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2017 | Buch

Technologie-Roadmapping

Zukunftsstrategien für Technologieunternehmen

herausgegeben von: Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Das Buch liefert das Handwerkszeug, um Zukunftsstrategien für Technologieunternehmen zu entwerfen, deren technologische Position im Zeitablauf auszubauen, Marktchancen frühzeitig aufzuspüren und Ressourcen zielorientiert einzusetzen. Leistungsfähige und erprobte Kernwerkzeuge wie das szenariogestützte explorative und das TRIZ-basierte Technologie-Roadmapping helfen Fach- und Führungskräften bei einem erfolgsorientierten Vorgehen. Eine intensive Anbindung der Kunden, wie sie durch IT-gestützte und psychologische Techniken erreicht werden kann, ebenso wie eine patentdatengetriebene Exploration von Technologiefeldern schließen sich eng an das Technologie-Roadmapping an. Sie bilden neben instruktiven Beispielen aus der additiven Fertigung und aus der Langfristplanung Chinas die zentralen Neuerungen der 4. Auflage.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen des Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Das betriebliche Technologiemanagement hat ein vielfältiges Aufgabenspektrum: Es ist für den Erwerb, die Bewahrung, den Schutz sowie die Verwertung technologischer Kompetenz zuständig und trägt darüber hinaus die Verantwortung für die möglichst robuste und marktzugewandte technologische Positionierung des Unternehmens (vgl. zu den Umfängen des Technologiemanagement Schuh und Klappert 2011; Brockhoff 1998; Wolfrum 1994; Gerpott 2005). Aus diesem Aufgabenspektrum resultieren die Wünsche nach einer Prognose der zeitlichen Entwicklung von Technologien samt ihren häufig heterogenen Verknüpfungen sowie der Ableitung von Maßnahmen, die der Erhaltung bzw. Verbesserung der technologischen Position eines Unternehmens dienlich sind. Eine ideale Klammer zwischen den beiden letztgenannten Aufgaben bildet das Technologie- Roadmapping.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann
2. Aufbau des Buches
Zusammenfassung
So vielfältig auch die Erscheinungsformen, Einsatzgebiete und Anwendungsfelder des Technologie-Roadmapping sind, so gibt es doch etliche Gemeinsamkeiten, Grundstrukturen und übertragbare Vorgehensweisen. Auf sie beziehen sich die folgenden Ausführungen zum Technologie-Roadmapping, die in fünf thematisch zusammengehörige Teile gebündelt sind (Abb. 2.1):
  • ein erster Teil zur inhaltlichen Orientierung und konzeptionellen Einbettung für das Technologie-Roadmapping,
  • ein zweiter Teil mit den Kernwerkzeugen des Technologie-Roadmapping,
  • ein dritter Teil zur Integration des Technologie-Roadmapping ins Unternehmen,
  • ein vierter Teil mit Beiträgen, wie sich die Kundenperspektive im Technologie-Roadmapping intensivieren lässt, sowie
  • ein fünfter Teil mit Anwendungsbeispielen und Fallstudien zum Technologie-Roadmapping.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann

Inhaltliche Orientierung und konzeptionelle Einbettung für das Technologie-Roadmapping

