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27.06.2016 | Nutzfahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

Siemens startet eHighway in Schweden

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Siemens testet in Schweden ein Oberleitungssystem für Lkw. Auf dem sogenannten eHighway kommen zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers Scania zum Einsatz.

In Schweden ist kürzlich das erste eHighway-System auf einer öffentlichen Straße in Betrieb gegangen, wie Siemens bekannt gibt. Auf einem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm soll für die nächsten zwei Jahre ein Siemens-Oberleitungssystem für Lkw getestet werden. Dabei kommen zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers Scania zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit Siemens für den Einsatz unter der Oberleitung angepasst wurden.

"Der Siemens-eHighway ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren doppelt so effizient. Die Siemens-Innovation versorgt Lkw über eine Oberleitung mit Strom. Das bedeutet nicht nur eine Halbierung des Energieverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der lokalen Luftverschmutzung", sagt Roland Edel, Chefentwickler bei der Siemens-Division Mobility.

Elektrifizierte Straßen ergänzen Transportwesen

Mit dem zweijährigen Testbetrieb möchten die schwedische Transportbehörde Trafikverket und der Regierungsbezirk Gävleborg nun Erkenntnisse darüber sammeln, ob sich das Siemens-eHighway-System für eine zukünftige dauerhafte kommerzielle Nutzung und einen weiteren Ausbau eignet. Denn Schwedens Transportsektor soll bis 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. "In Schweden wird der mit Abstand größte Teil der Güter auf der Straße transportiert. Nur ein begrenzter Teil kann auf andere Verkehrsmittel verlagert werden. Um Lkw auch weiterhin für den Güterverkehr einsetzen zu können, müssen wir die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufheben. Elektrifizierte Straßen sind deshalb eine perfekte Ergänzung zum Transportwesen", sagt Anders Berndtsson, Chefstratege der schwedischen Transportbehörde Trafikverket.

Kernelement des Systems ist ein intelligenter Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem. Ein Sensorsystem ermöglicht dem Stromabnehmer bei einer Geschwindigkeit bis 90 km/h den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. Entsprechend ausgerüstete Lastwagen versorgen sich während der Fahrt aus Oberleitungen mit elektrischer Energie. Mithilfe des Hybridsystems ist auch ein Betrieb ohne Oberleitung möglich und die Flexibilität herkömmlicher Lkw bleibt erhalten. Die eHighway-Technologie verfügt über eine offene Konfiguration. So können neben dem in Schweden zum Einsatz kommenden Diesel-Hybrid-Antrieb alternativ beispielsweise Batterie- oder Erdgaslösungen realisiert werden. Das soll eine flexible Anpassung des Systems an den spezifischen Anwendungsfall erlauben.

eHighway-Demonstrationsprojekt in Kalifornien

Siemens baut derzeit auch in Kalifornien ein eHighway-Demonstrationsprojekt auf. Dies erfolgt im Auftrag der der regionalen Behörde zur Überwachung der Luftqualität, des South Coast Air Quality Management District (SCAQMD) und in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller Volvo. Im Laufe des Jahres 2017 werden im Umfeld der Häfen von Los Angeles und Long Beach verschiedene Lastwagen-Konfigurationen im Zusammenwirken mit der eHighway-Infrastruktur getestet.

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