Die LED-Technik löst bisherige Lösungen, meist auf Edelgasbasis, ab. Das sorgt für mehr Energieeffizienz und für eine bessere Gesundheit der Mitarbeiter durch Imitierung von natürlichem Licht.
Die LED-Technik (light-emitting diode, lichtemittierende Diode) löst nach und nach in Gewerbe, Handel und Industrie die bisher weitverbreitete Halogen-Technik ab. Dafür sprechen nicht nur der geringere Energiebedarf, eine bessere Steuerung sowie die Möglichkeiten einer digitalen Einbindung. "Wie beeinflussen Licht, Temperatur oder andere Faktoren das Kaufverhalten der Kunden? Aus der Forschung ist bekannt, dass zum Beispiel das Licht den Verbleib im Shop wesentlich beeinflussen kann", beschreibt Springer Gabler-Autor Marc Knoppe in seinem Buchkapitel Kundenerlebnis und digitale Innovationen als Treiber erfolgreicher Geschäftsmodelle auf Seite 17 eine Möglichkeit, wie die LED noch besser genutzt werden können.
Gerade das Wohlbefinden der Kunden im Einzelhandel, das hier als Beispiel dient, weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, den nur LED mit sich bringen: Das so erzeugte Licht ist weitgehend variabel hinsichtlich Intensität und Farblichkeit. Das wiederum kann genutzt werden, um den Mitarbeitern etwa in Büro- oder Gewerbegebäuden ein Licht zu bieten, das diese nicht nur als angenehm empfingen, sondern das auch der Gesundheit förderlich ist.
Nah an der Natur
Biophilic Design nennt sich das übergeordnete Konzept, nach dem ein Mensch am besten an einem den natürlichen Gegebenheiten nachempfundenen Platz arbeitet. Hinsichtlich des Lichtes gehören dazu Spektren und indirekte Beleuchtung, die das menschliche Auge nicht blenden, sowie dem Tagesverlauf und dem Sonnenstand angepasste Intensitäten. Diese variabel steuerbare Farbtemperatur wird auch tunable white genannt. Positiver Nebeneffekt: Auf diese Art lassen sich auch die Vorgaben der Arbeitsstättenrichtline erfüllen.
Solche Lösungen wirken sich auf Gesundheit und Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter aus. Einer der gesundheitsmindernden Effekte der LED-Vorgänger war das Flickern, also das Flimmern der Leuchtkörper, das zu Kopfschmerzen führen kann. Ein weiterer ist das fehlende Tageslicht. Genau dessen Eigenschaften sind die bestmöglichen für den menschlichen Körper, weil er daran angepasst ist. In Bürogebäuden sind sie mit herkömmlichen Leuchtmitteln jedoch nicht reproduzierbar.
Mit LED hingegen schon. Ein Versuch beim US-Flugzeugbauer Boing hat ergeben, dass die Mitarbeiter, die unter LED arbeiteten, deutlich weniger klagten und seltener krankgeschrieben waren, als ihre Kollegen, die unter Halogenlampen arbeiteten. Experten gehen davon aus, dass zehn Prozent aller Burnout-Erkrankungen auf schlechtes Licht zurückzuführen seien.
Umrüstung amortisiert sich schnell
Genauer als die gesundheitlichen Vorteile lassen sich jedoch die energetischen Vorteile der LED beziffern. Bei einer Umrüstung erfolgt eine Amortisation in der Regel schon nach spätestens zwei Jahren allein durch die eingesparten Energiekosten. So wurde etwa von Boehringer Ingelheim der Standort Biberach energetisch saniert – inklusive der Beleuchtungsumstellung auf LED.
"Es wird erwartet, dass die Mitarbeiter der betreffenden Gebäude durch die Energieeinsparanzeige fortlaufend mit dem Thema Energieeffizienz in Berührung kommen. So wird einerseits das Interesse für ein energiebewusstes Verhalten und andererseits die Kreativität für weitere Ideen der Nutzer zu Einsparungen geweckt bzw. unterstützt", beschreiben die Springer Spektrum-Autoren Mario Schmidt, Christian Haubach, Marlene Preiß, Hannes Spieth und Joa Bauer im Buchkapitel Licht ohne Schatten – Feedback durch softwaregesteuerte Beleuchtung auf Seite 103 weitergehende Maßnahmen, mit denen Mitarbeiter auf den effizienten Umgang mit den eingesetzten Leuchtmitteln hingewiesen werden.