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19.11.2019 | Altersvorsorge | Nachricht | Online-Artikel

Vielen Deutschen fehlt Geld zur Vorsorge

verfasst von: Marija Kojic, Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Mehr als einem Viertel der Deutschen fehlt am Monatsende das Geld, um für das Alter ausreichend vorzusorgen. Das befeuert bei vielen Menschen die Angst, in der Rentenphase mit finanziellen Lücken leben zu müssen.

Ein Großteil der Deutschen hat am Monatsende kaum noch einen Cent im Portemonnaie. Wie der neue Finanzatlas des Versicherungskonzerns Swiss Life zeigt, stehen 28 Prozent der Befragungsteilnehmer nach Abzug aller Lebenshaltungskosten gerade einmal 50 Euro vom Gehalt zur freien Verfügung. Bei weiteren 28 Prozent sind es hingegen 400 Euro oder mehr. 

Dabei gibt es auch regionale Unterschiede. Im Nordwesten des Landes ist die Differenz zwischen Nettoverdienst und frei verfügbarem Einkommen am höchsten: Etwa jedem Dritten in Schleswig-Holstein (37 Prozent) und Hamburg (33 Prozent) bleiben vom Gehalt 50 Euro oder weniger am Ende des Monats übrig. Demgegenüber behauptet in Hessen (36 Prozent) und Bayern (33 Prozent) etwa jeder Dritte, 400 Euro und mehr nach allen Abzügen und festen Ausgaben zur Verfügung zu haben.

Miete frisst das meiste Geld

Der größte Kostenpunkt deutschlandweit ist die Miete. Etwa jeder Dritte gibt mehr als 30 Prozent seines Einkommens fürs Wohnen, Heizkosten und Strom, aus. In Lebensmittel fließt der zweithöchste Anteil. Hier sind es im Schnitt 19 Prozent. Auf Platz drei liegen mit 9,4 Prozent die Kosten für Mobilität, also für das Auto und für öffentliche Verkehrsmittel. Damit sind rund 60 Prozent des Einkommens bereits auf festen Posten verteilt.

Viele Deutsche fürchten die Altersarmut

Da vielen Menschen in Deutschland schon während ihrer Berufstätigkeit kaum Geld übrig bleibt, haben viele Angst vor Altersarmut. Obwohl ihnen neben der Gesundheit die finanzielle Unabhängigkeit (jeweils 53 Prozent) am Lebensabend am wichtigsten sind, glauben 36 Prozent, später nicht die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu haben, um als Rentner gut leben zu können. Auf die gesetzliche Rentenversicherung allein vertrauen nur sechs Prozent der Befragten.

Auch laut einer Untersuchung der Continentale in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Kantar blickt nur jeder Fünfte seinem Lebensabend ohne Sorge entgegen. Derzufolge fürchten gar 80 Prozent  der Befragungsteilnehmer ihren Lebensstandard im Alter nicht halten zu können. Dennoch zeigt die Studie nur eine geringe Bereitschaft, den Konsum oder Urlaube einzuschränken, um mehr Mittel in die Altersvorsorge zu investieren. 

Frauen sparen weniger als Männer

Laut einer Erhebung des Portals Weltsparen vom Frühjahr 2019 legen 51 Prozent der Deutschen trotz drohender Rentenlücke nichts für das Alter zurück. Auch hier gibt ein Großteil der mehr als 2.000 Teilnehmer an, kein Geld zum Sparen übrig zu haben. Dabei stehen der Hälfte der weiblichen Befragten und rund 40 Prozent der Männer zu geringe finanziellen Mittel zur Verfügung, um in eine zusätzliche Altersvorsorge zu investieren.

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