Skip to main content

08.05.2014 | Vertriebsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Kunden gewinnen im Investitionsgüterverkauf

verfasst von: Gabi Böttcher

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Auch im Investitionsgüterverkauf werden Geschäfte unter Menschen getätigt. Allen rationalen Argumenten zum Trotz können auch auf diesem Sektor Kunden  auf der emotionalen Ebene gewonnen werden, meint Springer-Autor Tim Oberstebrink.

Im Investitionsgüterverkauf haben es Verkäufer meist mit Buying Centern zu tun. Dabei handelt es sich um eine Gruppe aller am Verkaufsprozess beteiligten Personen. Da ist zum einen der Einkäufer, zum anderen der Geschäftsführer. Eine Rolle bei der Entscheidung kann auch ein Ingenieur oder Handwerker spielen, der mit der Lösung umgehen und täglich leben muss, zuweilen auch  ein interner oder externer Berater oder Controller.

Weitere Artikel zum Thema

Die Beweggründe, warum eine Person etwas kauft, sind so verschieden wie die Menschen selbst. Hat man das eine Mitglied im Buying Center überzeugt und auf seine Seite gebracht, äußert das andere Zweifel oder Ablehnung. „Das ist auch der Grund, warum nicht immer das wirtschaftlichste Angebot eines Unternehmens angenommen wird“, hat Tim Oberstebrink beobachtet. Im Kapitel „Die Kaufentscheider kennen – oder Who is Who im Buying Center?“ (S. 57-68) seines Buches „So verkaufen Sie Investitionsgüter“ analysiert er die unterschiedlichen Rollen der am Verkaufsprozess beteiligten Personen und deren individuellen Kaufmotive.

Instruktionen aus dem Reptilienhirn

Ebenso wichtig wie die technischen und kaufmännischen Argumente, die mit den Angeboten ins Feld geführt werden, sind für Oberstebrink die persönlichen Motive der beteiligten Personen. Diese Theorie begründet er mit den Forschungsergebnissen von Dr. Hans-Georg Häusel zum Thema „Limbisches System“. Demnach erhalte jeder von uns, ob er wolle oder nicht, seine Instruktionen aus seinem noch aus der Frühzeit der Evolution stammenden Reptilienhirn. Limbische Instruktionen sind demnach Dominanz (äußert sich u.a. in Verhaltensweisen wie Macht, Ehrgeiz, Leistung), Balance (u.a. Geborgenheit, Tradition), Stimulanz (Neugier, Kreativität, Humor) sowie diverse Instruktions-Kombinationen (siehe Tabelle unten).

Limbische Instruktion/
Äußert sich in
DominanzKonkurrenzwille, macht, Anerkennung, Ruhm, Erfolg,
Ehrgeiz, Karriere, Leistung
BalanceGeborgenheit, Tradition, Qualität, Gesundheit
StimulanzNeugier, Entdeckung, Erforschung, Abwechslung,
Kreativität, Humor
Dominanz mit BalanceDiszipliniertes Verhalten, Präzision, Hartnäckigkeit,
Logik, Zuverlässigkeit
Balance mit StimulanzTolerantes Verhalten, Offenheit, Bequemlichkeit
Stimulanz mit DominanzAbenteuergeist, Impulsivität, Rebellion, Risikofreude,
Spontaneität
Quelle: Oberstebrink, T.: So verkaufen Sie Investitionsgüter, 2013, in Anlehnung
an Häusel, 2002, S. 32

Jeder Person im Buying Center folgt laut Oberstebrink mindestens einer der drei Haupt-Instruktionen bzw. der Kombination aus zwei verschiedenen Instruktionen. „Da Sie dies wissen“, so der Vertriebsberater, „können Sie sich diese Informationen zunutze machen.“ Zeigt eine Person etwa deutlich eine ausgeprägte Stimulanz-Instruktion, komme es nun darauf an, die Neugier und den Humor der jeweiligen Person zu bedienen. Auf diese Weise kann der Verkäufer jedes Mitglied eines Buying Centers emotional erreichen und die Gruppe der unterschiedlichen Persönlichkeiten zu einem gemeinsamen Konsens führen: den Abschluss.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt