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18.04.2018 | Bauwirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Trotz Studienabbruch zu staatlich anerkannten Abschlüssen

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Die Eckert Schulen bieten zusammen mit dem Bauunternehmen Strabag Studienabbrechern der Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Architektur oder Vermessungswesen die Möglichkeit, staatlich geprüfte Abschlüsse zu erwerben.

Die Eckert Schulen und die Strabag AG haben gemeinsam das für den Bau bundesweit einzigartige Ausbildungsmodell "Fast Track" ins Leben gerufen. Dessen Motto lautet: Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel. Das Modell beinhaltet eine Kombination aus Theorie und innerbetrieblicher Praxis. Es richtet sich an Studienabbrecher aus den Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Architektur und Vermessungswesen.

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Der Start der insgesamt zweieinhalb Jahre dauernden Ausbildung findet bei dem Bauunternehmen statt – mit einem einwöchigen Vorpraktikum. Daraufhin beginnt der theoretische Teil der Ausbildung: Für zwölf Monate geht es für die Teilnehmer in die Schule. Ziel dieses Ausbildungsteils ist der Abschluss zur/m Staatlich geprüfte/n Industrietechnologin/Industrietechnologe Bau. Es folgen ein 18-monatige Praxiseinsatz in einer der insgesamt 15 Strabag-Direktionen deutschlandweit. Dort steigen die Fast-Track-Teilnehmer direkt ins Arbeitsleben ein.

Gleichgestellt mit dem "Bachelor of Engineering"

Nebenberuflich erwerben die Teilnehmer außerdem den Abschluss zur/zum Staatlich geprüfte/n Bautechnikerin/Bautechniker. Diese Weiterbildung kann bereits im ersten Jahr des Programms, parallel zur theoretischen Ausbildung, begonnen werden.

Zugangsvoraussetzung für Fast Track sind das (Fach-)Abitur, ein erfolgreiches Beratungsgespräch bei den Eckert Schulen und mindestens 30 Credit Points nach dem European Credit Transfer System, die in einem Hochschulstudium aus dem MINT-Bereich erworben wurden. Der Fast-Track-Abschluss ist dem "Bachelor of Engineering" gleichgestellt, betonen die Kooperationspartner.

Wahrnehmung der unternehmerischen Verantwortung

"Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher sind für uns eine interessante Zielgruppe, denn sie bringen viele Vorkenntnisse und fachliches Verständnis mit", sagt Strabag-Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Christian Hattendorf. Später sei es dann natürlich das Ziel, die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen fest einzustellen.

Ein Ziel, das auch mit unternehmerischer Verantwortung zu tun hat. So heißt es beispielsweise im Kapitel "Nachhaltigkeit im Zielsystem der Bauunternehmen" des Springer-Fachbuchs "Bauwirtschaft", dass der zu erwartende Fachkräftemangel – der inzwischen nachgewiesener Weise ja schon eingesetzt hat – die Unternehmen vor neue, bisher unbekannte Herausforderungen stellen wird: "Es wird hier nicht mehr ausreichen, qualifizierte Mitarbeiter alleine durch höhere Gehälter in die Unternehmen zu locken, zumal dies auch die Wettbewerbsfähigkeit einschränken kann", wie Egon Leimböck, Andreas Iding und Heiko Meinen schreiben.

Flüchtlinge fit für die Ausbildung machen

So ist die Kooperation zwischen den Eckert Schulen und Strabag auch bei weitem nicht der einzige Versuch von Bauunternehmen, neue Wege bei der Suche nach Fachkräften zu beschreiten. Beispielsweise gab auch das Bauunternehmen Wolff und Müller Anfang April 2018 bekannt, nach dem Abschluss einer Pilotphase jugendliche Flüchtlinge nun mit sogenannten Einstiegsqualifizierungsprogrammen (EQ) innerhalb von rund sechs Monaten sprachlich und fachlich auf eine Ausbildung im Bauunternehmen vorzubereiten – trotz des, wie es heißt, hohen organisatorischen, verwaltungsmäßigen und kommunikativen Aufwands. Dazu sagte Dr. Albert Dürr, geschäftsführender Gesellschafter des Stuttgarter Mittelständlers, unter anderem: "Fachkräfte sind in der Bauwirtschaft rar. Gleichzeitig suchen viele zugewanderte Menschen Arbeit."

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Quelle:
Bauwirtschaft

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