Frontmatter
3. Methoden der Zukunftsforschung – Langfristorientierung als Ausgangspunkt für das Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Traditionelle Vorhersagemethoden greifen in Zeiten des dynamischen technischen Fortschritts, bei verkürzten Innovationszyklen sowie bei raschem sozialen Wandel immer weniger. Erfahrungen aus der Vergangenheit verlieren ihre Prognosekraft. Die Vorhersage- und Planungshorizonte schrumpfen. Gleichwohl erfordert jegliche Art der technologischen Zukunftsschau eine Langfristorientierung, sowohl hinsichtlich technologischer Entwicklungen als auch in Bezug auf deren Einbettung in den sozio-ökonomischen Kontext. Gerade in der Abschätzung und Bewertung des Wechselspiels von technologischen Entwicklungen und Umfeldfaktoren liegt eine der Hauptschwierigkeiten beim Technologie-Roadmapping. Die Methoden der Zukunftsforschung bieten hierbei eine wertvolle Unterstützung. Das differenzierte Instrumentarium von Herangehensweisen und Tools erleichtert eine klare Ausrichtung von Entwicklungspfaden auf einen fern in der Zukunft liegenden Zeithorizont, robust auch gegenüber variierenden Rahmenbedingungen. Eine solche methodisch gestützte Langfristorientierung liefert einen idealen Ausgangspunkt für das Technologie-Roadmapping. Denn wer keine Vorstellung über die Zukunft hat, worauf es technologisch sowie sozio-ökonomisch ankommen mag, wohin die Entwicklungen zielen und welche Herausforderungen zu meistern sind, dem fehlt letztlich ein zentrales Motiv, um die Weichen für technologische Entwicklungen auch längerfristig auszurichten.
Karlheinz Steinmüller
4. Unternehmensstrategische Auswertung von Foresight-Ergebnissen
Zusammenfassung
Die verschiedenen Ansätze des Technologie-Roadmapping, wie sie in den folgenden Teilen dieses Buches vorgestellt werden, greifen i. d. R. auf die Kompetenz zurück, die innerhalb eines Unternehmens oder auch eines Unternehmensverbundes zur Beurteilung der mittelfristigen technologischen Entwicklung vorhanden ist. Ohne Zweifel ist es nützlich, diese durch Historie und unternehmerische Schwerpunktsetzungen vorgeprägten Einschätzungen mit externen Expertenmeinungen abgleichen zu können. Diese Möglichkeit eröffneten früher die Delphi-Berichte der Bundesregierung. Heute kann man auf diverse Quellen im Internet selbst zurückgreifen, die allerdings nur teilweise validiert sind – oder öffentlich zugängliche Foresight-Studien nutzen, wie z. B. den BMBF Foresight (Zyklus I oder II). Darin werden ein umfassendes Themenspektrum aus Wissenschaft, Forschung und Anwendung aufgegriffen und Einschätzungen zur Relevanz technischer oder gesellschaftlicher Themen oder zum Eintreffen wichtiger Durchbrüche erstellt. Zur unternehmensstrategischen Auswertung solcher Studien bedarf es einer geeigneten Vorgehensweise, welche Kernbestandteil eines professionellen Technologiemanagements werden sollte. Weitere Schritte wie der Bezug zur eigenen Arbeit (sogenanntes „sense-making“) und die Ableitung eigener Ziele oder Maßnahmen sollten von Anfang an mitgedacht werden.
Kerstin Cuhls

