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30.03.2020 | Wissensmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit dem Tech-Radar zu Innovationen

verfasst von: Sandro Ruch

3:30 Min. Lesedauer

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Wer bei Trends up to date sein will, dem gibt ein Technologie-Radar Strukturen vor und dokumentiert aktuelles Know-how. So werden auch Mitarbeiter und Kunden bei Innovationen eingebunden und strategische Entscheidungen erleichtert, so Gastautor Sandro Ruch.

Egal ob B2B oder B2C – Technologien für den Einsatz im Unternehmen entwickeln sich in einer unaufhaltbaren Geschwindigkeit. Kunden erwarten von ihrem Dienstleister, dass er diese selbst nutzt und darauf aufbauend digitale, innovative Lösungen entwickelt, die State of the Art sind. Um dem Innovationsdruck zu begegnen, müssen Unternehmen die Leitplanken für die eigene Weiterentwicklung schaffen. Sie brauchen Werkzeuge, die ihnen zeigen, was der Markt erfordert und wo sie bereits stehen. Das hilft, für jede neue Technologie eine Strategie zu entwickeln. Sei es, dass Know-how aufgebaut werden muss oder ein Thema zunächst nur weiter beobachtet wird.

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Innovationspotenziale identifizieren, Grenzen eingestehen

Gerade für die Kundenberatung sollten Unternehmen eigene Potenziale bewerten und ebenso mögliche Grenzen anerkennen. Dabei sind Fragen, die die eigene Organisation und Strukturen auf den Prüfstand stellen, hilfreich: 

  • Welche Trends oder Technologien sind wichtig? 
  • Wo entsteht neues Wissen? 
  • Auf welchen Erfahrungen kann ein neues Projekt aufbauen? 

Diese Erkenntnisse sollten gesammelt und als Datenbank für alle Mitarbeiter zugänglich sein. Als Tool dafür eignet sich ein Technologie-Radar. Dieses zeigt an, welche Themen sehr nahe am Unternehmenskern liegen und was mit Randthemen geplant ist.

Neue Technologien gezielt scannen

Das Technologie-Radar ist nichts anderes als ein Erkennungs- und Ortungsverfahren: Es gibt visuell Orientierung, welche technologischen oder vom Markt erzeugten Themen welche Bedeutung für das Unternehmen haben. Doch woher kommen diese Themen überhaupt? Grundsätzlich sollte sich jeder Mitarbeiter an der Gestaltung beteiligen können. Sicherlich müssen Zuständigkeiten wie ein Lead, der das Thema koordiniert, geklärt sein. 

Wenn das Radar aber zu einem Tool im unternehmensweiten Einsatz werden soll, sollte der Prozess Bottom-up statt Top-down down erfolgen. Er könnte sich in drei Stufen aufteilen: An einer zentralen Stelle werden Ideen und neue Themen gesammelt. Danach findet eine Abstimmung statt, in der die Themen gewichtet werden. Anschließend bewertet ein Experten-Gremium – das sich im Idealfall aus Vertretern unterschiedlicher Abteilungen und aller Hierarchiestufen zusammensetzt – wo das Thema im Radar hingehört.

Visuelle Darstellung des Technologie-Radars

Auf oberster Ebene gibt es sogenannte Domänen, die ein Dachthema vorgeben. Jedes Dachthema wird als ein Segment des Radar-Kreises visualisiert. Domänen könnten beispielsweise sein: angebotene Produkte sowie Services; angewendete Technologien und Methoden; Plattformen und Tools; Programmiersprachen und Frameworks. Innerhalb der Segmente finden sich dann die einzelnen, konkreten Themen, die das Unternehmen aus interner Sicht bewertet. Je weiter innen im Radar sich eine Technologie befindet, desto besser ist sie in den Projektalltag integriert. Technologien, welche auf dem äußersten Ring visualisiert sind, finden im Unternehmen keinen Einsatz.

Detail-Aufschlüsselung im Tech-Radar

Jedes Thema im Tech-Radar erhält ein Kurzprofil: Dort ist angegeben, durch welche Ringe das Thema in letzter Zeit gewandert ist und wie der aktuelle Wissensstand dazu ist. Gibt es  beispielsweise bei einem Technologieanbieter einen bestimmten Partnerstatus, ist das Know-how entsprechend hoch. Zudem findet sich dort pro Thema ein Koordinator, der dieses intern treibt und extern als Ansprechpartner fungiert. Gerade für den hektischen Berateralltag sollte die Bedienoberfläche des Radars möglichst einfach und intuitiv gehalten werden, damit Mitarbeiter im Falle einer Kundenanfrage schnell auskunftsfähig sind.

Zukunftsorientierte Anwendungsfelder

Doch auch über den alltäglichen Kundenkontakt hinaus, findet der Radar Anwendung. So können anhand dieser Systematik strategische Entscheidungen über neue Technologien getroffen werden. Davon hängen letztlich Investitionen in Ressourcen und Manpower ab, wenn ein Trendthema im Unternehmen verankert werden soll. Im Bereich Recruiting und Hochschulzusammenarbeit können zudem neue Themen, welche vielversprechend klingen, im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten genauer erörtert werden. 

Der Radar eignet sich auch zum Account-Review bestehender Kunden, um Optimierungspotenziale bestehender Lösungen auszuloten. Doch auch das Bewerten bestimmter Trendthemen spielt eine Rolle: Nicht alles, was gerade angesagt ist, ist für jedes Unternehmen relevant. Wer zum Ziel kommen will, muss nicht auf jeden vorbeifahrenden Zug aufspringen, aber auf den richtigen.

Wie konkrete Einsatzszenarien für das Unternehmen auch aussehen – in erster Linie schafft der Technologie-Radar damit eine Weiterbildungs- und Wissensquelle für das gesamte Team. Für die Mitarbeiter ist das technische Portfolio sichtbar sowie nachvollziehbar und sie wissen, wo die Reise hingeht.

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