2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Terrorismusbekämpfung jenseits funktionaler Problemlösung: Was beeinflusst politisches Handeln im Kampf gegen den Terrorismus?
verfasst von : Hendrik Hegemann, Regina Heller, Martin Kahl
Erschienen in: Terrorismusforschung in Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Zahlreiche Maßnahmen, die der Bekämpfung des Terrorismus dienen sollen, sind von fragwürdigem Nutzen. Wieso gelangen sie dennoch auf die politische Agenda? Um die Hintergründe und Grundlagen der Entscheidungen für bestimmte Maßnahmen besser verstehen und systematischer erforschen zu können, schlagen wir eine explorative Forschungsagenda vor, die auf drei unterschiedlichen Entscheidungs-und Handlungslogiken beruht: der Logik der strategischen Aushandlung, des symbolischen Handelns und des kulturbedingten Verhaltens. Daraus leiten wir drei Sichtweisen auf die Terrorismusbekämpfung ab: Terrorismusbekämpfung als
Möglichkeitsraum
betont, dass politische Unternehmer Gelegenheitsfenster nutzen, um ihre präferierten Politiken durchzusetzen; Terrorismusbekämpfung als
Signalisierungsstrategie
unterstreicht die symbolische Bedeutung politischer Entscheidungen, bei denen es vor allem auf Sichtbarkeit ankommt; Terrorismusbekämpfung als
kulturelle Praxis
verweist auf kulturelle und habituelle Standards, durch die bestimmte Maßnahmen als naturgegeben erscheinen, während andere von vornherein ausgeschlossen werden. Wir illustrieren das Erklärungspotenzial dieser drei Perspektiven, die wir als komplementär betrachten, anhand von Beispielen aus westlichen Demokratien.