Kernwerkzeuge des Technologie-Roadmapping

Frontmatter
5. Strategische Planung mit Roadmaps – Möglichkeiten für das Innovationsmanagement, die Personalbedarfs- und die Fabrikplanung
Zusammenfassung
Insbesondere in großen Unternehmen wird das Roadmapping zur Unterstützung der strategischen Planung eingesetzt. Vielfach bleiben allerdings Unklarheiten über den Weg der Erstellung und teilweise auch die konkreten Nutzungsmöglichkeiten der Roadmaps. An dieser Stelle setzt der vorliegende Beitrag an. Nach einer thematischen Einleitung und Einordnung des Roadmapping in den „Methoden-Werkzeugkasten“ der strategischen Planung wird ein empfehlenswertes Vorgehen beim Roadmapping dargestellt und erläutert (s. auch die Beiträge von Geschka, Schauffele und Zimmer sowie von Möhrle in diesem Buch). Für die strategische Planung im Unternehmen sind insbesondere Produkt- und Technologie-Roadmaps relevant. Der Prozess eines integrierten Produkt- und Technologie-Roadmapping wird umrissen, Aussagen über konkrete Nutzungsmöglichkeiten der Ergebnisse des Roadmappingprozesses und die Anwendung von Roadmaps in der FuE-Projektplanung, im strategischen Personalmanagement sowie ein Überblick zu weiteren Anwendungsfeldern schließen sich an. Den Abschluss bildet die Darstellung der wesentlichen Erfolgsfaktoren und Nutzenpotenziale.
Dieter Specht, Stefan Behrens, Martin Richter
6. Explorative Technologie-Roadmaps – Eine Methodik zur Erkundung technologischer Entwicklungslinien und Potenziale
Zusammenfassung
Die verschiedenen Technologiestudien, wie sie vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren erstellt wurden, ermöglichen umfassende Prognosen weit in die technologische Zukunft. Sie basieren schwerpunktmäßig auf der Delphi-Methode und der Szenariotechnik. Für Unternehmen ist es sicherlich wichtig, diese wertvollen Einblicke in die generelle technologische Entwicklung auf das eigene Technologiemanagement herunterzubrechen. Für diese Konkretisierung bietet sich der durchdachte Einsatz explorativer Technologie-Roadmaps an. Sie liefern – ähnlich einer Straßenkarte – detailliertere Ansatzpunkte für die aktuelle Technologieplanung und -entwicklung von Unternehmen und sollten demzufolge als wichtige Ergänzung eines professionellen und innovationsorientierten Technologiemanagements eingesetzt werden. Technologie-Roadmaps veranschaulichen für spezifische Technologiefelder die Entwicklung von technologischen Anforderungen, Leistungs- und Verbreitungskennzahlen, die zeitliche Abfolge und das strukturelle Zusammenspiel von Einzeltechnologien sowie die zur Herstellung von Produkten erforderlichen Prozesstechnologien und Vorprodukte.
Horst Geschka, Jochen Schauffele, Claudia Zimmer
7. TRIZ-basiertes Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Das Technologie-Roadmapping tritt in den Unternehmen in vielen verschiedenen Varianten auf (siehe die Einführung von Möhrle und Isenmann in diesem Buch). Bei jeder Variante bedarf es eines Vorgehens, um künftige Technologien inhaltlich und zeitlich zu prognostizieren. Für diesen Zweck werden im folgenden Aufsatz Werkzeuge aus der Theorie des erfinderischen Problemlösens vorgeschlagen, insbesondere die Entwicklungsmuster technischer Systeme. Sie ersetzen herkömmliches kreatives Denken keineswegs, sondern ergänzen es und leiten es in Erfolg versprechende Richtungen. Im Verbund mit einer ebenfalls vorgestellten umfassenden Vorgehensweise für das Technologie-Roadmapping entfalten sie ihre volle Wirkung.
Martin G. Möhrle
8. Technologie-Roadmapping zur Planung und Steuerung der betrieblichen Forschung und Entwicklung
Zusammenfassung
Mit zunehmender Verbreitung des Technologie-Roadmapping und einer ausgefeilteren methodischen Ausgestaltung steigt nicht nur die Attraktivität, Technologie-Roadmaps mit anderen betrieblichen Instrumenten zu verknüpfen, sondern auch diese als integrale Bestandteile in umfassendere Management-Ansätze einzubinden. Im folgenden Beitrag steht die durchgängige Unterstützung des Technologie-Roadmapping für das strategische Technologiemanagement im Vordergrund, insbesondere dessen Beitrag zur Planung und Steuerung in der betrieblichen Forschung und Entwicklung. Technologie-Roadmaps gerade für diesen Anwendungsfall zu nutzen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal sich Nachfrage, Produkte, Technologien sowie die Produktgestaltung dynamisch entwickeln, dabei zyklisch zu überlagern scheinen und deshalb nur durch ein methodisch sorgsam abgestimmtes Instrumentarium sinnvoll planbar, effizient zu steuern sowie wirksam zu kontrollieren sind. Hierzu schlagen die Autoren einen eigenen Ansatz zum Technologie-Roadmapping vor. Zur Einführung ihrer konzeptionellen Weiterentwicklung empfehlen sie ein praxisnahes Vorgehensmodell zum Technologie-Roadmapping in neun Schritten.
Thomas Abele, Thorsten Laube

