Seit Juli 2016 liegt die Liste invasiver gebietsfremder Arten von EU-weiter Bedeutung vor, die nach den Anforderungen der entsprechenden EU-Verordnung von den Mitgliedsstaaten bekämpft werden müssen. Schäden an den europäischen Ökosystemen sollen so verhindert oder rückgängig gemacht werden. Es gibt gute Beispiele, wo dies nötig und möglich ist, wie im Beitrag "Management zur Bekämpfung einer invasiven Wasserpflanzenart" von Andreas Hussner et. al. für das "großblütige Heusenkraut", einer invasiven Wasserpflanzenart, dargestellt.
Wenig intelligent aber erscheint es, wenn die EU-Verordnung dazu verpflichtet, Arten zu bekämpfen, die entweder längst heimisch sind oder nur mit erheblichem Aufwand und zweifelhaften Erfolg zu bekämpfen sind. Daneben fehlen in der EU-Liste Arten, wie z. B. die Ambrosia-Pflanze, die ganz konkret eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
Sinnvolles Zusammenspiel der Regelwerke fördern
Zu welch wenig überzeugenden Ergebnissen die Übergewichtung des EU-Binnenmarktes gegenüber anderen Politikbereichen führen kann, zeigt das Beispiel des Urteils des Europäischen Gerichtshofs zur Unzulässigkeit technischer Zusatzanforderungen an europäisch harmonisierte Bauprodukte. Zur Vermeidung weiterer Sanktionen muss es dieser Tage gelingen, rechtliche und technische Regelwerke zu entwickeln, die die bisherigen sinnvollen Gewässerschutzstandards beim Einsatz solcher Bauprodukte z. B. bei Kleinkläranlagen oder Leichtflüssigkeitsabscheidern aufrechterhalten, überflüssigen bürokratischen Aufwand verhüten und den Anforderungen des Binnenmarktes gerecht werden können. Der Aufsatz "Einsatz von CE-gekennzeichneten Bauprodukten im Gewässerschutz" von Martin Böhme wirft einen Blick in diese Baustelle.
Mehrwert durch intelligente Koppelung von Maßnahmen
Wie man durch intelligente Koppelung von Maßnahmen der Trinkwasserversorgung, der Energieerzeugung und -effizienzsteigerung sowie des Glasfasernetzausbaus im ländlichen Raum erheblichen Mehrwert schaffen kann, zeigt der Artikel von Arndt Müller zum Regionalen Verbundsystem Westeifel auf. Und auch die weiteren Abhandlungen im Heft 10/2016 der Zeitschrift Wasser und Abfall zur Geothermienutzung belegen, wie sich intelligente Lösungen entwickeln lassen, wenn Aufgaben fachübergreifend angedacht und angegangen werden.
Der gleichlautende Kommentar ist in Ausgabe 10/2016 der Fachzeitschrift "Wasser und Abfall" erschienen.