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30.11.2017 | Aus- und Weiterbildung | Infografik | Online-Artikel

Weniger Informatik-Nachwuchs an Hochschulen

verfasst von: Sven Eisenkrämer

2 Min. Lesedauer

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In Deutschland beginnen weniger junge Menschen ein Studium im Bereich Informatik. Die Gesellschaft für Informatik sieht den Rückgang mit Sorge und fordert mehr Anstrengungen zur Steigerung der Studierendenzahlen.

Während die Gesamtzahl aller Neu-Studierenden an deutschen Hochschulen Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben ist (minus 0,1 Prozent), verzeichnet die Sparte der Informatik bei neu eingeschriebenen Studenten einen deutlichen Rückgang. Das zeigen die vorläufigen Ergebnisse des Statistischen Bundesamts aus Wiesbaden bei der Untersuchung der aktuellen Studierendenzahlen im Land. 

Demnach ist die Gesamtzahl der deutschlandweit eingeschriebenen Studenten aller Studiengänge und Semester um 1,5 Prozent auf nun 2.847.821 gestiegen. Doch in Informatik-Studienfächern an deutschen Hochschulen sind im Wintersemester 2017/18 beinahe 2.000 Erstsemester-Studenten weniger immatrikuliert als noch im Wintersemester des Vorjahres. Die aktuelle Zahl von 37.400 Informatik-Studienanfängern bedeutet ein Minus von 4,1 Prozent. 

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) sieht den Rückgang der Informatik-Neuzugänge in Hochschulen mit Sorge. "Vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Digitalisierung und des jetzt schon sichtbaren IT- und Informatik-Fachkräftemangels ist diese Entwicklung besorgniserregend", wird der Präsident der GI, Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer, in einer Mitteilung der Vereinigung zitiert. "Aus unserer Sicht muss Informatikunterricht ab der Grundschule im Lehrplan verankert sein, um Kinder bereits früh an die technischen Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt heranzuführen. Nur wenn Kinder frühzeitig mit den Funktionsweisen der Informationstechnik – in spielerischer und didaktisch fundierter Form – in Berührung kommen, kann in den Jugendlichen der Wunsch reifen, ein entsprechendes Studium zu beginnen. Darauf müssen wir alle gemeinsam hinarbeiten: Gesellschaft und Politik, Wissenschaft und Wirtschaft."

Frauen interessieren sich weniger für Informatik und IT

Ebenfalls kritisch sieht die GI den Rückgang der weiblichen Informatik-Studierenden: Zum aktuellen Wintersemester haben sich 8,8 Prozent weniger Frauen erstmals in diesem Bereich eingeschrieben als im Vorjahr. "Nur ein attraktiver Informatikunterricht durch gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer kann helfen, jungen Mädchen den Zugang zur Informatik schmackhaft zu machen und das Fach von altbekannten Vorurteilen zu befreien", sagt Liggesmeyer. 

Einer Studienreihe der Universität Bamberg und des Karriereportals Monster zufolge sind 17,4 Prozent aller Bewerber auf IT-Positionen Frauen. Bei den Top-1.000-Unternehmen sind es sogar nur 13,3 Prozent. Laut Monster-Bericht fehlen die Anknüpfungspunkte zwischen Frauen und IT schon in frühen Schulphasen. Das bestätigen sowohl die Hälfte aller befragten IT-Expertinnen als auch 83,3 Prozent der IT-Unternehmen. Was fehlt, sind auch die weiblichen Vorbilder, die Berufswünsche erst entstehen lassen.

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