Integration des Technologie-Roadmapping ins Unternehmen

Frontmatter
9. Gesamtkonzept zur langfristigen Steuerung von Innovationen – Balanced Innovation Card im Zusammenspiel mit Roadmaps
Zusammenfassung
Unternehmen verschaffen sich durch Technologie-Roadmapping, wie es im Teil II dieses Buches vorgestellt wurde, eine mittel- bis langfristige Orientierung. Für die operative Steuerung betrieblicher Innovationen, also die kurzfristige Umsetzung, bedarf es eines zusätzlichen und an das Roadmapping anknüpfenden Instruments. Die wertvollen, aber oft schwachen Impulse und Signale, die vom Markt bzw. einer Technologie ausgehen, können dabei systematisch aufgenommen, bewertet und bis in die betriebliche Ressourcensteuerung für Forschung und Entwicklung hinein verwendet werden. Ein dafür geeignetes Instrument ist die Balanced Innovation Card, die in diesem Beitrag in ihrem Zusammenspiel mit Technologie-Roadmaps ausgeführt wird. Durch die konsequente Verbindung beider Instrumente lässt eine hohe Konsistenz zwischen strategischer Ausrichtung und operativer Umsetzung im Innovationsbereich erreichen.
Rainer Vinkemeier
10. Integration der Technologieplanung in die strategische Geschäftsfeldplanung mit Hilfe von Roadmaps
Zusammenfassung
Die Integration oder die zumindest frühzeitige gegenseitige Abstimmung von strategischer Geschäftsfeldplanung und Technologieplanung im Unternehmen wird empfohlen, weil die Produkte eines Geschäftsfeldes häufig auf Technologien basieren, die im Unternehmen angewendet werden. Technologien, die im Unternehmen erforscht und entwickelt werden, gehen früher oder später in Produkte oder Produktionsprozesse ein, wenn die Forschung und Entwicklung (FuE) gute Ergebnisse liefert. Zudem müssen Chancen und Risiken externer Technologieentwicklungen für bestehende und geplante Produkte geprüft werden. Häufige Handhabe in der Praxis ist jedoch eine Trennung von Geschäftsfeldplanung und Technologieplanung. Die Geschäftsfeldplanung wird vom Management bzw. den dazu installierten Stabsabteilungen aus betriebswirtschaftlicher und finanzorientierter Sichtweise durchgeführt. Technologieplanung wird oft in FuE-Abteilungen von Naturwissenschaftlern und Ingenieurenunter den Gesichtspunkten „Entwicklungspotenzial“ oder „technische Herausforderung“ gestaltet. Das Roadmapping kann eine frühzeitige Integration der beiden Teilbereiche ermöglichen und zur Zukunftssicherung des Unternehmens beitragen.
Dieter Specht, Stefan Behrens, Martin Richter
11. Technologievorausschau mittels informetrisch ausgewerteter Patentdaten – eine Einstiegsoption für das Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Für alle Verantwortlichen im Technologiemanagement ist es von großer Bedeutung, die Entwicklungsstränge und -potenziale sowie die internen und externen Einflüsse in einem Technologiefeld zu erkennen und zu bewerten. Technologie-Roadmaps stellen dazu ein bewährtes Instrument bereit, indem sie Vorgehensweisen für Prognosen technischer Entwicklungen bieten und die Ergebnisse grafisch darstellen. Die Erstellung von Technologie-Roadmaps ist jedoch mit hohem Aufwand und einer gewissen Unsicherheit verbunden, da sie häufig auf Expertenbefragungen basiert. Um diesen Unzulänglichkeiten zu begegnen, können auch andere Informationsquellen bei der Erstellung in Betracht gezogen werden. Patente, respektive Patentanmeldungen, bieten zu diesem Zweck ein besonderes Potenzial, denn sie informieren über das technische Wissen zum Zeitpunkt der Anmeldung. Im Besonderen stellen patentbasierte Fahrspurdiagramme durch die Verknüpfung bibliografisch und informetrisch ausgewerteter Patentdaten eine geeignete Methode dar, um die Erstellung von Technologie-Roadmaps zu unterstützen und zu vereinfachen. An einem Beispiel aus der Krantechnologie werden in diesem Beitrag die Potenziale von Fahrspurdiagrammen für die Erstellung von Technologie-Roadmaps verdeutlicht.
Jonas Frischkorn, Lothar Walter
12. Softwaregestütztes Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Technologie-Roadmaps ermöglichen Entscheidern in Unternehmen und anderen Institutionen, Entwicklungspfade von (Zukunfts-)Technologien zu prognostizieren und zu planen. Als visuelles Kommunikationsmedium stellt eine Roadmap die Entwicklung einer Entität über die Zeit dar und verknüpft die zur Erstellung benötigten Ressourcen und avisierten Märkte (siehe auch den einführenden Beitrag von Möhrle und Isenmann in diesem Buch). Die Informationen aus einer Technologie-Roadmap fließen als wichtiger Input in die Entscheidung über zukünftig zu nutzende Technologien und technologische Weiterentwicklungen ein, zudem sind sie von strategischer Bedeutung. Mit zunehmender Nutzung des Technologie-Roadmapping steigen zugleich die Anforderungen an eine effektive und effiziente IT-Unterstützung. Mag für einen einfachen Einstieg noch die verbreitete Desktop-Software ausreichen, bedarf es für einen tieferen und breiten Einsatz spezialisierter Software. Damit können die Hürden im Technologie-Roadmapping in vielen Teilen überwunden werden. Der vorliegende Beitrag stellt eine Roadmapping-Software vor, die Produkt- und Technologie-Roadmapping in einer integrierten Lösung verbindet und durch kollaborative Komponenten zahlreiche Herausforderungen bei der Nutzung in der Praxis zu meistern hilft.
Carolin Durst, Michael Durst

