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14.03.2024 | Altersvorsorge | Gastbeitrag | Online-Artikel

Eine Betriebsrente ist für beide Seiten sexy

verfasst von: Wladimir Simonov

3 Min. Lesedauer

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Ein höheres Gehalt soll Mitarbeiter binden. Doch Steuern und Sozialabgaben lassen die Attraktivität dieser Maßnahme oft sinken. Eine Betriebsrente kann aus finanzieller Sicht der sinnvollere Benefit sein - für beide Seiten.

Unternehmer stellen sich häufig die Frage, warum sie ihre Mitarbeiter mit einer Betriebsrente motivieren sollen. Bei einer klassischen Gehaltserhöhung könnten die Arbeitnehmer schließlich selbst entscheiden, ob sie das Geld in ihre Altersvorsorge investieren möchten oder lieber für andere Dinge ausgeben. Häufig ist eine Gehaltserhöhung aber schnell ausgegeben und noch schneller vergessen. Emotionale Bindung zum Chef entsteht leider nicht. 

Gehaltserhöhung ist teurer als Betriebsrente

Tatsächlich bietet eine Betriebsrente aber sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer einige Vorteile. So ist die betriebliche Vorsorgeleistung sowohl steuer- als auch sozialversicherungsfrei. So kommt jeder gezahlte Euro direkt beim Mitarbeiter an. Bei einer Gehaltserhöhung ist das mitnichten so. Für einen Euro mehr Netto-Gehalt muss das Unternehmen aufgrund diverser Abgaben bis zu 2,50 Euro investieren.

Zudem nehmen Betriebe, die eine Altersvorsorge anbieten, einen hohen Stellenwert als Arbeitgeber ein, da sie beweisen, dass ihnen die Zukunft ihrer Mitarbeiter wichtig ist. Langfristig lässt sich durch eine Betriebsrente sogar die Fluktuation unter den Arbeitnehmern in einem Unternehmen reduzieren, weil die Zusammenarbeit langfristig ausgelegt ist - eben bis zur Rente. Das bietet Sicherheit und Planbarkeit auf beiden Seiten und reduziert damit das Stresslevel.

Arbeitnehmer haben die Wahl

Für Arbeitnehmer ist eine echte Betriebsrente eine attraktive Zusatzleistung. Solange sich die Beiträge innerhalb gesetzlicher Höchstsätze von circa 300 Euro monatlich bewegen, bleiben die Beiträge steuer- und sozialversicherungsfrei. Sie gehen direkt vom Bruttolohn ab und verringern so das zu versteuernde Einkommen. Hinzu kommen die Zuschüsse vom Arbeitgeber. 

Umgerechnet müssen Arbeitnehmer selbst etwa hundert Euro monatlich sparen, um letztlich eine Sparrate für die Altersvorsorge von beinahe vierhundert Euro bei der Betriebsrente zu erzielen. Im Alter haben die Arbeitnehmer dann zwei Möglichkeiten: Entweder gehen sie früher in Rente, nehmen Abschläge in Kauf und gleichen diese mit der Betriebsrente aus, oder ihnen steht eine höhere Rente und damit ein besserer Lebensstandard im Alter zur Verfügung.

Die Betriebsrente als Vorteil im Recruiting

Doch auch die Arbeitgeber profitieren von der Betriebsrente. Weil die Vorsorgeleistung für Arbeitnehmer so attraktiv ist, erhöht sich automatisch die Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber, wenn sie eine Betriebsrente anbieten. Dies wirkt sich sowohl positiv beim Personalrecruiting aus, sorgt gleichzeitig aber auch für eine hohe und langanhaltende Mitarbeiterbindung.

Die Fluktuation und Fehltage in einem Unternehmen können so um bis zu 23 Prozent gesenkt werden. Dadurch fallen gleichermaßen die Fluktuationskosten, also Kosten für das Personalrecruiting, aber auch für Einarbeitungen oder indirekte Kosten wie zum Beispiel Fehltage der Kollegen durch erhöhten Stress oder sinkende Kundenzufriedenheit.

Versorgungsleistung Schritt für Schritt einführen

Sobald sich ein Unternehmen für die Einführung der zusätzlichen Versorgungsleistung entschieden hat, sollte eine Kick-off-Veranstaltung durchgeführt werden. Bei dieser wird den Arbeitnehmern das Konzept der Betriebsrente ausführlich vorgestellt und sie erhalten die Möglichkeit, grundlegende Fragen zu stellen. Danach folgen Einzelgespräche. Diese sollten während der Arbeitszeit durchgeführt werden dürfen, damit möglichst viele Mitarbeiter von der Betriebsrente profitieren.

Wenn klar ist, wer sich für Zahlungen in die neue Betriebsrente entscheidet, sollten die entsprechenden Daten zu den neuen Gehältern und Förderungen möglichst schnell an die Lohnbuchhaltung und die Steuerberater weitergeleitet werden. Idealerweise werden sämtliche Daten im Zusammenhang mit der Altersvorsorge digital verwaltet - das gilt sowohl für An- und Abmeldungen, aber auch für Beitragsänderungen oder eine mögliche Elternzeit. Nach Einführung sollte die Betriebsrente regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an Neuerungen angepasst werden.

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