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21.05.2024 | Bankstrategie | Im Fokus | Online-Artikel

Konsolidierung im Bankensektor verlangsamt sich

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Banken und ihrer Filialen in Deutschland weiter. Doch laut Deutscher Bundesbank hat sich die Dynamik verlangsamt. Dennoch prägen erneut Fusionen und Filialschließungen das Bild. 

Die Konsolidierung des deutschen Bankensektors setzte sich auch 2023 fort, allerding mit weniger Tempo als in den Vorjahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Mitte Mai veröffentlichte Bankstellenstatistik der Deutschen Bundesbank. Die Gesamtzahl der Kreditinstitute sank der Erhebung zufolge um 55 auf 1.403. Im Vorjahr lag der Rückgang bei 61. Das Gros der Abgänge ist auf Fusionen zurückzuführen. 

Fusionen bei Geno-Banken und Sparkassen

So sank durch Zusammenschlüsse die Zahl der genossenschaftlichen Häuser um 39 auf 697. Das ist ein Rückgang von gut fünf Prozent. Die Sparkassen verabschiedeten sich von acht Banken. Die Gruppe hatte Ende 2023 noch 354 Institute. Zudem zählte der Report zum Ultimo nur noch fünf öffentliche Bausparkassen. Drei verschwanden im Zuge des Konsolidierungstrends. Die Zahl der privaten Bausparkassen verringerte sich um ein Institut. Bei den acht neuen Finanzdienstleistern im Markt handelt es sich meist um ausländische Unternehmen.   

Die Zahl der Zweigstellen sank 2023 erneut um 4,6 Prozent beziehungsweise 945 auf 19.501. Dabei hat sich das Momentum gegenüber den Vorjahren allerdings verlangsamt: 2022 zählte die Bundesbank ein Minus von rund sechs Prozent, 2021 waren es sogar zehn Prozent. Hierfür verantwortlich ist dem Bericht zufolge die fortschreitende Digitalisierung, die zunehmende Verbreitung des Online-Bankings sowie der weiterhin bestehende Kostendruck. 

Filialabbau bei fast allen Banken

Insgesamt verzeichnete die Bundesbank einen Filialrückgang bei den Großbanken um 248 (minus 6,7 Prozent) auf 3.471. Im vergangenen Jahr lag das Minus noch bei 7,9 Prozent. Ihr Anteil am Zweigstellenbestand beträgt damit aktuell 17,8 Prozent (2022: 18,2 Prozent). Der Report geht aufgrund bislang veröffentlichten Plänen der Banken von einer weiteren Verringerung aus. Auch die Kreditbanken verringerten die Zahl ihrer Präsenzen um 253 (2022: minus 374) auf 4.572. Dies entspricht einem Gesamtanteil von fast unverändert 23,4 Prozent.

Bei den Sparkassen und Landesbanken sank die Zahl um 366 auf 7.104 Filialen. Die Finanzgruppe unterhält mit einem Anteil 36,4 Prozent die meisten Zweigstellen. Im genossenschaftlichen Sektor sank die Zahl der Präsenzen um insgesamt 306 (2022: 416) auf 6.588. Der Anteil am Gesamtbestand aller Filialen in Deutschland beläuft sich damit auf 33,8 Prozent. 

Deutlich geringer fiel das Minus bei den Regionalbanken mit 13 auf 941 Zweigstellen aus. Auch die privaten Bausparkassen schlossen lediglich 19 Filialen und kommen auf aktuell 743, während im Bereich der öffentlichen Bausparkassen unverändert 443 Präsenzen bestehen. 

Mehr Filialen in der EU und Großbritannien

Das Auslandsengagement halten hiesige Banken allerdings hoch: Mit insgesamt 76 ausländischen Tochterunternehmen ist es nur eine weniger als im Vorjahr. Die Großbanken haben unverändert 58 Gesellschaften außerhalb Deutschlands und damit den Löwenanteil. Die anderen Institute sind weniger stark im Ausland vertreten: Regionalbanken haben neun Auslandstöchter, die DZ-Bank im Genossenschaftsbereich vier, Landesbanken drei und die Bausparkassen eine.  

Insgesamt ist die Zahl der Filialen deutscher Kreditinstitute, vor allem der Regional- und sonstiger Kreditbanken, im Ausland um sechs auf 257 gewachsen. Das ist ein Plus von 2,4 Prozent. 

Besonders aktiv sind deutsche Geldhäuser der Erhebung zufolge vor allem innerhalb der Europäischen Union (EU). Zum Jahresende 2023 waren auch fast drei Jahre nach dem Brexits mit 21 Auslandsfilialen sogar zwei mehr als im Vorjahr und seit 2020 unverändert fünf Auslandstöchter in Großbritannien angesiedelt.

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