Intensivierte Anbindung der Kundenperspektive an das Technologie-Roadmapping

Frontmatter
13. Über den Beitrag systemdynamischer Modellierung zur Abschätzung technologischer Evolution
Zusammenfassung
Im Mittelpunkt des folgenden Beitrags steht die systemdynamische Methode, deren Vorzüge und Grenzen beleuchtet werden. Die systemdynamische Methode eignet sich vor allem zur Modellierung von Abhängigkeiten zwischen Faktoren, welche die technologische Entwicklung beeinflussen. Aufbauend darauf können sowohl die Diffusion von Innovationen abgeschätzt als auch Untersuchungen zur Verkürzung der Entwicklungszeit angestellt werden. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Vielfalt der systemdynamischen Arbeiten und demonstriert ihren Nutzen am Beispiel der Diffusion des Internet in Bayern.
Rainer Schwarz, Jörn W. Ewaldt
14. Die Repertory-Grid-Technik als Methodik zur Technikvorausschau: Wie Elemente und Konstrukte erfasst und genutzt werden können
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag diskutiert in Fortführung des Beitrags von Baier & Kohler aus den älteren Auflagen dieses Bandes, wie die Repertory-Grid-Technik zur Technikvorausschau eingesetzt werden kann. Zentraler Bestandteil des Einsatzes ist eine mehrstufige Befragung von Fachexperten aus Forschung, Entwicklung und Anwendung einer Schlüsseltechnologie, bei der es darum geht, deren Konstruktsysteme zu erfassen und zu vereinheitlichen. Die qualitativ geführten Interviews und quantitativen Bewertungen entlang möglicher Wertschöpfungs- bzw. Innovationsketten soll die Sicht der Forscher und Entwickler um anwendungsorientierte Sichten erweitern. Diskutiert werden Vor- und Nachteile des Einsatzes am Beispiel einer Technikvorausschau im Innovationsfeld ziviler Kleinst-Drohnen, also „ziviler unbemannter Luftfahrtsysteme unter 25 kg Startgewicht“.
Jörgen Eimecke, Katrin Baumert, Daniel Baier
15. Der Nutzer im Fokus: Integration des öffentlichen Diskurses in das Technologie‐Roadmapping
Zusammenfassung
Technologie‐Roadmapping ist eine etablierte Methode im Bereich der Strategieplanung und der Analyse von Zukunftspfaden. In Zeiten steigender Datenmengen heterogenen Ursprungs eröffnen sich auch für das Roadmapping neue Möglichkeiten zur Inputgenerierung. Einen wesentlichen Beitrag kann hier Text Mining leisten – bei der Erschließung bisher ungenutzter Daten, wie etwa Twitter, aber auch in der Aufbereitung großer Textmengen, beispielsweise von Zeitungsartikeln. Beide Datenquellen im Verbund ermöglichen tiefe Einblicke in sich wandelnde Kundenanforderungen und sich abzeichnende Nutzertrends. Hier knüpft der vorliegende Beitrag an und stellt mit dem Text Mining und darauf aufbauenden Auswertungsmöglichkeiten (Wordclouds, Netzwerkanalysen) einen neuen Lösungsansatz vor.
Victoria Kayser, Antje Bierwisch
16. Von Trends und latenten Kundenbedürfnissen zu Innovationsroadmaps am Beispiel eines Zulieferers
Zusammenfassung
Mehr denn je ist es für Zulieferer der Automobilindustrie und des Maschinenbaus wichtig, grundsätzliche Umbrüche des Marktumfeldes frühzeitig zu erkennen und Innovationsvorhaben rechtzeitig anzustoßen. Ein professionelles Innovationsmanagement trägt dazu bei, solche Veränderungen zu erkennen und damit eine Grundlage für eine zielorientierte Steuerung der F&E-Budgets darzustellen. In einer global angelegten Mobilitätsstudie hat Schaeffler einen entsprechenden Roadmapping-Prozess angestoßen. Dieser Beitrag behandelt Modellierung, Ergebnisse sowie den anschließenden Umgang mit der Studie in einem technologiegetriebenen Unternehmen.
Heinrich Schäperkötter, Lars Deppe

