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27.04.2023 | Synthetische Kraftstoffe | Editor´s Pick | Nachrichten

HAW Hamburg eröffnet Pilotanlage für E-Fuels aus Abfallstoffen

verfasst von: Patrick Schäfer

1:30 Min. Lesedauer

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An der HAW Hamburg wurde eine neue Pilotanlage im Rahmen des Readi-PtL-Forschungsprojektes eingeweiht. Sie soll Abfallstoffe wie Altfette und Plastikabfälle in klimaneutralen schwerölfreien Erdölersatz umwandeln.

Die ReadiTM-Pilotanlage (Readi = Reactive Distillation) ist Teil der X-Energy-Forschungspartnerschaft am Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Die Anlage am Campus Bergedorf ist auf eine Jahreskapazität von 100 t ausgelegt und soll Abfallstoffe wie Altfette und Plastikabfälle in klimaneutralen schwerölfreien Erdölersatz umwandeln. Aus dem Erdölersatz können unter anderem flüssige Kraft- und Brennstoffe aller Art oder Kunststoffe hergestellt werden. Das Verfahren wurde von der Forschungsgruppe "Verfahrenstechnik" an der Fakultät Life Sciences der HAW Hamburg in Zusammenarbeit mit der Partnerfirma Nexxoil entwickelt. Die Abfallstoffe liefert der Kooperationspartner Krebs Brüggen Sekundärrohstoffe (KBS).

Das ReadiTM-Verfahren wurde bereits im Labor- und Technikummaßstab sowie in einer Pilotanlage mit einem erhöhten Reaktorvolumen von 200 l getestet. In einem optimierten Crack-Verfahren werden organische Abfälle und Kunststoffe ohne die Zugabe von Katalysatoren in synthetischen Kraftstoff umgewandelt. Der aus dem Reaktor gewonnene synthetische Kraftstoff muss am Ende noch mit ein wenig Wasserstoff nachbehandelt werden, damit er normgerecht wird. Da der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen gewonnen wird, erhält man so synthetische, CO2-neutrale Kraftstoffe.

Anlage liefert CO2-neutrale E-Fuels

Der Wasserstoffbedarf für die Hydrierung, also der Aufbereitung des Erdölersatzes aus dem ReadiTM-Prozess zu synthetischen Kraftstoffen, konnte stark reduziert werden. Der Stromverbrauch liegt so nur noch bei 1 kWh pro Liter Kraftstoff und damit bei nur rund 5 kWh pro 100 km Fahrstrecke. Mit der neuen Pilotanlage sollen die Daten zur Übertragung des Prozesses auf die industrielle Produktion bereitgestellt werden. "Sowohl im Schwerlastbereich, Schiffs- und Flugverkehr bietet Elektromobilität nur begrenzte Möglichkeiten.  Die Entwicklung und der Einsatz von synthetischen und nachhaltigen Kraftstoffen kann einen großen Beitrag zur Dekarbonisierung im Verkehr – nicht nur in Deutschland – leisten", sagt Professor Dr. Werner Beba, Leiter des CC4E. 

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