Zusammenfassung
Der Beitrag von Verena Texier-Ast stellt Ergebnisse einer Fallstudie (Datenerhebung 2015) zu Maßnahmen zur Umsetzung „sozialer Mischung“ am Beispiel des Münchener Neubaugebiets Ackermannbogen, ein ehemaliges Kasernengelände, dar. Im Anschluss an eine Rekapitulation der zugrunde liegenden theoretischen Diskussionen zu sozialer Mischung, werden unterschiedliche Wege zur Wohnungsbauförderung unter eben diesem Aspekt präsentiert und entlang des Münchener Modells veranschaulicht. Der Beitrag präsentiert schließlich Ergebnisse einer sozialen Netzwerkanalyse der Bewohner*innen im Ackermannbogen aus sozial geförderten Wohnungen (N = 45 Haushalte) und zusätzlich 16 damit verknüpfte Leitfadeninterviews. Dabei werden Netzwerke bzw. Kontakte unterschieden, die eine sozial stabilisierende Wirkung haben, weil sie einen größeren sozial-räumlichen Wirkradius entfalten, und solche, die sozial weniger stabilisierend wirken, weil sie lediglich klein-räumlich wirken und sozial relativ homogen sind. Im Ergebnis der Studie stehen die ergriffenen Versuche in München im untersuchten Quartier, soziale Mischung mittels Wohnungsbauförderung zu erreichen, in einem kritischeren Licht – nicht zuletzt da das Quartier nicht primär als dicht-gemischtes angelegt worden ist. Stattdessen werden lebensweltlich bedeutsame Einrichtungen wie Kindertagesstätten als sozial mischende Kontaktpools von der Autorin heraus gearbeitet, die es sich lohne, weiter in dieser Hinsicht zu erforschen.