Anwendungsbeispiele für Technologie-Roadmapping

Frontmatter
17. Technologie-Roadmapping für kleine und mittlere Unternehmen – Vom Konzept des T-Plans zum Leitfaden für KMU
Zusammenfassung
Die Leitung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) unterscheidet sich in Vielem von der Leitung großer Unternehmen. Das betrifft die Differenziertheit der Aufbauorganisation ebenso wie die Verfügbarkeit spezieller Abteilungen und Fachkräfte, die beispielsweise die strategische Planung zu verantworten haben. Das betrifft aber auch den Zugang zu Informationen, beispielsweise zu einem Social-Media-Monitoring, wo Großunternehmen oft und gerne auf spezielle Dienstleister zurückgreifen (siehe zu Alternativen den Beitrag von Kayser und Bierwisch in diesem Buch). Diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen müssen auch im Technologie-Roadmapping reflektiert werden. Im folgenden Beitrag wird deshalb zunächst ein Konzept für KMU entwickelt, sodann eine dazu passende Methode vorgestellt und anhand von Praxisfällen deren Nutzen belegt.
Ralf Isenmann
18. Technologie-Roadmapping in der staatlich geförderten Forschungsplanung: Erkenntnisse aus der Anwendung in europäischen Verbundforschungsprojekten
Zusammenfassung
Technologie-Roadmapping in der staatlich geförderten Forschungsplanung ist in der jüngeren Vergangenheit zu einem betriebswirtschaftlichen Instrument gereift, das kontinuierlich in unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten Anwendung findet. Die staatlichen Institutionen stehen dabei vor der Herausforderung, in bestimmten Zyklen Forschungsthemen über Roadmapping Aktivitäten zu hinterfragen, und ggf. durch neue Themen zu ersetzen oder zu ergänzen. Die Europäische Union ist als staatlicher Träger ein zentraler Koordinator für öffentlich geförderte Forschungsaktivitäten. Am Beispiel des von der Europäischen Union geförderten Technologie-Roadmapping-Projektes COMPANION („collaborative commerce in expanding value creating international networks“) wird deutlich, wie der Ansatz des Technologie-Roadmappings für die europäische Forschungsplanung konkret genutzt werden kann und welche Erfolgsfaktoren wirken. Die Erfahrungen aus dem Projekt zeigen, dass Technologie-Roadmapping sowohl zur Identifikation als auch zur Ausgestaltung vonHandlungsschwerpunkten innerhalb der europäischen Forschungsplanung einen Beitrag leisten kann.
Klaus-Dieter Thoben, Jens Eschenbächer
19. Innovationsroadmapping am Beispiel der Additiven Fertigung
Zusammenfassung
Zweifelsohne handelt es sich bei Additiver Fertigung um ein Technologiefeld mit höchstem Zukunftspotential. Bereits heute suchen Unternehmen aus verschiedensten Branchen nach Erfolg versprechenden Anwendungen. Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Technologien bleibt jedoch oft hinter den sehr hohen Erwartungen zurück. Im vorliegenden Beitrag präsentieren wir ein dreistufiges Vorgehen, das hilft, Anwendungen für Additive Fertigung in eine sinnvolle zeitliche Reihenfolge zu bringen. Dazu wird zunächst ein schlüssiges Zukunftsbild des Technologiefelds entwickelt. Im nächsten Schritt werden auf Basis dieses Zukunftsbildes Anwendungsideen durch Kreativitätsworkshops ermittelt. Für diese Anwendungsideen werden dann Anforderungen abgeleitet und es wird durch Expertenbefragungen abgeschätzt, wann die Anforderungen zukünftig erfüllt werden können.
Jürgen Gausemeier, Martin Kage
20. Aktualisierung von Technologie-Roadmaps – Eine Fallstudie aus der Luftfahrttechnik
Zusammenfassung
Für viele Unternehmen ist das Technologie-Roadmapping ein Instrument, bei dem die Frage nach der Implementierung im Vordergrund steht. Doch hat ein Unternehmen erst einmal das Technologie-Roadmapping eingeführt, stellt sich die nicht minder wichtige Frage, wie dieses Instrument im Lauf der Zeit zu pflegen und zu aktualisieren sei. Dieser Frage geht der Autor der vorliegenden Fallstudie aus der Luftfahrttechnik nach, und er zeigt an diesem Fall, wie Umfeldeinflüsse wahrgenommen werden und in eine Aktualisierung der Technologie-Roadmap einfließen können. Handwerklich ausgereifte Technologie-Roadmaps lassen Raum für neue Trends und können einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Unternehmensentwicklung ausüben, so das Fazit dieses spannenden Praxisbeitrags.
Rainer Vinkemeier
21. Chinas Wissenschafts- und Technologie-Roadmaps in das Jahr 2050
Zusammenfassung
Technologie-Roadmapping ist ein Werkzeug, das auf unterschiedlichen institutionellen Ebenen angewendet werden kann. An vielen anderen Stellen in diesem Buch wird gezeigt, in welcher Weise es Führungskräften in Unternehmen helfen kann. Thoben und Eschenbächer belegen zudem mit ihrem Beitrag in diesem Buch, dass Technologie-Roadmapping auch im Rahmen von Forschungsprogrammen nützlich sein kann. Wie Technologie-Roadmapping darüber hinaus als strategisches Instrument von Regierungen eingesetzt werden kann, zeigt der folgende Beitrag, in dem sich die Autoren mit dem chinesischen Weg in die Zukunft auseinandersetzen. Die dabei vorgestellten Technologie-Roadmaps erlauben einen Blick in die Vorstellungswelt der chinesischen Analytiker und – aus fachspezifischer Sicht – die Ableitung passender Maßnahmen.
Anette Braun, Sylvie Rijkers-Defrasne, Axel Zweck
22. Praxisstudie Technologie-Roadmapping
Zusammenfassung
Seit rund 30 Jahren wird das Technologie-Roadmapping in Unternehmen und anderen Organisationen mit Erfolg angewandt. Trotz der geraumen Zeit in der Betriebsroutine gibt es vergleichsweise wenig aktuelle empirische Untersuchungen, die über den Tellerrand einzelner Fallbeispiele in Unternehmen oder Branchen schauen? Die Praxisstudie beleuchtet den aktuellen Stand in Deutschland, und hilft, den Schatz an Erfahrungen zu erschließen. Sie wirft ein Licht auf Einsatzbereiche und Inhalte von Roadmaps, auf die institutionelle Verankerung und die Organisation der Prozesse, von der Initiierung über die Erstellung bis hin zur Aktualisierung, Pflege und Verstetigung. Außerdem untersucht sie eingesetzte Informationsquellen, Methoden und Werkzeuge, und konsolidiert Herausforderungen und Fallstricke.
Sven Schimpf, Thomas Abele

