelprozesses seit dem letzten Gipfel 2012 wohl eher auf mäßiges Interesse stoßen werden würde beziehungsweise deren Umsetzung in einem neuen Format und in „anderer“ Form stattfinden würde.

Dennoch kamen alle: Zunächst auf den Young IT Day am 20.Oktober 2014 mit vielen jungen und innovativen Entrepreneurs und Unternehmen und auch neuen Formaten wie Open Space Workshops, die Protagonisten aus der etablierten Unternehmen und der IT-StartUp-Branche sowie Politik durch ein niedrigschwelliges Diskussionsangebot in’s Gespräch brachten und abends trafen sich dann alle wieder auf dem traditionellen BITKOM-Empfang.

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Am Folgetag kam es dann zu einer ungewöhnlichen Minister-Dichte unter Führung der Bundeskanzlerin, die protestierenden Rechtsanwälte, die die digitale anlass- und verdachtsunabhängige Totalüberwachung der deutschen Bevölkerung kritisierten und die Bundesregierung aufforderten diese einzustellen, mussten jedoch vor der Tür des IT-Gipfel bei Hamburger-Regenwetter ausharren.

Wie geht es jetzt weiter mit dem IT-Gipfel?

Der IT-Gipfel soll sich unterjährig für bisher nicht in den Prozess integrierte gesellschaftliche Institutionen und Organisationen öffnen, neue Branchen integrieren (Stichwort Industrie 4.0) und vor allem die Handlungsfelder der Digitalen Agenda sollen nunmehr anstelle der bisherigen Arbeitsgruppen als Orientierung der Arbeitsstruktur dienen. Dies scheint auch zwingend notwendig, denn während die IT Branche in Hamburg immer wieder das Schlagwort Industrie 4.0 und Vernetzung der klassischen Industrie als Innovationstreiber der Zukunft proklamierte, tagte zeitgleich in Berlin der sogenannte Maschinenbau-Gipfel mit hochrangigen Vertretern eben dieser Branche. Eine eiligst improvisierte Videoschaltung zwischen diesen beiden Gipfeln konnte leider auch nicht den Eindruck eliminieren, dass dieses Zusammenwachsen der Branchen noch ein wenig mehr Zeit für sich beanspruchen wird.

Alles in allem bleibt nun also abzuwarten, wie die Ausgestaltung des „neuen Gipfelprozesses“ und die Verzahnung mit der digitalen Agenda der Bundesregierung konkret umgesetzt wird. Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), die erstmals in zwei Arbeitsgruppen des IT-Gipfelprozesses 2014 eingebunden war (AG 5 „Verantwortung und Schutz in der vernetzten Gesellschaft“ sowie der AG 6 „Bildung und Forschung für die digitale Zukunft“) freut sich auch zukünftig aktiv diesen Prozess mit neutraler Expertise begleiten zu können.

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