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31.07.2023 | Wasserstoff | Nachricht | Nachrichten

Nationale Wasserstoffstrategie überarbeitet

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Die Bundesregierung will den Markthochlauf für Wasserstoff beschleunigen. Dazu hat sie eine aktualisierte Strategie für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff beschlossen. Das ist geplant. 

Das Bundeskabinett hat die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) beschlossen. Die Nationale Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 hat grundsätzlich weiter Bestand, wird nun aber mit der Fortschreibung "an das gesteigerte Ambitionsniveau im Klimaschutz und die neuen Herausforderungen am Energiemarkt weiterentwickelt", wie es in einer Mitteilung der Bundesregierung heißt. Die NWS soll staatliche Leitplanken für die Erzeugung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff und seinen Derivaten setzen und die Maßnahmen der Bundesregierung bündeln. 

Die Bundesregierung will den Markthochlauf von Wasserstoff seinen Derivaten und Anwendungstechniken beschleunigen. Hierfür sollen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden: effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren, einheitliche Standards und Zertifizierungssysteme, ausreichend ausgestattete und auf allen Ebenen koordinierte Verwaltung.

Kernpunkte der NWS 2023

Die Maßnahmen der Fortschreibung umfassen die gesamte Wertschöpfungskette, wurden vielfach bereits parallel zur Erarbeitung der Fortschreibung der Strategie begonnen oder sind kurzfristig für das Jahr 2023, mittelfristig für die Jahre 2024/2025 sowie teilweise bereits langfristig bis 2030 geplant. Das sind die Kernpunkte:

  • Das Ziel für heimische Elektrolysekapazität im Jahr 2030 wird von 5 GW auf mindestens 10 GW erhöht. Der restliche Bedarf soll durch Importe gedeckt werden. Eine gesonderte Importstrategie wird entwickelt. Die Bundesregierung hat sich in diesem Frühjahr etwa mit Norwegen auf die langfristige Versorgung mit Wasserstoff geeinigt.
  • Bevorzugt beziehungsweise direkt staatlich gefördert werden soll "grüner" Wasserstoff, also solcher, der mit erneuerbaren Energien produziert wird. Bis es genügend grünen Wasserstoff gibt, sollen aber auch andere Farben von Wasserstoff genutzt werden, "insbesondere kohlenstoffarmer Wasserstoff aus Abfällen oder Erdgas in Verbindung mit CCS", wie es in der Strategie heißt. "Soweit in der Markthochlaufphase notwendig", werde die Bundregierung zukünftig auch unter bestimmten Umständen blauen, türkisen und orangen Wasserstoff fördern.
  • Bis 2028 soll ein Netz mit mehr als 1.800 Kilometern umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen in Deutschland entstehen. Europaweit sollen rund 4.500 Kilometer hinzukommen. Bis 2030 sollen dann alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit relevanten Abnehmern verbunden werden.
  • Bis 2030 sollen Wasserstoff und seine Derivate insbesondere bei Anwendungen in der Industrie, bei schweren Nutzfahrzeugen sowie zunehmend im Luft- und Schiffsverkehr eingesetzt werden. Durch Gaskraftwerke, die auf Wasserstoff umgerüstet werden können, soll die Energieversorgung zusätzlich gesichert werden. Hierbei seien "systemdienliche Elektrolyseure" wichtig, insbesondere als variable Stabilisatoren für flexible Lasten.
  • Zudem strebt die Bundesregierung an, dass Deutschland bis 2030 Leitanbieter für Wasserstofftechnologien wird. Deutsche Anbieter sollen ihre Technologieführerschaft ausbauen und die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstofftechnologien von der Produktion bis hin zu den unterschiedlichen Anwendungen anbieten. Dies seien unter anderem Elektrolyseure und Brennstoffzellen.

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