Widmung und Dank

Frontmatter
23. Widmung
Zusammenfassung
Die erste Auflage dieses Buchs haben wir unserem akademischen Lehrer und Mentor, Herrn Prof. Dr. Heiner Müller-Merbach, zur (nach Aussage des Jubilars) eher belanglosen fünften Wiederkehr seines 13. Geburtstags am 28. Juni 2001 gewidmet. Die zweite Auflage widmeten wir ihm zu seiner Emeritierung im Herbst 2004, die dritte zu seinem 70. Geburtstag, die vierte – post mortem – zu seinem 80. Geburtstag, den er am 28. Juni 2016 begangen hätte. Alle vier Auflagen widmen wir ihm vor allem aber wegen seiner überragenden wissenschaftlichen Leistung, die er im Laufe seines Lebens erbracht hat und die hiermit eine gebührende Würdigung erfahren möge.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann
24. Dank
Zusammenfassung
Viele Menschen haben dazu beigetragen, dass die vier Auflagen dieses Buch entstehen konnten. Die Herausgeber danken den Autoren für ihre Beiträge, die wesentliche Einzelfacetten des Roadmapping in helles Licht tauchen. Sie sind den Autoren auch dafür verbunden, dass in vielen Fällen Änderungsvorschläge und Überarbeitungsempfehlungen konstruktiv aufgenommen und umgesetzt wurden, so dass eine über die Einzelbeiträge weit hinausgehende ganzheitliche Sicht auf das Technologie-Roadmapping erzeugt werden konnte.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Technologie-Roadmapping
herausgegeben von
Martin G. Möhrle
Ralf Isenmann
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52709-2
Print ISBN
978-3-662-52708-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52709-2

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